Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Hunderte tagelang ohne Internet und Telefon
Bei Bauarbeiten war am Donnerstag eine Leitung der Deutschen Glasfaser beschädigt worden. In einem Teil von Xanten fielen deshalb Internet und Festnetztelefon aus. Erst am Dienstag wurde die Störung behoben.
Hunderte Haushalte in Xanten haben tagelang weder Internet, noch Festnetztelefon gehabt. Der Grund war ein Kabelschaden, wie die Deutsche Glasfaser auf Anfrage unserer Redaktion erklärte. Im Laufe des Dienstags sollte das Problem gelöst sein, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Techniker hätten den Schaden repariert und würden die betroffenen Kunden wieder ans Netz bringen. Zuletzt waren noch etwa 300 Haushalte in Lüttingen ohne Verbindung. Zuerst sogar etwa 1000.
Die Störung hatte am Donnerstag begonnen. Bei Tiefbauarbeiten sei eine sogenannte Backbone-leitung beschädigt worden, also ein Hauptstrang, erklärte der Sprecher des Unternehmens. Es habe sich um Tiefbauarbeiten für den geförderten Glasfaserausbau gehandelt. Dafür habe eine Partnerfirma Bohrungen vorgenommen, um neue Leitungen zu verlegen. Dabei sei der schon bestehende Hauptstrang beschädigt worden. Zwar gebe es Pläne, auf denen die Leitungen verzeichnet seien. Trotzdem könne so etwas passieren.
Da die Bohrungen unterirdisch erfolgten, ohne den Boden aufzugraben, sei zunächst unklar gewesen, wo genau das Kabel beschädigt worden sei, erklärte der Firmensprecher weiter. Die Stelle habe erst gesucht werden müssen, um sie freizulegen und zu reparieren. Das habe Zeit gekostet. Deshalb hätten die betroffenen Haushalte solange weder Internet, noch Festnetztelefon gehabt. Das sei aber eine Ausnahme. In der Regel würden Störungen innerhalb weniger Stunden oder am selben Tag behoben.
Zahlreiche Kunden äußerten auf Facebook ihren Unmut über die Dauer der Störung, zumal viele Menschen durch die Corona-pandemie ins Homeoffice gewechselt und für die Arbeit auf eine Internetverbindung angewiesen sind. Dasselbe gilt für Selbstständige. Ein so langer Ausfall der Internetverbindung sei für diese Menschen „eine Katastrophe“, schrieb die Inhaberin einer Firma auf Facebook.
Aber auch im Privatleben laufe mittlerweile vieles über das Internet, gerade in Zeiten der Digitalisierung, selbst die Korrespondenz mit Behörden, sagte Kurt Kröll, der in Lüttingen wohnt. Für ältere Menschen komme hinzu, dass viele nach wie vor über das Festnetz telefonierten. Wenn es ausfalle, seien sie nicht zu erreichen und könnten nicht einmal jemanden informieren.
Wegen der Bedeutung, die das Internet mittlerweile für den Alltag hat, sprach sich Kröll für eine stärkere Kontrolle der TelekomAnbieter aus. Eine funktionierende Internetverbindung gehöre zur Grundversorgung. Deshalb müsse es eine Aufsichtsbehörde geben, die Sanktionen verhängen könne, wenn eine Firma ihr Leistungsversprechen nicht einhalte. Als Kunde habe er sich machtlos gefühlt, zumal er von der Deutschen Glasfaser über deren Homepage nur die Information erhalten habe, dass eine Störung vorliege. Wie lange die Reparatur dauere, habe er nicht gewusst. Am Dienstagmittag habe er zwar endlich wieder Internet und Festnetz gehabt. Aber es könne nicht sein, dass es so lange dauere. „Es ist sehr unbefriedigend.“