Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bischof begründet Schritte in Brief
In einem zweiseitigen Schreiben hat Bischof Felix Genn Änderungen angekündigt.
MÜNSTER (szf) Bischof Felix Genn hat den Prozess zur Neuordnung pastoraler Räume und Strukturen im Bistum Münster in einem Brief angekündigt, den das Bistum auf seiner Internetseite veröffentlicht hat. In dem zweiseitigen Schreiben legt der Bischof ausführlich dar, warum Veränderungen aus seiner Sicht unumgänglich sind.
So schreibt er unter anderem: „Ich wende mich heute an Sie, weil wir vor einem weiteren Schritt in der Entwicklung der pastoralen Strukturen in unserem Bistum stehen. Wenn ich ,wir' sage, meine ich uns alle: freiwillig Engagierte wie hauptberuflich in der Kirche Tätige, Amtsträger und Laien, Mitarbeitende in den Bischöflichen Behörden sowie in den Regionen und in den Pfarreien, Glaubende und Suchende. In unserer gemeinsamen Verantwortung und in unser aller Hände liegt die weitere Entwicklung der künftigen Gestalt des pastoralen Handels, damit die Kirche und ihre Seelsorge auch in Zukunft relevant für das Leben von Menschen bleiben.
Die Nachricht hinsichtlich weiterer Entwicklungsnotwendigkeiten wird Sie vermutlich nicht überraschen. Ähnliches werden auch Sie im Alltag immer wieder wahrnehmen. Manches ist mit Händen zu greifen, was die Statistik untermauert. Unser Bistum hat inzwischen weniger als 1,8 Millionen Katholiken. Die Zahl derer, die einen Gottesdienst besuchen, lag 2019 bistumsweit bei nur noch 147.000. Coronabedingt ist die Zahl noch einmal merklich gesunken. Auch die Feier der einzelnen Sakramente weist einen deutlichen Rückgang auf. Lediglich die Zahl der Kirchenaustritte ist gestiegen.gleichzeitig werden wir bei allen pastoralen Berufsgruppen in den kommenden Jahren einen signifikanten Rückgang erleben. Nachwuchs ist nur begrenzt in Sicht.“
Diese Feststellungen und Prognosen beruhten einerseits auf demografischen Entwicklungen. Sie seien aber auch Folgen verschiedener anderer Faktoren, schreibt Genn. „Ich nenne hier ausdrücklich innerkirchliche Vorgänge, Vorgaben und Entwicklungen. Diese gehen weder an den Kirchenmitgliedern noch an den sich freiwillig Engagierenden und an den hauptamtlich Mitarbeitenden spurlos vorüber.“Und schließlich vollziehe sich dies alles vor dem Hintergrund schwindender finanzieller Ressourcen. Man stehe „einmal mehr“vor der Herausforderung, „wie die Seelsorge in unserem Bistum gestaltet werden kann“. (…)
Der komplette Brief ist auf der Homepage des Bistums zu lesen.