Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ein gebrauchter Tag für die SV 08/29 Friedrichsfeld
Der Fußball-bezirksligist verliert das Top-spiel beim Spitzenreiter TUB Bocholt mit 1:4. Glückauf Möllen holt einen Punkt.
VOERDE (dom) Vier Gegentore, eine Gelb-rote Karte und ein verletzter Torwart: Den Fußball-bezirksligisten SV 08/29 Friedrichsfeld traf es im Spitzenspiel beim Tabellenführer TUB Bocholt gleich in mehrfacher Hinsicht ganz bitter. Einen Vorwurf wollte Dirk Lotz seiner Mannschaft nach dem 1:4 (0:1) trotzdem nicht machen. „Das war gebrauchter Tag“, sagte der Trainer. „Aber es haut uns nicht um“.
Schon vor dem Spiel musste Lotz zwei Rückschläge verkraften, denn Marco Wohlgemuth und Hikmet Barut sagten verletzt ab. Dann vergaben Noel Gottschling (4.) und Finn Müller (8.) gute Gelegenheiten, ihre
Mannschaft in Führung zu bringen, „und eigentlich haben wir in der ersten Halbzeit nichts zugelassen“, bilanzierte der Coach. Einzig ein Freistoß brachte Bocholt die Führung durch Moritz Amler.
Hinzu kam Verletzungspech, Nico Maas musste schon nach 22 Minuten durch Leonard Feldkamp ersetzt werden – und der blieb in der Pause selbst lädiert in der Kabine. Endgültig auf die Verliererstraße gerieten die Friedrichsfelder aber nach einer Stunde: Im Anschluss an ein Gerangel mit dem gegnerischen Torwart kassierte Nico Wittwer die gelbrote Karte und fortan lief 08/29 in Unterzahl dem Rückstand hinterher. Ein Doppelschlag durch Felix Amler (64.) und Stefan Chciuk (68.) brachte die Vorentscheidung. In der Schlussviertelstunde musste Mike Owczarzak anstelle von Canberk Cevirgen ins Tor, der wegen Leistenproblemen passen musste. Cem Aydin weckte kurzzeitig mit dem 1:3 (80.) Hoffnung im Friedrichsfelder Lager, doch im Gegenzug schlug Kubilay Sebes zurück und setzte den Schlusspunkt.
Cevirgen (76. Owczarzak) – Kausch, C. Aydin, Gottschling (89. Fernandes), Giesen, Wittwer, Güzel, Maas (22. Feldkamp, 46. Wolf), Horstkamp (89. A. Aydin), Weigl, Müller.
Gegen den ESV Hohenbudberg, der bisher noch keinen Punkt auf dem Konto hatte, kam Glückauf Möllen nicht über ein 3:3 (0:0) hinaus. Der Ärger des Möllener Trainers Christian Schwarz richtete sich hinterher gegen den Schiedsrichter, der den hektischen Abstiegskampf nicht in den griff bekommen habe. „Ich muss erstmal runterkommen“, seufzte Schwarz eine gute halbe Stunde nach dem Spiel immer noch. Erst in der 48. Minute erzielte Daniel Burkamp den ersten Treffer, den Samet Altun seinerseits für Hohenbudberg mit zwei Toren zur Gästeführung beantwortete (68., 80.). In der Schlussphase wurde es schließlich chaotisch: Dominik Lech glich für Möllen aus (83.), nach einer gelbroten Karte für die Gäste traf David Bohlinger, der zuvor neunzig Minuten in der zweiten Mannschaft gespielt hatte, zum 3:2 (90.+3), und dann gab's noch mal gelb-rot für den ESV, aber auch noch Altuns dritten Treffer zum 3:3 (90.+4). „Der Schiedsrichter hat so lange spielen lassen, bis der Ausgleich fiel“, schimpfte Schwarz.
Salewski – Muhs, Burkamp (7. Bohlinger), Moelleken, J. Grzeskowiak, Sharka (70. P. Grzeskowiak), Harling, Breder (76. Pietruszka), Badke, Tönges, Dema (68. Lech).