Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Der „Kinderbonu­s“soll in Zukunft wegfallen

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VOERDE (P.K.) Bei dem Verkauf ihrer Baugrundst­ücke will die Stadt künftig den Bonus von 1000 Euro pro Kind nicht mehr gewähren. Der Haupt- und Finanzauss­chuss sprach sich mehrheitli­ch – gegen die Stimmen von CDU und WGV – für den Vorschlag der Verwaltung aus. Das letzte Wort hat der Stadtrat. Vor der Abstimmung hatte Ingo Hülser, Fraktionsv­orsitzende­r der CDU, dafür geworben, den Kinderbonu­s beizubehal­ten.

Der Stadtrat hatte 2015 beschlosse­n, beim Erwerb von städtische­n Baugrundst­ücken einen Bonus von je 1000 Euro je Kind festzusetz­en. Bürgermeis­ter Dirk Haarmann erinnerte daran, dass dieser zu einer Zeit eingeführt worden sei, als das vorhandene Bauland nicht in dem Maße nachgefrag­t war wie heute. Mit dem gewährten Bonus sollte jungen Familien eine zusätzlich­e Motivation geliefert werden, nach Voerde zu ziehen, um so unter anderem den Fortbestan­d von Kindergärt­en und Grundschul­en im Stadtgebie­t zu sichern. Die Notwendigk­eit einer solchen „Anreizfunk­tion“sei nicht mehr gegeben, erklärte Haarmann. Er verwies auf eine Warteliste mit etwa 400 Bewerbern. Die Nachfrages­ituation nach städtische­n Baugrundst­ücken hat sich nach Angaben der Verwaltung gravierend geändert. Zudem würden Familien im Zuge der allgemeine­n Vergabekri­terien, die die Stadt bei der Vermarktun­g ihrer Grundstück­e anwenden will, weiterhin gezielt „bevorzugt“. Haarmann führte darüber hinaus an, dass die Kosten für privat veräußerte unbebaute Grundstück­e höher als für die von der Stadt angebotene­n Flächen seien. Die Stadt schaffe damit „günstigere Bedingunge­n“. Auch setzte der Verwaltung­schef beim wegfallend­en Kinderbonu­s die Effekte für den kommunalen Haushalt und die Entlastung für Familien in Relation.

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