Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Nur harter Lockdown soll Budenzauber in Voerde verhindern
Mitte dieser Woche stehen für den Veranstalter-verein weitere Gespräche an. Im Falle schärferer Auflagen hofft man auf die Stadt.
VOERDE (P.K.) Für Stefan Schmitz, den Vorsitzenden des Vereins „Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde“, steht eines fest: Dieses Jahr soll es den Budenzauber wieder geben. „Dieser Weihnachtsmarkt findet statt – es sei denn, die Bundesregierung fährt den harten Lockdown“, kündigt er an. Er möchte nicht, dass „wieder die bestraft werden“, die alles getan hätten, um die Pandemie einzudämmen.
Vom 11. bis zum 13. Dezember sollen die Besucher am Schloss flanieren und die Atmosphäre genießen können. Trotz der Corona-situation und auch ungeachtet möglicher neuer Auflagen, mit denen Schmitz durchaus rechnet, wie er noch am Sonntag erklärt.
Zu den „Spitzenzeiten“zwischen 16.30 und 20 Uhr werden sich bei der Veranstaltung wohl 2500 bis 3000 Besucher tummeln, schätzt er. An den beiden Hauptzugängen in Höhe des Freibades und nahe der Frankfurter Straße soll es „stichprobenartige Kontrollen“von Impfund Testnachweisen geben; das ist zumindest die derzeitige Überlegung. Änderungen sind vorbehalten: Mitte dieser Woche soll es ein Treffen mit Vertretern des Vereins, der Stadt, des Roten Kreuzes, der Feuerwehr und der Polizei geben, um die Vorstellungen zu konkretisieren.
Stefan Schmitz steht auf der Position, dass die Sicherheitskräfte, die auf dem Weihnachtsmarkt eingesetzt werden, und die Leute des Ordnungsamtes gemeinsam für die Kontrollen sorgen sollen. Nur durch die Ordnungsbehörde könnten Bußgelder durchgesetzt werden, argumentiert er. Das Gelände einzuzäunen, ist ihn keine Option: Für den Fall, dass eine Panik ausbrechen sollte, müsste Raum da sein, um den Bereich zu verlassen. Darüber hinaus würde man durch eine Eingrenzung an den Zugängen einen Stau produzieren, was zu Ansammlungen führe, „die nicht gewollt“seien.
Die Hütten sollen „großzügiger gestellt“werden als sonst, damit „dazwischen Platz ist“zum Ausweichen oder Verweilen, erklärt er weiter. An den beiden Haupteingängen sollen Spender mit Desinfektionsmittel stehen – wie auch an den einzelnen Buden.
„Wir wollen, dass sich Jung und Alt auf unserem Weihnachtsmarkt sicher fühlen“, betont Stefan Schmitz. Und er sagt, dass er sich bundesweit einheitliche Regelungen für die Durchführung solcher Veranstaltungen wünschen würde. Derzeit orientiert sich sein Verein mit seinen Planungen an der gültigen Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-westfalen. Deshalb hat er auch nicht von sich aus die 2G-regel ausgerufen: Bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als 2500 Besuchern sei davon bisher nicht die Rede, und es sei auch schwierig, die strengeren Vorgaben umzusetzen.
Sollte es aber wegen der rasant steigenden Zahl an Neuinfektionen zu härteren Auflagen kommen, sollte etwa von höherer Stelle die 2G
Regelung verlangt werden, sollte der Einsatz weiteren Personals notwendig sein oder die Einzäunung des Geländes zur Pflicht werden, dann will Schmitz die Stadt bitten, zu prüfen, ob sie mehr Ordnungskräfte einsetzen und die Absperrungen vornehmen könnte. Es sei schließlich auch in ihrem Sinne, dass der Budenzauber stattfindet.
Hohe zusätzliche Ausgaben könne sich der Verein nicht erlauben. Es sei ohnehin schwierig gewesen, die Finanzierung hinzubekommen. Eine Säule sind Sponsoren. Einige von denen aber hätten in der Pandemie selbst schlechte Zeiten gehabt.
Eine ähnliche Entschlossenheit wie in Voerde legt man auch in der Stadt Dinslaken an den Tag. Dort ist der Weihnachtsmarkt am Freitagabend eröffnet worden – mit 3G-REgel und stellenweise Maskenpflicht. Bericht Seite D 2