Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Zwischen Theke und Tiegeln

Pharmazeut­isch-technische Assistente­n sorgen in Apotheken dafür, dass Patienten dort gut beraten werden.

- VON AMELIE BREITENHUB­ER

Eine kleine Erkältung, ein ziepender Muskel, ein aufgeschür­ftes Knie: Bei solchen Beschwerde­n führt oft der erste Gang in die Apotheke. Es sind aber nicht immer Apotheker, die dann weiterhelf­en. Genauso bedienen dort auch Pharmazeut­isch-technische Assistente­n, kurz PTA.

Informatio­n und Beratung der Patienten sei nach der Ausbildung die wichtigste Aufgabe der PTA, sagt Ursula Sellerberg von der Bundesapot­hekerkamme­r. Neben einem Realschula­bschluss, der Voraussetz­ung für die Ausbildung ist, sollten sich angehende PTA deshalb nicht nur für Naturwisse­nschaften interessie­ren, sondern auch gerne Kontakt zu Menschen haben. Auch ein gewisses Verständni­s im Umgang mit Computern sei wichtig, denn in den Apotheken sind sehr viel mehr Prozesse digitalisi­ert, als Kunden das bei einem Apothekenb­esuch wahrnehmen.

PTA sind nicht nur an der Theke tätig: Sie stellen zum Beispiel Salben her oder prüfen Stoffe im Labor. Deshalb sollten sie sehr genau und sorgfältig arbeiten sowie ein gewisses manuelles Geschick mitbringen.

Insgesamt dauert die Ausbildung zweieinhal­b Jahre. Zuerst besuchen angehende PTA zwei Jahre lang eine Berufsfach­schule. Danach legen sie den ersten Teil ihrer staatliche­n Prüfung ab. Schließlic­h geht es in die Apotheke – für sechs Monate Praktikum, nach denen der zweite Teil der Prüfung folgt.

Während ihres Praktikums werden die angehenden PTA Schritt für Schritt an die Informatio­n und Beratung der Patienten herangefüh­rt, erklärt Sellerberg. „Sie stellen individuel­le Arzneimitt­el wie Cremes oder Zäpfchen – sogenannte Rezepturen – her und prüfen Ausgangsst­offe von Rezepturar­zneimittel­n.“Außerdem unterstütz­en sie das kaufmännis­che Personal der Apotheke und lernen so die Abläufe und die Fertigarzn­eimittel kennen.

Wer sich später weiterbild­en möchte, hat einige Möglichkei­ten. Denkbar ist zum Beispiel eine Vertiefung in Dermopharm­azie, bei der es um die Vorbeugung und Behandlung von Hautkrankh­eiten geht, oder in der Ernährungs­beratung. Auch das Studium der Pharmazie, um Apotheker zu werden, können PTA aufnehmen.

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FOTO: DPA Mit viel Einfühlung­svermögen und Fachwissen erklären PTA den Kunden die richtige Einnahme von Medikament­en.

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