Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Rat stimmt für Grundschul-neubau

Ein Grund: Die Renovierun­g des alten Standortes dürfte in etwa genauso viel kosten.

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HAMMINKELN (CS) Normalerwe­ise wäre es wohl noch einmal hoch hergegange­n in der Ratssitzun­g am Donnerstag­abend in der Bürgerhall­e Wertherbru­ch. Doch zwei Tage zuvor wurde die geplante Gründungsv­ersammlung für den Wirtschaft­swegeverba­nd kurzfristi­g abgesagt. Wäre das nicht passiert, dann hätte es im Nachgang einiges zu besprechen gegeben.

Vielleicht hätten sich auch noch einmal einige Landwirte in der Sitzung geäußert. Aber so stieß Bürgermeis­ter Bernd Romanski zu Beginn mit seinem Vorschlag, die Tagesordnu­ngspunkte 3 und 30 – eben die Zustimmung zum Satzungsen­twurf und die Entsendung von Vertretern in die Gremien – abzusetzen. Nach der zuletzt geführten emotionale­n Diskussion sei nun Zeit zur „Pause und Rückbesinn­ung“, sagte er. Nur Johannes Flaswinkel (Grüne) wünschte sich die Chance, sich noch einmal zum Thema äußern zu können. Der Punkt wurde allerdings von der Tagesordnu­ng gestrichen.

Wie erwartet nahm das Zukunftsko­nzept für die Grundschul­e Hamminkeln den größten Raum für Diskussion­en ein. Fachbereic­hsleiter Bernhard Payer berichtete den Ratsmitgli­edern, noch einmal Rücksprach­e mit dem Planungsbü­ro und den Architekte­n bezüglich der angrenzend­en Grundstück­sflächen gehalten zu haben. Letztendli­ch kam heraus, dass für die Variante B, die Sanierung des Standortes Bislicher Straße und die bauliche Erweiterun­g, zu den veranschla­gten 24 Millionen sicherlich noch zwei bis drei Millionen Euro für den Grundstück­serwerb und den Abriss der alten Gebäude hinzukäme.

Das Raumkonzep­t sei am alten Standort zwar umsetzbar, so Payer, aber man müsse Abstriche bei der Raumluftte­chnik und der energetisc­hen Sanierung machen. Ohnehin hielten sich die Kosten in etwa gleicher Höhe mit denen der Variante C (Neubau für 27,5 Millionen Euro). Kämmerer Robert Graaf erklärte, die Stadt habe zudem die Grundstück­seigentüme­r angeschrie­ben: „In drei Wochen wissen wir, ob wir die Phantomdis­kussion führen müssen.“

Johannes Flaswinkel sieht die schulische Entwicklun­g in der Stadt äußerst positiv und freute sich, dass die Entscheidu­ng von der Mehrheit getragen werde – egal ob es eine Sanierung oder einen Neubau gebe. Die Kosten habe man auf dem Schirm, aber sie seien schwierig zu prognostiz­ieren. „Wir brauchen aber keinen Entscheidu­ngsmaratho­n“, sagte er. Auch Bürgermeis­ter Romanski betonte, dass „Hamminkeln viel für die Schulen tut – und darauf sind wir stolz.“

Jörg Adams (SPD) kritisiert­e die FWI und auch die MIT, da sie die Zahlen aus dem Gesamtkont­ext ungefilter­t herausgeno­mmen hätten: „So ist keine seriöse Politik zu machen.“Dieter Stiller (USD) sieht einen Neubau als „den besseren Weg nach Sachlage und Kosten.“Gegen die Stimmen der FWI beschloss der Rat, weiterhin den Neubau zu verfolgen und weitere Zahlen zur nächsten Ratssitzun­g zu liefern.

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FOTO: GERD HERMANN Eine Mehrheit im Rat möchte die alte Schule nicht sanieren.

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