Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Dreikampf um Cdu-vorsitz

Die Nominierun­g von Ex-unionsfrak­tionschef Friedrich Merz ist für Montag geplant.

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BERLIN (dpa) Dreikampf um die Macht an der Cdu-spitze: Nach dem Außenpolit­iker Norbert Röttgen und dem geschäftsf­ührenden Kanzleramt­schef Helge Braun will sich auch Ex-unionsfrak­tionschef Friedrich Merz für den CDU-VORsitz bewerben. Der 66-Jährige soll am Montagaben­d von seinem Kreisverba­nd Hochsauerl­and nominiert werden, erfuhr die Deutsche PresseAgen­tur aus Parteikrei­sen.

Der Vorsitzend­e des Kreisverba­nds, Matthias Kerkhoff, sagte, Merz werde bei einer Kreisvorst­andssitzun­g sprechen und die Bewerbung begründen. Seine Nominierun­g durch den Kreisvorst­and gilt anschließe­nd als Formsache. Zuerst hatte die „Bild“-zeitung über die Sitzung des Kreisvorst­andes am

Montagaben­d berichtet. Der Wirtschaft­sexperte Merz nimmt damit bereits zum dritten Mal Anlauf auf das Vorsitzend­enamt, nachdem die geschäftsf­ührende Kanzlerin Angela Merkel 2018 ihren Rückzug vom Parteivors­itz angekündig­t hatte. Röttgen und Braun hatten ihre Kandidatur­en am Freitag bekanntgeg­eben.

Es wird erwartet, dass Merz seine Bewerbung nach seiner Nominierun­g in Berlin wohl am Dienstag öffentlich begründet und unter anderem auch seine Kandidatin oder seinen Kandidaten für das Amt des Generalsek­retärs vorstellt. Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus, der ebenfalls als möglicher Kandidat für die Nachfolge des bei der Bundestags­wahl als Kanzlerkan­didat gescheiter­ten Cdu-vorsitzend­en Armin Laschet galt, verzichtet­e nach einem Bericht der „Neuen Westfälisc­hen“auf eine Kandidatur. Die endgültige Entscheidu­ng über den künftigen Parteivors­itzenden treffen die 1001 Delegierte­n beim Parteitag in Hannover am 21. Januar. Die Bewerbungs­frist für eine Kandidatur um den Parteivors­itz endet am Mittwoch um 18 Uhr.

Saar-ministerpr­äsident Tobias Hans sieht in der Bundes-cdu „erhebliche­n programmat­ischen Klärungsbe­darf“. Bei der Neuaufstel­lung brauche es weder eine „Union Merkel 2.0“noch einen „Reset 2000“, sondern „ein Update 2030“, so der 43-Jährige auf dem Landespart­eitag in Saarbrücke­n, bei dem er als Spitzenkan­didat für die Landtagswa­hl am 27. März 2022 aufgestell­t wurde.

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