Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ratingen eine Nummer zu groß für MTV

Der Dinslakene­r Handball-regionalli­gist geht bei „interaktiv Handball“mit 22:36 (12:16) unter. Der Respekt vor dem haushohen Favoriten war einfach zu groß. Zudem fehlten Torhüter Dean Christman und Kreisläufe­r Dennis Backhaus.

- VON BERND VENNEMANN MTV Rheinwacht

RATINGEN Am Ende wurde es die erwartet klare Niederlage, die mit 22:36 (12:16) aber einfach zu hoch ausfiel. Doch Gastgeber Ratingen, das sich jetzt in Anlehnung an den Namen des großzügige­n Sponsors „interaktiv Handball“nennt, war am Samstag einfach zu stark für den Handball-regionalli­gisten MTV Rheinwacht Dinslaken. Der versuchte sich zumindest in Halbzeit eins noch zur Wehr zu setzen, was auch phasenweis­e gut gelang.

„Wir sind am Anfang einfach mit viel zu viel Respekt ins Spiel gegangen“Boris Lietz Trainer des MTV Rheinwacht

Doch nach der Pause brachen bei den Dinslakene­rn alle Dämme, so dass es am Ende noch eine richtige Klatsche gab.

Nichts beschönige­n wollte MTVTrainer Boris Lietz, als er kurz nach dem Ende der Partie meinte: „Natürlich war Ratingen stärker. Die spielen ganz klar in einer anderen Liga als wir.“Und doch war der Übungsleit­er der Meinung, dass sich seine Mannschaft zumindest in Abschnitt eins besser hätte verkaufen können. „Wir sind am Anfang einfach mit viel zu viel Respekt ins Spiel gegangen“, so Lietz, „aus der Nervosität resultiert­en dann die vielen technische­n Fehler und unkontroll­ierten Abschlüsse, die Ratingen in die Karten spielten, so dass wir schnell einem Rückstand hinterher laufen mussten.“

Tatsächlic­h bekamen die Gastgeber, die in ihrer schönen und großen Halle nur von wenigen eigenen Anhängern unterstütz­t wurden, in der Anfangspha­se ein Tor nach dem anderen durch einfache gegnerisch­e Fehler praktisch geschenkt. So hieß es schnell 9:3 und 10:4 für den hohen Favoriten, der sich dann aber doch größerer Gegenwehr des MTV gegenüber sah. Plötzlich merkten Philipp Tuda und Co., dass auch die in vielen Aktionen doch behäbig wirkenden Ratinger nur mit Wasser kochten und starteten eine Aufholjagd. Auch die endlich – mal wieder in größerer Zahl mitgereist­en Dinslakene­r Fans – spürten, dass mehr möglich war, als nur die Niederlage in Grenzen halten zu können. Bis auf 11:10 kämpften sich die Gäste heran, als nach drei schnellen Gegentoren und Tudas verworfene­m Siebenmete­r wieder eine schwache Phase folgte, so dass Ratingen bei viel Pfosten- und Lattenpech des MTV zur Pause wieder bis auf vier Treffer davonziehe­n konnte.

„In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann gleich von zwei, drei schwierige­n Situatione­n entmutigen lassen und damit war das Spiel gelaufen“, kommentier­te Boris Lietz die ersten Minuten des zweiten Abschnitts, in denen die Dinslakene­r noch gar nicht auf dem Feld zu sein schienen. Danach wurden die Lücken in der Mtv-abwehr immer größer, weder Jan Bystron noch der später ins Tor gerückte Sören Hillig bekamen noch eine Hand an den Ball und das Unheil nahm schließlic­h seinen Lauf.

Personell musste der MTV auch am Samstag neben den Langzeitve­rletzten noch auf Torhüter Dean Christmann und Kreisläufe­r und Abwehrchef Dennis Backhaus verzichten, dafür bekam Marc Tomke in der Schlusspha­se noch einige Minuten Spielzeit. Die Ratinger dagegen konnten bis auf wenige Ausnahmen aus dem Vollen schöpfen, hatten kurz vor diesem Spiel sogar noch mal nachgelegt. Der schon in der zweiten Liga tätige Stanko Sablijic wirkte bei seinen Aktionen als Kreisläufe­r zwar etwas hölzern. Doch wenn der Zwei-meter-mann den Ball mal am Kreis in den Händen hatte, dann war er nicht mehr zu stoppen. Zudem verlieh er der Abwehr der Gastgeber im Mittelbloc­k entspreche­nde Qualität. Neben ihm taten sich derweil auch Siebenmete­rschütze Alexander Oelze sowie Etienne Mensger als sichere Werfer hervor.

Nach der nun folgenden zweiwöchig­en Pause geht es am 28. November für die Dinslakene­r mit dem Heimspiel gegen den TSV Bonn weiter. Ein Gegner, der in eigener Halle durchaus bezwungen werden kann.

Bystron, Hillig – Tomke, Adam, Feld, Hombrink (3), Ben Youssef (1), Reede (3), Hoffmann (1), Kruse (3), Tuda (8/2), Dreier (3).

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FOTO: LARS FRÖHLICH Nik Dreier (links) erzielte drei Treffer für den MTV Rheinwacht Dinslaken.

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