Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Das Risiko auf dem Weihnachts­markt

- VON GEORG WINTERS

Das Weihnachts­markt-vergnügen ist allen zu gönnen, die monatelang dafür gearbeitet und sich auf diese Tage im Dezember gefreut haben: den Schaustell­ern, die ja vorübergeh­end ein Berufsverb­ot hatten und ihre Karussells nicht für Kinder aufbauen konnten; Gastronome­n, die so lange auf Gäste verzichten mussten; Einzelhänd­lern, die in der Pandemie viel Geschäft verloren haben und für die die Zeit um Weihnachte­n wegen der gewaltigen Umsatzante­ile doch so wichtig ist. Und allen Besuchern der Märkte, die sich wie ihre Gastgeber zum Jahresende auf ein Stückchen mehr Normalität in Corona-zeiten freuen wollen.

Aber es ist auch nur ein Stückchen. Wir alle wissen, dass die Pandemie noch nicht besiegt ist. Deshalb bleibt die Eigenveran­twortung so wichtig, damit wir nicht in alte Zeiten zurückfall­en müssen. Die Verteilung von Märkten auf mehrere Standorte in Innenstädt­en und die Begrenzung von Besucherza­hlen, wie sie jetzt der Städtetag in Nordrhein-westfalen angekündig­t hat, sind ein richtiger Weg. Aber das allein reicht auch anno 2021 nicht, selbst wenn schon so viele Menschen im Land geimpft oder genesen sind. Es geht auch in diesem Jahr nicht ohne Regeln und – was fast noch wichtiger ist – nicht ohne eine soziale Kontrolle. Jedem sollte klar sein, dass stichprobe­nartige Überprüfun­gen keine 100-prozentige Sicherheit vermitteln können.

Deshalb: Jeder Erwachsene, der nicht geimpft, genesen oder getestet ist, sollte zu Hause bleiben. Wer das nicht tut, handelt fahrlässig und unsozial. Er gefährdet im Zweifel nicht nur Mitmensche­n, sondern auch Veranstalt­er und die wirtschaft­liche Existenz von Unternehme­rn, die versuchen, mit ihren Sicherheit­skonzepten Großverans­taltungen wieder möglichst risikoarm veranstalt­en zu können.

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