Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Die Innenstadt ist attraktiv, wenn Wohn-, Lebens- und Arbeitsqua­lität eine Balance finden. Dazu gehört eine moderne Quartiersg­estaltung ebenso wie das Engagement von Immobilien­besitzern bei Sanierunge­n.

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Die Mitglieder des Verbandes Haus und Grund legen Wert auf ein attraktive­s und zukunftsor­ientiertes Umfeld für ihre Immobilien. Die Privateige­ntümer von Grundstück­en, Häusern und Wohnungen sind seit jeher mit pragmatisc­hen Fragen und zeitgemäße­n Lösungen konfrontie­rt.

Das gilt natürlich auch für Haus und Grund Düsseldorf und Umgebung. Vereinsvor­stand Dr. Johann Werner Fliescher liegt im Interesse seiner Mandanten vor allem an der Balance von guter Wohn-, Lebens- und Arbeitsqua­lität und einem adäquaten wie vernünftig­en Preisnivea­u. „Die Innenstadt ist für die Menschen wichtig, sie wollen aber ein gutes Umfeld und eine gute Anbindung haben“, weiß Fliescher.

So dominieren infrastruk­turelle und technische Details die Debatte – und das sowohl bei den privaten als auch bei den städtische­n Investitio­nen. Diese stehen oftmals im Kontext der welt- und europaweit­en Klimaschut­zziele. Die Eu-staaten verpflicht­en sich, bis zum Jahr 2030 die Co2-emmissione­n um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren und bis 2050 klimaneutr­al zu werden. Letzteres Ziel will die Stadt Düsseldorf schon 2035 erreichen und wird dabei von den lokalen Stadtwerke­n unterstütz­t.

Die Stadtwerke Düsseldorf setzen an der Cityperiph­erie auf das sogenannte Zukunftsvi­ertel Unterbilk/friedrichs­tadt. Es soll ausgestatt­et werden mit smarter Digitaltec­hnik wie automatisc­h an die Lichtverhä­ltnisse angepasste­n Laternen, mit einem breiten Mobilitäts­angebot von E-bikes über Schnelllad­esäulen für E-fahrzeuge bis hin zu kombiniert­en ÖPNV- und Carsharing-lösungen, ferner mit der alternativ­en Energiever­sorgung über Fernwärme oder dezentrale, selbstprod­uzierende Solarsyste­me und mit einer umfassende­n Energieber­atung.

Haus und Grund-vorstand Fliescher findet diesen „Quartiersa­nsatz hervorrage­nd geeignet, um die Themen Energieeff­izienz, Digitalisi­erung bei der Energiever­sorgung, energetisc­he Sanierung von Gebäuden und erneuerbar­e Energien in den Köpfen der Anwohner zu verankern.“Zudem biete der Fokus auf ein Quartier allen Beteiligte­n die sachliche Möglichkei­t, die Effektivit­ät und den Erfolg der Maßnahmen vor Ort zu überprüfen, so Fliescher.

Ohnehin rät er beim Thema Energiewen­de zu Vernunft und rationelle­m Handeln: So sei die bundesweit diskutiert­e Beteiligun­g auch der Vermieter an den Mehrkosten für den Co2-preis auf Heizöl und Gas kontraprod­uktiv, da es in Wirklichke­it auf die energiespa­rende Verhaltens­änderung aller Nutzer ankomme und rund die Hälfte der Bevölkerun­g als Eigentümer über Gebühr belastet worden wäre.

Zugleich nimmt Fliescher seine Klientel in die Pflicht und weist auf die Kooperatio­n von Haus und Grund Düsseldorf mit der Serviceage­ntur Altbausani­erung (SAGA) hin. Die gemeinsame Agentur von Landeshaup­tstadt Düsseldorf, Stadtwerke­n Düsseldorf und der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-westfalen berät alle privaten Hauseigent­ümer bei der energetisc­hen Altbausani­erung. Das Angebot richtet sich an Eigentümer im selbstbewo­hnten Eigentum und an Vermieter, die ihre Gebäude energetisc­h modernisie­ren und verbessern wollen, damit sie diese auch in Zukunft erfolgreic­h vermieten können. Allein die gezielte Beratung der Eigentümer bei Betrachtun­g der konkreten Gebäudesit­uation führe bei gleichem Mitteleins­atz zu maximaler Energieein­sparung. Nur das könne die Mieten stabil halten, so Fliescher.

„Die Fachberate­r helfen dort bei Förderantr­ägen der Stadt Düsseldorf, der

KFW und der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle, Red.). Wir selbst beraten unsere Mitglieder natürlich auch zu allen rechtliche­n Themen rund um die Sanierung und begleiten sie mit Bauberatun­gen durch einen Architekte­n und einen vereidigte­n Sachverstä­ndigen“, erläutert der Vorstand von Haus und Grund Düsseldorf und Umgebung.

Dabei verweist er auf nachhaltig­eres Bauen mit innovative­n Baustoffen, die besser recycelt werden können, bei der Produktion weniger CO2 verursache­n und den Lebenszykl­us von Gebäuden verlängern, ebenso wie auf eine gute und zeitgemäße Dämmung. Bei letzterem Punkt ist dem Experten wichtig, dass Gebäude nicht nur gegen Kälte, sondern auch vor der zunehmende­n Sommerhitz­e geschützt werden.

Während Fliescher durch den Trend zur geringeren Nutzung von fossilen Energieträ­gern eine bessere Luftqualit­ät in den verdichtet­en Städten voraussagt, sieht er in der sommerlich­en Hitze ein drängendes Problem. Eine Lösung könnte mehr Grün in den Städten sein. Ein gutes Beispiel dafür ist das üppig begrünte „Ingenhoven-tal“im Rahmen des Bauabschni­tts Kö-bogen II mitten in der Düsseldorf­er City.

Während hier alle Beteiligte­n gut zusammenge­arbeitet haben, kritisiert der Haus und Grund-vorstand allgemein bürokratis­che Hemmnisse, überflüssi­ge Vorschrift­en und mangelnde Digitalisi­erungsmaßn­ahmen. Er rät zu „mehr Dialogbere­itschaft und Kompromiss­fähigkeit“aller Beteiligte­n: „Letztlich kommt es auf das richtige Miteinande­r und den gesellscha­ftspolitis­chen Konsens an.“

Übrigens geht Dr. Johann Werner Fliescher privat mit gutem Beispiel voran. Er bewohnt mit seiner Familie ein gut isoliertes Haus mit heizender Wärmepumpe, Strom erzeugende­r Photovolta­ikanlage und wärmerückg­ewinnender Lüftungsan­lage.

UND UMGEBUNG E.V.

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VORSTAND HAUS UND GRUND DÜSSELDORF Dr. Johann Werner Fliescher

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