Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bombenanschlag auf Margaret Thatcher
Die Premierministerin war zum Parteitag der Konservativen Partei nach Brighton gereist. Zahlreiche hochrangige
Parteimitglieder hatten wie Margaret Thatcher im Grand Hotel eingecheckt. Patrick Magee hatte das Hotel zu diesem Zeitpunkt bereits wieder verlassen. Das Mitglied der irischen Terrororganisation IRA hatte Wochen vor dem Parteitag einige Tage unter falschem Namen in dem Hotel verbracht. Dabei hatte er in Raum 629 eine Bombe mit Zeitzünder deponiert. Der Sprengsatz explodierte in der Nacht zum 12. Oktober 1984. Magees Ziel war es gewesen, die Premierministerin zu töten. Doch in ihrer Suite wurde zwar das Bad zerstört, Wohnund Schlafraum blieben aber intakt. Thatcher überstand das Attentat unverletzt, während ein Teil des Hotels bis in den Keller einstürzte. Fünf Menschen kamen ums Leben: Eric Taylor, damals Vorsitzender der Torys im Nordwesten von Großbritannien, sowie der Abgeordnete Anthony Berry; zudem starben Anne Wakeham, Jeanne Shattock und Muriel Mclean, die als Ehefrauen von Mitgliedern der Torys nach Brighton eingeladen worden waren. Thatcher gab noch im Hotel eine erste Presseerklärung ab, der Parteitag begann später fast wie geplant. Die Briten waren beeindruckt von der „Coolness“der Premierministerin – obwohl sie damals durchaus umstritten war. Die IRA bekannte sich am folgenden Tag zu der Tat, kurz darauf kam die Polizei auch Magee als Täter auf die Spur. Er wurde in London verhaftet, wo er einen weiteren Sprengsatz in einem anderen Hotel deponiert hatte. 1986 wurde er zu 35 Jahren Haft verurteilt, allerdings wurde er schon 1999 im Rahmen des Karfreitagsabkommens aus dem Gefängnis entlassen.