Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
SV 08/29 verschenkt zwei Punkte
Der Fußball-bezirksligist SV 08/29 Friedrichsfeld führt im Heimspiel gegen den SV Vrasselt schon mit 2:0. Doch die Gäste kommen innerhalb von elf Minuten zum Ausgleich. „Das ist unbegreiflich“, sagt Trainer Dirk Lotz.
VOERDE Er sei sprachlos, sagte Dirk Lotz, erzählte dann aber doch eine ganze Menge. Denn was der Trainer des Fußball-bezirksligisten SV 08/29 Friedrichsfeld eigentlich meinte, war, dass er keinerlei Erklärung für das hatte, was sein Team in der letzten halben Stunde der Heimpartie gegen den SV Vrasselt zeigte. Nach ungemein dominanten 60 Minuten, die sein Team im Stil einer Spitzenmannschaft bestritten hatte, gaben die „Vereinigten“einen schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand und mussten am Ende sogar froh sein, dass es beim 2:2 (2:0) zumindest noch zu einem Punkt reichte.
„Das ist wirklich kolossal ärgerlich, dass wir das Spiel so aus der Hand geben“Dirk Lotz Trainer der SV 08/29 Friedrichsfeld
„Das ist wirklich unbegreiflich. Wir spielen eine super erste Halbzeit und verlieren dann nach dem Anschlusstreffer komplett unsere Linie. Am Ende hat Vrasselt noch Pech, dass sie hier nicht gewinnen“, so Lotz: „Das ist kolossal ärgerlich, dass wir das Spiel so aus der Hand geben. Ich habe in der Halbzeit noch gewarnt, doch dann rennt alles nach vorne und wir laden Vrasselt ein.“
Die SV 08/29 begann sehr geduldig und ballsicher, ließ den Gast aus Emmerich laufen und wartete auf ihre Chancen. Und die sollten zügig kommen. Nach einem langen Ball von Thomas Giesen stand Noel Gottschling plötzlich frei vor SVVKeeper Dennis Meiners, zog auch noch am Schlussmann vorbei und vollstreckte sicher (23.).
Es folgte der schönste Angriff des Tages. Nach feiner Kombination über das halbe Spielfeld steckte Hikmet Barut auf Finn Müller durch und der Torjäger vollstreckte im Zentrum wuchtig und sicher zum 2:0 (27.). „Wie aus dem Lehrbuch“, sagte Dirk Lotz. Auch in der Folge gaben seine Schützlinge dem Friedrichsfelder Coach wenig Anlass zur Sorge. Gleich nach dem Wiederanpfiff erspielte sich der Gastgeber weitere gute Gelegenheiten, die Emmericher kamen kaum über die Mittellinie, schlugen schließlich aber doch eiskalt zu. Nach einem langen Ball verkürzte Nick Hellebrand praktisch aus dem Nichts auf 1:2 (60.) und brachte Friedrichsfeld damit offensichtlich total aus dem Konzept.
Beim 2:2 konnte Niklas König praktisch unbedrängt durch das Zentrum spazieren (70.), und auch in der Schlussphase waren es die lange so harmlosen Gäste, die dem Siegtreffer näher waren. Ganz besonders in der 86. Minute, als Marco Wohlgemuth mit einer spektakulären Grätsche so gerade noch vor der Linie klären konnte.
Friedrichsfeld selbst versuchte es nur noch mit der Brechstange. Die spielerische Linie hatte der Gastgeber schon mit dem Anschluss völlig verloren.
SV 08/29 Friedrichsfeld Kausch (88. Kazkondu), Barut (72. Wolf), Aydin, Gottschling (79. Fernandes), Giesen, Güzel, Wohlgemuth, Horstkamp, Weigl, Müller.