Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Zwischen Theke und Tiegeln
Pharmazeutisch-technische Assistenten sorgen in Apotheken dafür, dass Patienten dort gut beraten werden.
Eine kleine Erkältung, ein ziepender Muskel, ein aufgeschürftes Knie: Bei solchen Beschwerden führt oft der erste Gang in die Apotheke. Es sind aber nicht immer Apotheker, die dann weiterhelfen. Genauso bedienen dort auch Pharmazeutisch-technische Assistenten, kurz PTA.
Information und Beratung der Patienten sei nach der Ausbildung die wichtigste Aufgabe der PTA, sagt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer. Neben einem Realschulabschluss, der Voraussetzung für die Ausbildung ist, sollten sich angehende PTA deshalb nicht nur für Naturwissenschaften interessieren, sondern auch gerne Kontakt zu Menschen haben. Auch ein gewisses Verständnis im Umgang mit Computern sei wichtig, denn in den Apotheken sind sehr viel mehr Prozesse digitalisiert, als Kunden das bei einem Apothekenbesuch wahrnehmen.
PTA sind nicht nur an der Theke tätig: Sie stellen zum Beispiel Salben her oder prüfen Stoffe im Labor. Deshalb sollten sie sehr genau und sorgfältig arbeiten sowie ein gewisses manuelles Geschick mitbringen.
Insgesamt dauert die Ausbildung zweieinhalb Jahre. Zuerst besuchen angehende PTA zwei Jahre lang eine Berufsfachschule. Danach legen sie den ersten Teil ihrer staatlichen Prüfung ab. Schließlich geht es in die Apotheke – für sechs Monate Praktikum, nach denen der zweite Teil der Prüfung folgt.
Während ihres Praktikums werden die angehenden PTA Schritt für Schritt an die Information und Beratung der Patienten herangeführt, erklärt Sellerberg. „Sie stellen individuelle Arzneimittel wie Cremes oder Zäpfchen – sogenannte Rezepturen – her und prüfen Ausgangsstoffe von Rezepturarzneimitteln.“Außerdem unterstützen sie das kaufmännische Personal der Apotheke und lernen so die Abläufe und die Fertigarzneimittel kennen.
Wer sich später weiterbilden möchte, hat einige Möglichkeiten. Denkbar ist zum Beispiel eine Vertiefung in Dermopharmazie, bei der es um die Vorbeugung und Behandlung von Hautkrankheiten geht, oder in der Ernährungsberatung. Auch das Studium der Pharmazie, um Apotheker zu werden, können PTA aufnehmen.