Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Karnevalisten planen die Session
Trotz Corona wollen Wesels Karnevalsvereine in der neuen Session mit geimpften, genesenen und womöglich auch mit getesteten Narren feiern. Unter anderem im Festzelt am Psv-sportplatz und in der Eventhalle Am Schornacker.
Wesels Karnevalsvereine wollen mit geimpften, genesenen und womöglich auch mit getesteten Narren feiern – etwa in der neuen Eventhalle.
WESEL Ludger Becker, der Präsident des Carnevals-ausschusses Wesel (CAW), ist grundsätzlich ein positiv denkender und freundlicher Mensch. Gestern allerdings war er besonders gut gelaunt. Ludger Becker hatte sich extra Urlaub genommen, um mit seiner Frau den Hochzeitstag gebührend feiern zu können. Allerdings konnte er nicht den ganzen Tag mit seiner Gattin verbringen, weil unsere Redaktion von ihm wissen wollte, ob und welche närrischen Veranstaltungen denn in der am 11.11. startenden Session – trotz weiter steigender Inzidenz – stattfinden sollen. Und weil Ludger Becker nicht nur mit ganzem Herzen Ehemann, sondern auch Caw-präsident ist, hat er sich die Zeit genommen, um die Fragen der RP gewissenhaft zu beantworten. Denn es sind überwiegen positive Neuigkeiten, die er verkünden konnte. Ein Überblick über die wichtigsten geplanten Veranstaltungen.
Sessionseröffnung Nachdem der Lockdown in der vergangenen Session den Karneval komplett zum Erliegen gebracht hat, ist man beim CAW optimistisch, dass jetzt alles wieder besser wird. Denn am 11.11. soll im Saal der Gaststätte Schepers die Sessionseröffnung gefeiert und mehrere verdiente Karnevalisten geehrt werden.
Prinzenproklamationweil die aktuell noch als Impfzentrum genutzte Niederrheinhalle über kurz oder lang abgerissen werden soll, steht auch der Parkettsaal für Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung. Nach einer Begehung mit der Stadt und den dem CAW angeschlossenen Vereinen wurde mittlerweile die Eventhalle im Gewerbegebiet Am Schornacker als Alternativstandort ins Auge gefasst. In der aufwendig umgebauten Ex-großraum-disco Empire Plaza, die vor Corona vor allem für Großhochzeiten, Beschneidungsfeiern, Seminare und Konferenzen genutzt wurde, wird am 27. November die Prinzenproklamation stattfinden. Dann werden nicht nur Prinz André I. und Susanne II (Nitsche) offiziell in ihr närrisches Amt eingeführt, sondern auch die Weseler Kinderprinzessin von knapp unter 400 geimpften und genesenen Besuchern bejubelt werden. Ob auch getestete Gäste Zugang haben sollen, steht noch nicht abschließend fest. „Die Eventhalle ist für 2000 Besucher ausgelegt. Hier ist ausreichend Platz, um die Abstandsregeln einzuhalten“, betont Ludger Becker. Für Unterhaltung am 27. November soll eine 80-köpfige Tanzund Musikgarde aus Erkelenz sorgen. Das Prinzenpaar will übrigens am 15. Januar mit seinem Gefolge eine Kneipentour durch Wesel veranstalten, um so die Gastronomie zu unterstützen.
Sitzungen in Festzelten Die Gindericher feiern schon seit Jahren Karneval im Festzelt. Nun folgen auch der FKK und der KVC diesem Beispiel. Der Weseler Gastronom Heinz Müller (Restaurant Zum Yachthafen) will am Psv-sportplatz in Lackhausen ein Festzelt aufbauen, in dem FKK und KVC am 22. Januar ihre Gemeinschaftssitzung abhalten werden. Für den 19. Februar lädt die Kolpingsfamilie zur großen Prunksitzung des Elferrates ebenfalls ins Zelt am Molkereiweg ein. Und am selben Tag will die KGV Ginderich in ihrem Zelt die Narren zur Büttensitzung willkommen heißen.
Sitzung in der Eventhalle Nochmals zurück zur Eventhalle. Während die beliebte Damensitzung von „Muttis Brave – Next Generation“bereits abgesagt ist, haben die Pinguine, das 1. Dinslakener Narrenkomitee, das
Ex-empire angemietet, um dort am 13. Februar die traditionelle Herrensitzung zu eröffnen. Ludger Becker hofft, dass sich die Pinguine demnächst dem CAW anschließen. Entsprechende Gespräche würden bereits geführt.
Eselorden und Rosenmontagszug Apropos Gespräche: Ob und wo die Eselorden-sitzung am Karnevalssonntag stattfinden könnte, auch darüber werden nach Auskunft Beckers Gespräche geführt. Und zwar zwischen der Stadt und dem Närrischen Parlament. Entschieden ist noch nichts. Das gleiche gilt für den Rosenmontagszug. Auch hier laufen nach Auskunft des CAW-PRÄsidenten erste Gespräche. Becker hofft insgeheim, dass Prunkwagen und Fußgruppen am 28. Februar entlang des Zugweges von Tausenden (geimpften und genesenen) Jecken mit Abstand bejubelt werden. Schließlich ist er Optimist.