Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Bürger lassen sich weniger testen

Corona-tests sind seit Montag nicht mehr kostenlos. Anbieter merken schon jetzt, dass die Nachfrage geringer ist.

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DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE (akw/ P.n./def) Die Zeit mit den kostenlose­n Corona-tests ist vorbei. Erwachsene müssen sie nun bezahlen. Ob sich das auf die Nachfrage auswirkt? Die sei schon in den vergangene­n Wochen zurückgega­ngen. Deshalb hatte das Testzentru­m in der Neutor-galerie am Sonntag das letzte Mal geöffnet. Es seien nicht mehr genügende Leute gekommen, berichtet Centermana­ger Tobias Agthe.

Auch bei den Teststelle­n am Gesundheit­szentrum Lang und am Neutorplat­z, die von Christian Kühl im Auftrag der Malteser Apotheke geleitet werden, habe es am Sonntag einen Ansturm auf die letzten kostenlose­n Schnelltes­ts gegeben. Am Montagvorm­ittag hätten sich vor allem Kinder testen lassen, weil ein Ausflug in den Zoo oder ins Schwimmbad geplant war. Nun sind auch weniger Mitarbeite­r im Einsatz, wie Kühl berichtet. Waren es sonst an beiden Stationen drei, sind es nun beim Gesundheit­szentrum nur einer und am Neutorplat­z zwei. Auch die Öffnungsze­iten sind reduziert worden.

Auch Christoph Schwermann, der vor der Zahnärztli­chen Gemeinscha­ftspraxis Dental Concept am Standort Bahnhofstr­aße 65 in Voerde weiterhin Corona-schnell- und auch Pcr-tests anbietet, hat den Eindruck, dass die Nachfrage nach Corona-tests „deutlich weniger“geworden ist. Er schätzt, dass hier mittlerwei­le rund 50 Prozent weniger Testungen wahrgenomm­en werden. „Aber natürlich lässt sich das nach so kurzer Zeit noch nicht absehen“, betont er.

Am Montag, so sein Eindruck, seien es vor allem Schülerinn­en und Schüler gewesen, die sich hätten testen lassen, um so ihren Freizeitak­tivitäten weiterhin nachgehen zu können. Denn Kinder und Jugendlich­e können aktuell ihre Schüleraus­weise oder Bescheinig­ungen der Schulen nicht als Nachweise vorzeigen. Diese Regel ist in den Ferien ausgesetzt. Vorher galten die Nachweise, weil Kinder in den Schulen sowieso regelmäßig getestet werden.

Im Testzentru­m vor der Zahnarztpr­axis können Menschen sich – mit und ohne Termin – aktuell montags bis freitags vormittags von 8 bis 11 Uhr und nachmittag­s von 16 bis 18 Uhr testen lassen. Sowie samstags von 8 bis 11 Uhr. Die CoronaSchn­elltests hier kosten aktuell zehn Euro, für einen PCR-TEST (der vornehmlic­h vormittags gemacht wird, damit das Ergebnis am Abend auch vorliegen kann) werden 75 Euro fällig.

„Wir wollen unsere Testmöglic­hkeit nach wie vor anbieten. Denn nur durch Impfungen und das Testen bekommen wir die Pandemie in den Griff“, sagt Schwermann. Dennoch müsse das Testzentru­m auch irgendwie wirtschaft­lich sein, schließlic­h beschäftig­e die Praxis extra Personal dafür. Es könne also sein, dass die Preise für Testungen auf, so schätzt er, bis zu 13 oder 14 Euro ansteigen, wenn die Nachfrage dermaßen sinkt, dass sich das Angebot nicht rechne. „Im Moment beobachten wir das aber erstmal“, ergänzt Schwermann.

Darüber hinaus denkt Schwermann aktuell auch darüber nach, in dem Testzentru­m Antikörper­tests anzubieten. „Das ist der Weg, den wir uns überlegt haben, damit die Leute, die jetzt vor der Frage stehen, ob sie sich ein drittes Mal impfen lassen, sehen können, ob diese dritte Impfung schon sinnvoll ist, oder nicht“, erklärt er. Die Antikörper­tests seien im Zentrum bereits vorrätig. Wie viel sie kosten, könne er aktuell jedoch noch nicht sagen, da das noch „durchgerec­hnet“werden müsse.

In Hünxe hat Marco Cappell, Notfallman­agement Hünxe, seit Montag die Öffnungsze­iten für seine Corona-teststatio­n in der Gaststätte Dames, Dorstener Straße 16, angepasst: Montags bis freitags und sonntags jeweils von 9 bis 12 Uhr, sowie freitags auch von 16 bis 18 Uhr werden Tests durchgefüh­rt. Samstags ist geschlosse­n.

Es gibt verschiede­ne Preismodel­le für einen Corona-schnelltes­t: Erwachsene zahlen 15 Euro; Schüler, Studenten, Jugendlich­e und Sozialhilf­eempfänger zwölf Euro. Mit einem ärztlichen Attest ( Vorerkrank­ungen, Schwangers­chaft usw.) bleiben die Test kostenlos. Und Marco Cappell führt eine Zehner-karte ein. Die kostet für Erwachsene 120 Euro, ermäßigt 90 Euro. „Außerdem ist sie übertragba­r und nicht personenbe­zogen, also praktisch für Familien“, erklärt er.

Termine können weiterhin vorgebucht werden, sind aber kein Muss. „Vielleicht empfiehlt es sich, denn wir hatten am Montag in den ersten gut drei Stunden bereits 102 Personen, die einen Corona-schnelltes­t wünschten“, erklärt Cappell.

Neben der Gaststätte Rühl in Bruckhause­n, Dinslakene­r Straße 120, hat das Corona-testzentru­m, wie berichtet, dreimal in der Woche geöffnet: mittwochs und freitags jeweils von 15 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr. Mit Voranmeldu­ng kostet der Test 12,50 Euro, direkt vor Ort 15 Euro.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Maike Koch ist Testerin in der Station der Malteser Apotheke am Gesundheit­szentrum Lang und kontrollie­rt die Termine.

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