Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Fortuna steht schon jetzt am Scheideweg

Die Zweitliga-partie gegen Kiel muss gewonnen werden, um nicht in die erste kleine Krise zu geraten.

- VON PASCAL BIEDENWEG

DÜSSELDORF Bei Fortuna Düsseldorf läuten bereits nach dem dritten Spieltag der noch jungen Zweitliga-saison wieder die ersten Alarmglock­en. Der Grund: Nach den beiden recht unnötigen Niederlage­n gegen Werder Bremen und den 1. FC Nürnberg zeigt der Trend in der Düsseldorf­er Sonntagsfr­age steil nach unten.

Das liegt natürlich vor allem an den eigenen Leistungen. Nach nur drei mageren Punkten in drei Partien mussten die Rheinlände­r bereits Federn im Kampf um die ersten Plätze lassen. Auf Klubs wie den FC St. Pauli oder den Karlsruher SC, die man vor der Saison womöglich auf einem spielerisc­hen Niveau mit den Düsseldorf­ern eingestuft hätte, sind es schon jetzt vier Punkte Rückstand. Bei einer eigenen Niederlage gegen Holstein Kiel heute

Abend (18.30 Uhr) könnten es nach diesem Wochenende bereits sieben Zähler sein.

Das wäre für die eigenen Ambitionen ein ziemlicher Dämpfer. Die Euphorie im Düsseldorf­er Umfeld, die der neue Trainer Christian Preußer zusammen mit der Mannschaft vor der Saison entfachen konnte, wäre bei einer Niederlage gegen den Tabellenle­tzten (bislang null Punkte und 0:9 Tore) schlagarti­g verraucht. „Bremen, Nürnberg und Schalke waren und werden genauso wichtig wie das Spiel gegen Kiel“, sagt Preußer indes. „Wir machen keine Differenzi­erung, was die Wichtigkei­t angeht.“

Das muss er freilich genau so sagen. Natürlich weiß aber auch Fortunas Trainer, dass er mit seiner Mannschaft durch die neuerliche­n Ergebnisse bereits in der Frühphase der Saison am Scheideweg steht. Wohin geht die Richtung für den ambitionie­rten Zweitligis­ten? Schritt für Schritt nach oben oder doch steil bergab? Eine erste echte Antwort wird das Spiel gegen Kiel liefern können.

Ein Dreier gegen die Norddeutsc­hen erscheint in Anbetracht dessen nahezu alternativ­los zu sein. Schönspiel­erei darf man indes nicht erwarten. Dafür geht es für beide Klubs bereits zu diesem frühen Saison-zeitpunkt um zu viel. Eine weitere Niederlage kann sich schließlic­h keiner von beiden so recht erlauben. „Erst einmal freuen wir uns, zu Hause zu spielen“, sagt Preußer. „Gegen Bremen haben wir gesehen, dass hier dann richtig Power und Emotionen drin sind.“

Gegen Kiel dürfen sogar mehr Zuschauer Zutritt in die Stockumer Arena erhalten als gegen Bremen. Durch die neue Corona-schutzvero­rdnung Nordrhein-westfalens können bis zu 25.000 Fans nach dem 3G-konzept die Partie besuchen. „Ich wünsche mir, dass so viele Zuschauer wie möglich ins Stadion kommen können, um die Mannschaft zu unterstütz­en“, sagt Preußer. „Die Fakten stehen da, und die wollen wir auch nicht wegwischen. Dass es für uns ein wichtiges Spiel wird, ist unbestritt­en.“

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FOTO: DPA Gegen Kiel sollte die Elf von Christian Preußer gewinnen.

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