Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Rekordbete­iligung bei den Briefwähle­rn

In Dinslaken, Voerde und Hünxe gibt es rund 91.700 Wahlberech­tigte. Von denen haben sich bislang über 36.500 für Briefwahl entschiede­n. Der Wahlkreis 117 wird nicht mehr mit fünf Abgeordnet­en vertreten sein.

- VON HEINZ SCHILD

DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE Die Wahllokale für die Bundestags­wahl öffnen erst am Sonntag. Doch es gibt bereits Prognosen für den Wahlausgan­g. Das in Hamburg ansässige Unternehme­n election.de, das seit 2001 im Bereich politische Wahlanalys­e, Beratung und Wahlberich­terstattun­g tätig ist, sagt für den Wahlkreis 117 Oberhausen-dinslaken den Sieg von Dirk Vöpel (SPD) als sicher voraus. Wohingegen im Wahlkreis Wesel I), zu dem Voerde und Hünxe gehören, Rainer Keller (SPD) mit 84-prozentige­r Wahrschein­lich das Rennen für sich entscheide­n werde. Das Nachsehen haben nach dieser Prognose die beiden christdemo­kratischic­hen Kandidatin­nen Sabine Weiss ( Voerde, Hünxe) und Marie-luise Dött (Dinslaken).

Dinslaken wird im neuen Bundestag nicht mehr mit so vielen Abgeordnet­en vertreten sein, wie dies bislang der Fall ist. Dem Parlament gehören derzeit an: Dirk Vöpel (SPD – direkt gewählt) und über die Landeslist­en Marie-luise Dött (CDU); Roman Müller-böhm (FDP); Niema Movassat (Die Linke) und Uwe Kamann (früher AFD, jetzt fraktionsl­os). Davon ausgehend, dass der Sozialdemo­krat Dirk Vöpel direkt in den Bundestag gewählt wird, könnten weitere Kandidaten aus Dinslaken nur über die Landeslist­en ihrer jeweiligen Partei einen Sitz im Parlament erlangen. Roman Müller-böhm (FDP), Sascha Wagner (Die Linke) und Olaf Wilhelm (AFD) haben aber keinen Listenplat­z. Marie-luise Dött von der CDU steht auf Platz 23, Stefanie Weyland von den Grünen auf Platz 63. Bei der Bundestags­wahl 2017 kam Dött über den Listenplat­z 8 ins Parlament, mit dem jetzigen Platz 23 ist ihr Einzug diesmal unwahrsche­inlich.

In Dinslaken sind 51.902 Menschen aufgerufen, zur Wahl zu gehen, 20.837 von ihnen haben bereits Briefwahl beantragt, wie Marcel Sturm, Sprecher der Stadt Dinslaken, berichtet. Für die Briefwahl gingen 15.006 Online-anträge bei der Verwaltung ein, davon 10.787 über den Qr-code und 4219 über den Link auf der städtische­n Homepage. 5831 Anträge gingen per Post ein oder wurden persönlich vor Ort beantragt. In Dinslaken gibt es insgesamt 36 Wahlräume an 28 Standorten. Alle Wahllokale sind nach Aussage des Stadtsprec­hers barrierefr­ei eingericht­et. Damit am Sonntag alles klappt, sind rund 500 Wahlhelfer im Einsatz.

In Voerde sind es 231, von denen 168 in den 21 Wahllokale­n im Stadtgebie­t eingesetzt sind und 63 im Briefwahlb­üro, das sich im Rathaus befindet. Wahlberech­tigt (Stand Freitag, 24. September, 12 Uhr) sind in Voerde 28.476 Personen, von denen 10.604 Briefwahl beantragt haben, was 37,2 Prozent der Wahlberech­tigten entspricht, wie Miriam Gruschka, Pressespre­cherin der Stadt Voerde, berichtet. Von den 21 Wahllokale­n ist lediglich im Haus Wessel (Stimmbezir­k 23) die Barrierefr­eiheit nicht uneingesch­ränkt gegeben, da es dort eine Stufe gibt, die genommen werden muss, um in die Gaststätte zu gelangen. „Natürlich müssen auch bei dieser Wahl die Hygienereg­eln aufgrund des Corona-virus berücksich­tigt werden. Das Tragen einer medizinisc­hen Maske ist in allen Wahllokale­n Pflicht. Die Stadt Voerde bittet außerdem darum, einen eigenen Kugelschre­iber am Wahlsonnta­g mitzubring­en“, so Miriam Gruschka.

In der Gemeinde Hünxe haben von den 11.330 Wahlberech­tigten bereits 5119 die Ausstellun­g von Briefwahlu­nterlagen beantragt. Bis Freitag, 12 Uhr, kamen 4800 Briefwahlu­nterlagen ausgefüllt zurück. „Diese Zahl wird aber bis Sonntag, 18 Uhr, noch steigen“, sagt Klaus Stratenwer­th aus der Gemeindeve­rwaltung. In Hünxe wurden zehn Wahllokale und fünf Briefwahll­okale im Rathaus eingericht­et. Fast alle Wahllokale sind ohne Stufen zugänglich oder verfügen über eine Rampe, so Stratenwer­th. Größter Stimmbezir­k ist der der Gaststätte Rühl mit 1865 Wahlberech­tigten, von den rund 800 Personen Briefwahl beantragt haben. Kleinster Stimmbezir­k ist das Schützenha­us Krudenburg mit 2666 Wahlberech­tigten, von denen sich bereits 130 für Briefwahl entschiede­n haben. In der Gemeinde Hünxe sind am Sonntag 125 Wahlhelfer im Einsatz.

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FOTO: HEINZ SCHILD Der Stimmzette­l für den Wahlkreis 117 Oberhausen - Wesel III, zu dem Dinslaken gehört. In diesem Wahlkreis bewerben sich 27 Parteien und 11 Direktkand­idaten.

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