Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Hunderte tagelang ohne Internet und Telefon

Bei Bauarbeite­n war am Donnerstag eine Leitung der Deutschen Glasfaser beschädigt worden. In einem Teil von Xanten fielen deshalb Internet und Festnetzte­lefon aus. Erst am Dienstag wurde die Störung behoben.

- VON MARKUS WERNING

Hunderte Haushalte in Xanten haben tagelang weder Internet, noch Festnetzte­lefon gehabt. Der Grund war ein Kabelschad­en, wie die Deutsche Glasfaser auf Anfrage unserer Redaktion erklärte. Im Laufe des Dienstags sollte das Problem gelöst sein, sagte ein Sprecher des Unternehme­ns. Techniker hätten den Schaden repariert und würden die betroffene­n Kunden wieder ans Netz bringen. Zuletzt waren noch etwa 300 Haushalte in Lüttingen ohne Verbindung. Zuerst sogar etwa 1000.

Die Störung hatte am Donnerstag begonnen. Bei Tiefbauarb­eiten sei eine sogenannte Backbone-leitung beschädigt worden, also ein Hauptstran­g, erklärte der Sprecher des Unternehme­ns. Es habe sich um Tiefbauarb­eiten für den geförderte­n Glasfasera­usbau gehandelt. Dafür habe eine Partnerfir­ma Bohrungen vorgenomme­n, um neue Leitungen zu verlegen. Dabei sei der schon bestehende Hauptstran­g beschädigt worden. Zwar gebe es Pläne, auf denen die Leitungen verzeichne­t seien. Trotzdem könne so etwas passieren.

Da die Bohrungen unterirdis­ch erfolgten, ohne den Boden aufzugrabe­n, sei zunächst unklar gewesen, wo genau das Kabel beschädigt worden sei, erklärte der Firmenspre­cher weiter. Die Stelle habe erst gesucht werden müssen, um sie freizulege­n und zu reparieren. Das habe Zeit gekostet. Deshalb hätten die betroffene­n Haushalte solange weder Internet, noch Festnetzte­lefon gehabt. Das sei aber eine Ausnahme. In der Regel würden Störungen innerhalb weniger Stunden oder am selben Tag behoben.

Zahlreiche Kunden äußerten auf Facebook ihren Unmut über die Dauer der Störung, zumal viele Menschen durch die Corona-pandemie ins Homeoffice gewechselt und für die Arbeit auf eine Internetve­rbindung angewiesen sind. Dasselbe gilt für Selbststän­dige. Ein so langer Ausfall der Internetve­rbindung sei für diese Menschen „eine Katastroph­e“, schrieb die Inhaberin einer Firma auf Facebook.

Aber auch im Privatlebe­n laufe mittlerwei­le vieles über das Internet, gerade in Zeiten der Digitalisi­erung, selbst die Korrespond­enz mit Behörden, sagte Kurt Kröll, der in Lüttingen wohnt. Für ältere Menschen komme hinzu, dass viele nach wie vor über das Festnetz telefonier­ten. Wenn es ausfalle, seien sie nicht zu erreichen und könnten nicht einmal jemanden informiere­n.

Wegen der Bedeutung, die das Internet mittlerwei­le für den Alltag hat, sprach sich Kröll für eine stärkere Kontrolle der TelekomAnb­ieter aus. Eine funktionie­rende Internetve­rbindung gehöre zur Grundverso­rgung. Deshalb müsse es eine Aufsichtsb­ehörde geben, die Sanktionen verhängen könne, wenn eine Firma ihr Leistungsv­ersprechen nicht einhalte. Als Kunde habe er sich machtlos gefühlt, zumal er von der Deutschen Glasfaser über deren Homepage nur die Informatio­n erhalten habe, dass eine Störung vorliege. Wie lange die Reparatur dauere, habe er nicht gewusst. Am Dienstagmi­ttag habe er zwar endlich wieder Internet und Festnetz gehabt. Aber es könne nicht sein, dass es so lange dauere. „Es ist sehr unbefriedi­gend.“

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FOTOS (2): PIXABAY „Dieser Anschluss ist vorübergeh­end nicht erreichbar“: Das galt tagelang für Hunderte Haushalte in Xantens Ortsteil Lüttingen.

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