Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Adventsstimmung beim Kerzensonntag
Eine gemütliche Atmosphäre, viele Stände und Musik sorgten in Dingden bei den Gästen des gut besuchten Kerzensonntags für vorweihnachtliche Stimmung. Gedränge wurde weitestgehend vermieden.
HAMMINKELN (DK) Die meisten Menschen mögen ihn nicht, den vorletzten Monat des Jahres, weil er immer so langweilig erscheint, kalt, ungemütlich und grau ist. Dabei kann er doch so schön sein. In Dingden beispielsweise. Es hat sich mittlerweile im ganzen Land herumgesprochen, dass in dem kleinen Ortsteil von Hamminkeln immer zwei Wochen vor dem ersten Advent der sogenannte Dingdener Kerzensonntag stattfindet.
Inzwischen ist diese Veranstaltung, die von der Dingdener Interessen- und Werbegemeinschaft veranstaltet wird, zu einem festen Bestandteil im Jahreskalender geworden. Mittlerweile wird auch der Samstag hinzugezogen, so dass noch mehr Besucher in den Ortsteil kommen können, denn die Atmosphäre ist wunderbar und einmalig. Im vergangenen Jahr musste das Event wegen Corona ausfallen. Umso größer war jetzt die Freude, dass es in diesem Jahr wieder stattfinden konnte, auch wenn es etwas kleiner ausfiel.
Die Händler öffneten am Samstag von 16 bis 20 Uhr ihre Läden und am eigentlichen Kerzensonntag von 13 bis 18 Uhr. Trotz des herbstlichen, nasskalten Wetters kamen Menschen jeden Alters, um sich jetzt schon ein wenig auf den Advent vorzubereiten.
Gerade in der Dunkelheit kam weihnachtliches Flair auf, denn die Straßen waren erleuchtet. Überall brannten Kerzen, Feuerschalen standen vor den Geschäften, Lichterketten schmückten die knapp 30 Holzblockhütten und die Geschäfte waren schön dekoriert. Es waren sogar einige geschmückte Weihnachtsbäume zu sehen. Auch die Dingdener Bevölkerung beteiligte sich an diesem Event, indem sie ihre Gärten, Hauseingänge und Fenster mit schönen Effekten anstrahlte. Der Duft von Glühwein zog durch die Straßen. An den Ständen versammelten sich jede Menge Menschen. Vor dem St.-josef-haus gab es eine Schlange vor dem Reibekuchenstand. Hier gab es auch selbst gebackene Spekulatius.
Viel los war auch am Stand mit der Sparkassen-vereins-tombola. Für einen Euro konnte man, wenn man Glück hatte, einen großen Fernseher gewinnen. Der Erlös ging an den Heimatverein. An der nahe gelegenen Gaststätte Küpper war kein Platz mehr an der Außengastronomie frei.
Auffällig war, dass keine weihnachtliche Musik erklang, so wie man sie auf den Weihnachtsmärkten vernimmt. Lediglich eine LiveBand unterhielt die vielen Besucher mit Oldies in der Neustraße. Im Übrigen wurde dieses Mal auf ein großes Rahmenprogramm verzichtet. Zudem gab es viel Platz zwischen den jeweiligen Holzhütten. Damit wurde ein Gedränge weitestgehend vermieden.
Zahlreiche Gruppen und Vereine waren stark vertreten. Überall konnte man anhalten und sich endlich wieder unterhalten. Viel Selbstgemachtes gab es zu sehen. Holzarbeiten und Dekoartikel für Weihnachten, eine Bude war reich gefüllt mit wunderbaren Teddybären, der Hofladen von Horst Schäfer verkaufte Obst und viele andere Leckereien. Auch eine kleine „Weinstube“war versteckt vorzufinden.
Beim Heimatverein gab es die Ausstellung „Lego-technik“. Bernhard Hengstermann wollte mit seinem Hobby zeigen, dass es nicht nur Bauklötzchen gibt. Zusammen mit seinem Sohn präsentierte er große Bagger, Kräne, ferngesteuerte Lkw und Autos, die teilweise über 1200 Teile hatten. Da hatten nicht nur die Kleinen ihre Freude. Große Holz-nikoläuse, Weihnachtsmänner und Herzen auf einem Baumstamm wurden an einem weiteren Stand gezeigt.
Viele der beteiligten Unternehmen hatten für besondere Dekorationen gesorgt. In Dingden konnte man sich wieder einmal inspirieren lassen und sich ein Stück Advent mit nach Hause nehmen. Die meisten Besucher fanden die Atmosphäre einfach schön, denn sie konnten im Schein der Kerzen auch endlich wieder einmal wieder mit Nachbarn und Freunden treffen – und das besondere Flair genießen.
Auffällig war, dass keine weihnachtliche Musik erklang, so wie man sie auf den Weihnachtsmärkten vernimmt