Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

57 Millionen Euro für den Umbau des Schulzentr­ums

Das Gustav-heinemann-schulzentr­um in Hiesfeld soll umfassend verändert werden. Eine erste Kostenschä­tzung besagt nun: Das Ganze soll 57 Millionen Euro kosten. Dafür gäbe es große Verbesseru­ngen, grüne Dächer, moderne Räume.

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DINSLAKEN (aha) Als die Politik im vergangene­n Jahr die Maßnahmen für die zweite Tranche der Schulsanie­rungen auf den Weg bringen sollte, herrschte Unsicherhe­it, was die Kosten für die Sanierung des GustavHein­emann-schulzentr­ums (GHZ) Hiesfeld betrifft. 27 Millionen Euro sollten es sein, besagte zunächst ein Gerücht. Die Investitio­nsliste der Stadt sah später 24 Millionen für das Schulzentr­um vor. Eine belastbare Kostenschä­tzung sei das aber nicht, betonte die stadteigen­e Sanierungs­gesellscha­ft Prozent vor drei Monaten.

Nun ist man bei der Kostenermi­ttlung einen Schritt weiter. Demnach soll die Sanierung des Schulzentr­ums Hiesfeld insgesamt 57 Millionen Euro kosten. Auch hierbei handelt es sich noch um eine Schätzung auf Basis der Vorentwurf­splanung, die mit den Schulen abgestimmt worden ist – eine Abweichung von 25 Prozent nach oben oder unten ist möglich.

Sanierung und Neuorganis­ation des Schulzentr­ums werden infolge der Umgestaltu­ng der Schullands­chaft nötig. Die neue – fünfzügige – Gesamtschu­le Hiesfeld soll im Campus Nord des jetzigen dreizügige­n Gymnasiums Platz finden. Das Gustav-heinemann-gymnasium soll dafür in die Gebäude der Realschule ziehen. Diese wiederum ist bereits in den Ferien mit den ersten Jahrgängen in die Räume der auslaufend­en Sekundarsc­hule gewechselt.

Es genüge es nicht, die Schule „energetisc­h zu sanieren, neue Böden zu verlegen“, hatte Walburga Wüster, Geschäftsf­ührerin der Dinslakene­r Sanierungs­gesellscha­ft Prozent, im Juni in der Sitzung des Schulaussc­husses klargestel­lt. Denn „Schule ist nicht nur Lernort, sondern auch Lebensort“. Eine Schulsanie­rung müsse auch den aktuellen pädagogisc­hen Anforderun­gen Rechnung tragen, und selbstvers­tändlich müssen die Gebäude barrierefr­ei werden.

Der Campus Süd – also das künftige Gymnasium – bekomme nach den aktuellen Planungen „ein komplett neues Gesicht“, so Walburga Wüster im Schulaussc­huss. Ein neues Verwaltung­sgebäude und Klassenber­eiche sollen gebaut, der Haupteinga­ng erneuert werden. Die jetzige Realschult­reppe soll verschwind­en, wo jetzt die Pausenhall­e ist, soll ein neues Forum entstehen.

Außerdem müssen Atrium und naturwisse­nschaftlic­her Trakt kernsanier­t und die naturwisse­nschaftlic­hen Räume an die aktuellen Anforderun­gen angepasst werden. Das Dach des Neubaus aus dem Jahr 2000 muss ebenfalls saniert werden. Alle Flachdäche­r sollen zudem begrünt werden.

Allein die Sanierung des Atriums und des naturwisse­nschaftlic­hen Trakts sollen 16,1 Millionen Euro kosten. Insgesamt schätzt Prozent die Kosten für den Campus Süd auf 25,1 Millionen Euro.

Im Campus Nord – also in der Gesamtschu­le – soll die Verwaltung aufgestock­t werden. Toiletten sollen erneuert werden, und auch der Campus Nord soll einen neuen Haupteinga­ng erhalten. Zwei Klassentra­kte müssen neu gebaut, mehrere Gebäude an die künftig fünf Jahrgangss­tufen angepasst, Räume ergänzt, umgewidmet und an aktuelle Anforderun­gen angepasst werden. Die Aula soll kernsanier­t werden. Bei mehreren Gebäuden ist eine energetisc­he Teilsanier­ung erforderli­ch, auch hier sollen Flachdäche­r begrünt werden.

Insgesamt schätzt die Prozent die Kosten für die Sanierung des Campus Nord auf 32,52 Millionen Euro – zusammen also etwa 57 Millionen. Preissteig­erungen von vier Prozent pro Jahr sind eingerechn­et. Die Kosten für die Gestaltung der Außenanlag­en und Übergangsm­aßnahmen wurden noch nicht berücksich­tigt. Auch mögliche Fördermitt­el wurden nicht eingerechn­et.

„Es genügt nicht, die Schule energetisc­h zu sanieren“Walburga Wüster Geschäftsf­ührerin von Prozent

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FOTO: HANS BLOSSEY Der Campus Süd (links der Kirchstraß­e) wird für die Gesamtschu­le, der Campus Nord (rechts) für das Gymnasium umgebaut.

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