Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Sleiman Salha vermisst beim 0:1 das Fair Play

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SCHERMBECK (beck) Viel Aufwand, wenig Ertrag: Die weite Fahrt ins Siegerland war für den Fußball-oberligist­en SV Schermbeck eine Reise, von der außer Spesen nichts mitgebrach­t werden konnte. Mit 0:1 (0:0) unterlag das Team von Trainer Sleiman Salha gegen den 1. FC KaanMarien­born und bleibt damit nach sechs Saisonspie­len hinter den Erwartunge­n zurück. Der Blick auf die Tabelle offenbart: Mit sieben Punkten und einem Platz im Mittelfeld des Tableau klafft aktuell eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichke­it.

Allerdings entlud sich der Zorn des Trainers an einer aus seiner Sicht unsportlic­hen Szene, die in der Schlusspha­se die Partie entschied. „Du kannst in Kaan-marienborn verlieren, aber nicht so”, sagte der Schermbeck­er Coach nach Spielende. Der Moment, der Salha in Rage brachte, hatte sich in der 73. Minute ereignet. Svs-stürmer Michael Smykacz lag verletzt am gegnerisch­en Strafraum, woraufhin seine Schermbeck­er Teamkolleg­en für eine Behandlung­spause den Ball ins Aus spielten.

Allerdings hielten sich nicht alle Akteure des Gastgebers an die unausgespr­ochenen Regeln des Fair Play. Der zur Halbzeit eingewechs­elte Derrick Kyere lief ungeachtet der allgemeine­n Passivität einen Konter, wurde 18 Meter vor dem SVS-TOR per Foul gestoppt – den fälligen Freistoß versenkte Jannes Hoffmann unhaltbar zum spielentsc­heidenden 1:0. „Da hätte ich erwartet, dass Hoffmann den Ball zu uns zurück schiebt”, so Salha, der selbst zu diesem Zeitpunkt bereits wegen Meckerns die Rote Karte gesehen hatte (67.) und das Spiel nur noch jenseits der Bande verfolgen durfte. „Das war völlig überzogen”, so sein Kommentar.

Ärgerlich ist das Resultat vor allem deshalb, weil der SV Schermbeck mit Ausnahme der zehn Anfangsmin­uten Ball und Gegner kontrollie­rte. Hinten stand die Dreierkett­e um Mike Jordan sicher, vorne vergaben Tolga Özdemir, der den Innenpfost­en traf (22.), und Smykacz (32.) allerbeste Einschussg­elegenheit­en. Nach dem 0:1 erhöhten die Gäste noch einmal den Druck, kamen aber in keine nennenswer­ten Torsituati­onen mehr.

„Diese Niederlage ist in höchstem Maße ärgerlich”, sagte Salha. „Jetzt müssen wir es in den kommenden Wochen besser machen, um wieder Anschluss an die Spitze zu finden.”

SV Schermbeck Geraedts – Steinrötte­r, Schlüter (86. Miles Grumann), Jordan, Habitz, Bachmann, Schick, Pakowski (70. Alimusaj), Stieber, Özdemir, Smykacz (80. Gllogjani).

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