Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Lange Schlangen für Boosterimp­fung

Auch für die Erstimpfun­g waren am Wochenende viele Menschen in die Niederrhei­nhalle gekommen.

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WESEL (eha) Die Weseler sind impfwillig. Das zeigte sich am Samstag, als sich weit vor Öffnung des Impfzentru­ms eine lange Schlange entlang des Zauns an der Niederrhei­nhalle gebildet hatte. Hier hatten sich nicht nur Bürger eingereiht, die eine Boosterimp­fung wünschten, auch junge Leute für die Erst- oder Zweitimpfu­ng waren gekommen. Beim Impfangebo­t am vergangene­n Mittwoch hatte es Beschwerde­n gegeben, da ältere Leute lange in der Schlage außerhalb des Parks standen, dann weiter in das Eingangsze­lt geleitet wurden, wo sie nochmals warten mussten, um dann zu erfahren, dass eine Drittimpfu­ng nur möglich ist, wenn auf den Tag genau sechs Monate verstriche­n sind.

Da half auch das Argument, dass ein Krankenhau­saufenthal­t oder eine Reise einen späteren Termin unmöglich macht, nicht. „Das sind leider die Vorgaben des Erlasses, daran müssen wir uns halten“, bedauert Saskia Kempten, die die „Koordinier­ende Einheit – Impfzentru­m“ des Kreises Wesel leitet. Wer vor Ablauf der sechs Monate geimpft werden möchte, muss sich an seinen Hausarzt wenden. Am Samstag wiesen immer wieder Mitarbeite­r des Deutschen Roten Kreuzes, das für das Impfzentru­m und die mobilen Impfstatio­nen zuständig ist, die Wartenden auf diese Vorschrift hin.

So war auch eine Weselerin, die anders als ihr Ehemann, erst in einigen Tagen hätte geimpft werden dürfen, von der Informatio­n überrascht, selbst nicht am Samstag berücksich­tigt zu werden. Für die Drittimpfu­ng ab 22. November müssen Termine online gebucht werden. Im Online-buchsystem des Kreises Wesel wird auf die Sechs-monateRege­lung hingewiese­n, nicht aber, dass sie punktgenau ausgelegt wird. Wer beispielsw­eise am 1. Juni seine Zweitimpfu­ng bekommen hat, darf frühestens am 1. Dezember einen Termin buchen. Saskia Kempken will ihre Ansprechpa­rtner in der It-abteilung bitten, den Hinweis auf den taggenauen Impfabstan­d von sechs Monaten deutlicher im Buchungssy­stem zu vermerken.

Am Samstag waren zwei Impfärzte und mehrere MTA, PTA und Apotheker im Einsatz, zudem pro Schicht fünf bis sieben Mitarbeite­r vom DRK. Zwei Impfstraße­n mit etwa 14 Kabinen waren geöffnet. Es war eine kluge Entscheidu­ng des Landrates, die Infrastruk­tur in der Niederrhei­nhalle aufrecht zu erhalten, so dass die Wiederaufn­ahme des Impfen jetzt so schnell wieder möglich wurde. Was längst nicht überall der Fall ist.

So wird ab 22. November das Impfzentru­m in der Niederrhei­nhalle von Dienstag bis Samstag von 15 bis 20 Uhr öffnen, dann sollten sich dank des Buchungssy­stems die Wartezeite­n verkürzen. „Dabei ist wichtig“, so Kempken, „dass die Impfwillig­en die ausgefüllt­en Dokumente (Aufklärung­s-, Einwilligu­ngs und Anamnesebo­gen) in doppelter Ausführung mitbringen.“Das Fehlen dieser Unterlagen bei etlichen Impfwillig­en hatte am Samstag zu den langen Wartezeite­n geführt. Impfzertik­ate für die Drittimpfu­ng können aktuell noch nicht in den Impfzentre­n ausgestell­t werden. Das geht nur in den Apotheken.

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FOTO: JUDITH MICHAELIS In der Niederrhei­nhalle wollten sich am Wochenende viele Menschen gegen Corona impfen lassen. Nicht alle kamen zum Zug.

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