Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Testzentren müssen sich anpassen
Am Wochenende schließen einige Anbieter im Kreis Wesel, weil die Nachfrage schlicht geringer ist. Ab Montag sind die Corona-tests zudem kostenpflichtig. Bürger müssen dann meist bis zu 15 Euro zahlen. Doch es gibt Ausnahmen.
KREIS WESEL (CS) Weil Corona-tests ab Montag, 11. Oktober, bundesweit kostenpflichtig werden, hatten die Experten eigentlich prognostiziert, dass einige Betreiber ihre Teststellen aus wirtschaftlichen Gründen schließen würden. Die gute Nachricht vorweg: Im Kreisgebiet gibt es auch weiterhin reichlich Teststellen. Einige haben geschlossen oder werden am Wochenende schließen, in allen Kommunen finden die Bürger aber auch weiterhin genügend Möglichkeiten, sich vor Ort auf das Virus testen zu lassen.
In Hamminkeln sind derzeit acht Teststellen geöffnet, in Hünxe sechs, in Schermbeck sind es ebenfalls acht und Wesel gehört mit insgesamt 20 Testzentren zu den am besten vernetzten Kommunen. Die Öffnungszeiten haben einige Betreiber indes angepasst und verkürzt, auch in den nächsten Tagen könnten hier noch Änderungen folgen.
Das Drive-in-testzentrum in der Aue in Wesel belässt es zunächst bei den Öffnungszeiten, auch das Testzentrum in der Innenstadt. Die Tests werden zehn Euro kosten. Im Testzentrum an der Kreuzstraße will man die Entwicklung von der kommenden Woche an beobachten – und gegebenenfalls dann die Öffnungszeiten anpassen.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch erste Auswirkungen. So schließt die Akademie Klausenhof in Hamminkeln ihr Corona-testzentrum zum 9. Oktober. „Aufgrund der steigenden Anzahl von Veranstaltungen und Übernachtungen in unserem Haus und dem damit verbundenen Personalbedarf können wir das Angebot nicht mehr aufrechthalten und schließen das Testzentrum vorerst“, sagt Direktor Rüdiger Paus-burkard. „Wir sind dankbar für die große Akzeptanz in der Dingdener Bevölkerung und sind froh, dass wir mit unseren motivierten Mitarbeitenden einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten durften.“
Die große Akzeptanz unterstreicht die Zahl der Tests, die in den knapp sechs Monaten insgesamt im gut fünfstelligen Bereich lag. Neben dem Testzentrum in Dingden war das Team der Akademie Klausenhof unter anderem auch bei Haldern Pop im Einsatz. „Sollte sich die Corona-situation noch einmal deutlich verändern, können wir jederzeit das Angebot wieder aufleben lassen“, betont Paus-burkard. „Allerdings haben wir die große Hoffnung, dass dies nicht mehr nötig sein wird.“
Bei der mobilen Teststation von Superol im Gewerbegebiet von Hamminkeln geht man den um
gekehrten Weg. „Wir haben unsere Öffnungszeiten etwas verschoben, bieten jetzt am Wochenende einen längeren Zeitraum an“, verrät eine Sprecherin. „Damit ihr endlich wieder Party machen könnt“– wie es auf der Facebook-seite heißt, ist nun freitags und samstags von 13 bis 22 Uhr geöffnet. Und vom 11. Oktober an kostet der Schnelltest zehn Euro. Wer eine Zehner-karte kauft, hat einen Test kostenfrei.
Die Drive-in-teststation am Landhotel Voshövel in Schermbeck schließt indes am Sonntag. Der Bedarf sei einfach stark zurückgegangen, so ein Sprecher. Die Zahl der Interessenten sei kontinuierlich gesunken. „Wir sind weiterhin für Sie da“, heißt es auf der Homepage der Erlebniswelt Sport – so bleibt das Testzentrum auf der Platzanlage des SV Schermbeck weiter geöffnet. Der Test kostet dort 15 Euro. Auch die Burg Apotheke in Schermbeck hat ihr Testangebot zeitlich angepasst. Sie bietet nur noch an drei Tagen die Testmöglichkeit an, zum Preis von 15 Euro.
Klar ist aber auch: Mit dem 11. Oktober wird sich die Landschaft der Corona-teststellen nachhaltig verändern. „Die großen Anbieter von Bürgerteststellen ziehen sich teilweise zurück und beenden ihr Angebot“, bestätigte der Kreis Wesel jetzt auf Anfrage. Andere größere Anbieter an strategisch günstigen Standorten weiteten dagegen ihr Angebot sogar aus. Kleinere Anbieter oder Arztpraxen, die zusätzlich Tests gemacht haben, beendeten dieses Angebot indes. Sie testen ihre Patienten bei Bedarf oder auch auf Anforderung durch das Gesundheitsamt. Diese Tests bleiben weiterhin kostenlos.
Die Anzahl der Teststellen im Kreis Wesel gehe weiterhin allmählich zurück, heißt es weiter. Einige Teststellen hätten angekündigt, dass sie ab dem 11. Oktober Schnelltests gegen Bezahlung anbieten. Es gibt indes weiterhin ein ausreichendes Angebot von Teststellen, die mit Laboren zusammenarbeiten und PCR- Testungen anbieten können. Private Betreiber von Teststellen könnten jederzeit dem Gesundheitsamt mitteilen, dass sie schließen oder dass sie pausieren möchten. Fristen seien dabei nicht vorgesehen.