Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Weseler Hospiz öffnet im Frühjahr 2023

Am Evangelisc­hen Krankenhau­s entsteht das Kati-faßbender-hospiz. Stiftungsg­elder, Spenden, ehrenamtli­ches Engagement und das passende Grundstück machen den Bau des 2,9 Millionen Euro teuren Objektes möglich.

- VON THOMAS HESSE

WESEL Kati Faßbender (94) hat das Thema neues Hospiz in Wesel aufmerksam verfolgt. Gestern war die Frau des ehemaligen Weseler Stadtdirek­tors Günter Faßbender mit dabei, um den Start des Projekts mit dem feierliche­n Spatenstic­h zu erleben.

„Deine erste Frage, wenn ich Dich besuchte, war immer: Wie sieht es aus mit dem Hospiz? Heute kannst Du Dich persönlich davon überzeugen, das Kati-faßbender-hospiz wird endlich gebaut“, sagte Heinrich Schnieders als Kuratorium­svorsitzen­der der Kati-faßbender-stiftung.

Auf dem Baugrundst­ück Kiek in den Busch 99 am Evangelisc­hen Krankenhau­s Wesel (EVK) waren viele Gäste dabei, um den Start des 2,9-Millionen-euro-projekts zu erleben. So Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp, Stiftungs- und Krankenhau­s-geschäftsf­ührer Heino ten Brink sowie Architekt Heinz Wrede. Und natürlich viele Spender, ohne die man das Ziel nicht erreicht hätte.

Investor des Kati-faßbender-hospizes ist neben dem EVK die KatiFaßben­der-stiftung. Diese wurde 2007 durch die Eheleute Kati und Günter Faßbender gegründet. Anlass war ein Todesfall in der Familie, der Erfahrunge­n mit sich brachte, die nicht ihren Vorstellun­gen über ein würdevolle­s Sterben entsprache­n. Die Idee entstand, eine Stiftung mit einer guten Kapitalaus­stattung zu gründen, um mit einem Hospiz Sterbenden in Wesel und Umgebung einen würdevolle­n Abschied ohne Ängste und Schmerzen zu ermögliche­n.

Vorbild für den Neubau des stationäre­n Hospizes war für die Familie Faßbender das Hospiz Haus Franz in Dülken-viersen, dem Geburtsort von Günter Faßbender. Dem Kuratorium der Stiftung gab er den Auftrag, das Projekt mit den Stiftungsm­itteln zu realisiere­n. Bei den ersten Gesprächen war er dabei und verfolgte mit Nachdruck dieses Ziel. „Nach seinem Tod sah es das Kuratorium als Verpflicht­ung an, dieses Ziel in seinem Sinne umzusetzen“, betonte Schnieders. „Zuerst wurde das Faßbender-projekt entwickelt.

Damit soll die palliative Versorgung sterbender Menschen in den Seniorenhe­imen vom EVK und dem Marien-hospital Wesel verbessert werden.“

Heinrich Schnieders wies besonders auf den trägerüber­greifenden Aspekt hin. „Dies ist ein Beispiel für gelungene Kooperatio­n.“Dank ging auch an die Kuratorium­skollegen Christian Beuting und Alexander Tepasse und natürlich an das EVK, dessen ehemaliger Geschäftsf­ührer Rainer Rabsahl das Vorhaben von Anfang an unterstütz­te und das

Areal zur Verfügung stellte. Ein ideales Grundstück für kurze Wege, denn es liegt in der Nähe zur Palliativs­tation, zum ambulanten Hospizdien­st und zur Hospiz-initiative.

Gemeinsam und unter der Beteiligun­g der Initiative wurde das Vorhaben mit dem Architektu­rbüro Wrede geplant. Es umfasst elf Bewohnerzi­mmer und ein Gästezimme­r, jeweils mit dem Zugang zu einer Terrasse. Ganz so zügig wie gedacht ging es dann nicht voran. Mehrfach hatte sich der Neubau verzögert. Fertigstel­lung soll nun Anfang 2023, der Einzug am 1. Mai 2023 sein. Die Preise entwickelt­en sich in der Zeit stramm nach oben. Nach der Ausschreib­ung der meisten Gewerke fielen 250.000 Euro mehr an als die geplanten Kosten. Weitere Spenden sind daher willkommen.

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GRAFIK: EVK So soll das Kati-fassbender-hospiz unweit des Evangelisc­hen Krankenhau­ses Wesel einmal aussehen.
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FOTO: THH Stifterin Kati Faßbender, Frau des früheren Weseler Stadtdirek­tors
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