Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Behnert verschwindet direkt nach dem 0:0 des TV Jahn
Der Coach des Fußball-oberligisten feiert nach der ereignislosen Partie gegen den FSV Duisburg den Geburtstag seiner Tochter.
DINSLAKEN (dom) Kaum hatte der Schiedsrichter die Partie zwischen den Fußball-oberligisten TV Jahn Hiesfeld und FSV Duisburg beendet, da machte sich Marcus Behnert schon auf in Richtung Auto. Der Hiesfelder Trainer hatte familiäre Verpflichtungen: Tochter Lena feierte ihren dritten Geburtstag, da musste Behnert Prioritäten setzen und überließ das Team seinem CoTrainer Ahmed Mohamad und dem Sportlichen Leiter Gerd Ott. Tore zu bejubeln gab es auch nicht. Beide Teams trennten sich 0:0.
So richtig wusste Behnert hinterher nicht, was er davon halten sollte. Immerhin blieb der TV Jahn zum zweiten Mal hintereinander in der Meisterschaft unbesiegt und sogar im dritten Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor. Die stabile Abwehr war aber einer der wenigen positiven Aspekte. Vor allem in der ersten Halbzeit kam aber viel zu wenig von den „Veilchen“. Zu hektisch fielen viele Aktionen aus, zu oft fehlte der letzte Pass, der Blick für den Mitspieler, der finale Abschluss. „Das war zu wenig“, so der Trainer.
Behnert war vor dem Spiel personell ins Risiko gegangen, hatte den angeschlagenen David Feldhoff in die Startelf beordert, während der ebenfalls am Oberschenkel verletzte Ömer Akbel auf der Bank blieb. Der Versuch ging schief, Feldhoff musste nach 27 Minuten wieder vom Feld und kurz darauf signalisierte auch Adhurim Aliu: Es geht nicht weiter. Damit war der Plan des TV Jahn schon früh überholt, Tom Hasel und Gianluca Buhlmann kamen neu ins Spiel.
An ihnen lag es jedoch nicht allein, dass Fsv-torwart Seiya Ihara vor der Pause praktisch arbeitslos blieb. Aber auch Marian Ograjensik musste sich kaum anstrengen, um sein Tor bis zum Seitenwechsel sauber zu halten – nach 34 Minuten kam der erste Schuss auf sein Tor, bei Ismail Öztürks Versuch war der Hiesfelder Schlussmann zur Stelle. Dennoch wäre der FSV in einem Spiel ohne große Höhepunkte beinahe nach 41 Minuten in Führung gegangen, wenn der frühere Hiesfelder Mehmet Zeki Tunc den Ball per Kopf besser unter Kontrolle und nicht übers Tor bugsiert hätte.
Das überschaubare fußballerische Niveau stieg nach der Pause nicht gerade ins Unermessliche, aber beide Teams mühten sich, mehr als nur die Verteidigung des eigenen Tores auf den Kunstrasen zu bringen. Besser gelang das den Gästen, auch wenn Konstantinos Moulas (58.) zunächst seinen eigenen Keeper mit einem verunglückten Rettungsversuch nach einer Flanke von außen in Bedrängnis brachte. Ihara tauchte aber ins rechte Eck und wehrte ab.
Ansonsten bekam Ograjensek mehr Chancen, sich gegen seinen Ex-verein auszuzeichnen. Gegen Mehmet Zeki Tunc (66.) und den eingewechselten Nermin Badnjevic (89.) zeigte er sich reaktionsschnell. Ahmet Uzun rettete eine Viertelstunde vor Schluss für seinen Torwart und scheiterte im Gegenzug am gegnerischen. „Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung“, so Behnert. Dann verschwand er zum Geburtstag nach Hause. Wenigstens da gab es etwas zu feiern.
TV Jahn Hiesfeld Ograhensek – Williams, Kuipers, Uzun, Overfeld, Hammoud, Krajac (86. Hübinger), Aliu (30. Buhlmann), Louma, Falkenreck (77. Kücükarslan), Feldhoff (28. Hasel).