Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Politik diskutiert über Pläne für den Baßfeldshof
Einerseits gibt es Sorgen von Bürgern – andererseits aber soziale Ziele für Dinslaken.
DINSLAKEN (szf) Die Pläne für mehrere neue Mehrfamilienhäuser im Bereich der Siedlung am Baßfeldshof in Dinslaken-bruch sorgen für Diskussionen in der Politik. Im RatsAusschuss für Stadtentwicklung erklärte die SPD, viele Bürger aus dem Umfeld hätten sich in den letzten Tagen mit Bedenken an sie gewandt.
Wie berichtet will das Unternehmen Covivio Immobilien am Baßfeldshof vier Häuser mit insgesamt an die 60 Wohnungen bauen. Mindestens ein knappes Drittel davon sollen öffentlich geförderte, also günstige Wohnungen werden.
Man wolle Bürger ernst nehmen, betonte die SPD. Zugleich gab es aus mehreren Richtungen Gegenwind. Die Bedenkenträger wollten bloß „die bösen Hartz-iv-empfänger“fernhalten, reagierte der Ausschussvorsitzende Stefan Buchmann (CDU) ernsthaft wütend. Nur darum drehe sich die ganze Diskussion, befand er und wetterte wörtlich: „Das kotzt mich an.“
Ähnlich sieht es Die Linke: „Wie oft wollen wir in Dinslaken noch zögern, wen es Widerstände gegen eine Wohnbebauung gibt?“, fragte Linke-vertreter Dieter Holthaus.
Und für die Stadtverwaltung wies Planungsdezernent Thomas Palotz die Vorstellung, es könnten „Angsträume“entstehen, ungehalten ab: Das sei „so ein Quatsch“. Die Gebäude – die neuen und die alten – würden weit auseinander stehen. Es sei unklar, wie da Angsträume entstehen sollten.
Die Grünen hatten ebenfalls noch Fragen. Allerdings nicht zu den Plänen für weitere Wohnhäuser. Diese befürworten auch sie. Sie wollten vielmehr wissen, ob man es bei den geplanten Parkplätzen vermeiden könnte, die Fläche komplett zuzubetonieren. Und ob man nicht Dachbegrünungen, Gartengestaltungen und die Nutzung von Solarenergie in die Planungen aufnehmen könnte.
Planungsdezernent Palotz erklärte dazu, derart konkrete Einzelheiten könne man zwar wünschen. Man könne den Investor Convivio aber nicht dazu verpflichten, so etwas umzusetzen.
Die Entscheidung über den Bebauungsplan, der die rechtliche Grundlage für das Projekt am Baßfeldshof schafft, soll nun am 5. Oktober der Stadtrat fällen.