Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Landrat an der Ahr wird in den Ruhestand versetzt

-

BAD NEUENAHR-AHRWEILER (dpa) Der Landrat im von der tödlichen Flutkatast­rophe schwer getroffene­n Kreis Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), wird Ende Oktober in den Ruhestand versetzt. Das teilte sein Stellvertr­eter Horst Gies (CDU) unter Berufung auf die Aufsichts- und Dienstleis­tungsdirek­tion (ADD) in Trier mit. Spätestens drei Monate danach müsse ein Nachfolger oder eine Nachfolger­in gewählt werden, sagte Gies laut Mitteilung in einer Kreistagss­itzung. Den Wahltermin werde die ADD festlegen.

Der 63-jährige Landrat Pföhler hatte sich nach der Sturzflut am 14. und 15. Juli mit 133 Todesopfer­n im Ahrtal in Rheinland-pfalz nach extremem Starkregen erst krankschre­iben lassen und dann einen Antrag auf dauerhafte Dienstunfä­higkeit gestellt. Die Staatsanwa­ltschaft Koblenz ermittelt gegen ihn und ein weiteres Mitglied seines Krisenstab­es. Dabei geht es um den Anfangsver­dacht der fahrlässig­en Tötung und fahrlässig­en Körperverl­etzung durch Unterlasse­n wegen womöglich zu später Warnungen und Evakuierun­gen.

Pföhler hatte appelliert, die Ereignisse besonnen zu beurteilen. Laut Staatsanwa­ltschaft gab er während einer Razzia in der Kreisverwa­ltung Ahrweiler an, er sehe bei sich keine strafrecht­liche Verantwort­ung. Zur Aufklärung der Flutkatast­rophe im Juli haben sich Untersuchu­ngsausschü­sse in den Landtagen in Mainz und Düsseldorf konstituie­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany