Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Musikschule erhält eine Landesförderung für Jobs
DINSLAKEN (RP) Zu den Themen, die während der Corona-pandemie ins öffentliche Bewusstsein rückten, gehörten die ungesicherten Beschäftigungsverhältnisse im kulturellen Bereich. Die Landesregierung von Nordrhein-westfalen hat nun Konsequenzen gezogen und die Förderung 2022 für die öffentlichen Musikschulen in Nordrhein-westfalen auf insgesamt über zehn Millionen Euro mehr als verdreifacht.
Ziel der Offensive ist es, den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an den Musikschulen zu erhöhen, um so die Qualität des Bildungsangebots nachhaltig zu sichern. In der Vergangenheit war es üblich, dass Dozenten freiberuflich blieben oder als Minijobber unterrichteten. Grundlage für die Förderung ist eine gemeinsam von Land und Kommunen beziehungsweise Musikschulträgern eingegangene Selbstverpflichtung zum verstärkten Einsatz für die öffentlichen Musikschulen.
Auch die Musikschule Dinslaken erhält Anteile aus dem Fördertopf. „Wir nehmen daran teil, allerdings in diesem Jahr erst seit August, weshalb wir in diesem Jahr nur fünf Zwölftel der Summe erhalten“, erklärt Sebastian Rakow, Leiter der Musikschule Dinslaken. Die Zuwendung sei verpflichtend für Personalkosten im Sinne einer Aufstockung von Stellen im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst ( TVÖD) zu verwenden. Das Land fordert einen Rechenschaftsbericht ein.
Eine zusätzliche Stelle werde in Dinslaken nicht geschaffen, die Mittel kommen den bereits jetzt angestellten Dozentinnen und Dozenten zugute. „Da wir zwar sozialversicherungspflichtige Verträge haben, diese aber nur in Anlehnung an TVÖD sind und somit nicht alle Leistungen beinhalten, bietet es sich also an, unsere bestehenden Verträge aufzustocken“, so Rakow.
Als klugen Schachzug des Landes bezeichnet Rakow dabei die Auflage, dass im Zuge der Gewährung der Förderung die jeweilige Kommune ihren Zuschuss nicht zurückfahren darf. Das gebe zusätzliche Sicherheit, „denn nach wie vor hat die Musikschule keinen Vertrag mit der Stadt, muss also immer vertragliche Leistungen für die Angestellten aus einer freiwilligen Leistung der Stadt begleichen“, so der Leiter der Musikschule.
Ein weiterer Bereich, der künftig durch einen Kulturstärkungsfonds gestärkt werden soll, ist die Digitalisierung des Unterrichtsangebots. Das hat die Musikschule Dinslaken während der Corona-pandemie bereits praktiziert.
„Es bietet es sich also an, unsere bestehenden Verträge aufzustocken“Sebastian Rakow Leiter Musikschule Dinslaken