Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
RV Lippe-bruch schmiedet neue Pläne
Nach der neuerlichen Absage des Reitturniers Gahlen 2022 sucht der Verein nach alternativen Möglichkeiten.
SCHERMBECK (an) Seit knapp einer Woche ist es amtlich: Auch Gahlen 2022 wird nicht stattfinden. Vom 6. bis 9. Januar 2022 sollte das Hallenspringturnier des RV Lippe-bruch Gahlen an die über 25 Jahre lang gepflegte Tradition anknüpfen, das neue Jahr sportlich unterhaltsam zu beginnen. Doch wie schon zu Beginn diesen Jahres sagte der Reitverein die Großveranstaltung mit Blick auf die Corona-pandemie schweren Herzens ab.
„Wir hatten viel vor, aber wir können ein Hallenreitturnier in der aktuellen Lage der Corona-pandemie weder unseren Vereinsmitgliedern noch dem Publikum gegenüber verantworten“, hatte Christiane Rittmann, 1. Vorsitzende, die Absage erläutert. „Die mangelnde Planungssicherheit, ob die Veranstaltung stattfinden kann, sowie unsere soziale Verantwortung allen Beteiligten gegenüber lassen die Veranstaltung mit rund 2500 Zuschauern in der Reithalle nicht zu.“
Doch was genau bedeutet der Ausfall des national bekannten und geschätzten Hallenturniers für den RV Lippe-bruch? „Zuerst einmal natürlich erhebliche finanzielle Einbußen“, so Rittmann. „Das Turnier ist unsere größte Veranstaltung und natürlich einkalkuliert, wenn es darum geht, die Mitgliederbeiträge niedrig zu halten oder die Anlage in Schuss zu halten.“Noch im Oktober durfte sich der RV Lippe-bruch Gahlen darüber freuen, einen neuen Sponsor für den Großen Preis zu präsentieren. Zusätzlich konnte für Gahlen 2022 eine weitere Drei-sterne-prüfung angeboten werden - das Championat von Gahlen. Dieses sollte am Freitagabend ausgetragen werden. Deshalb war der Turnierbeginn erstmals bereits für den Donnerstag geplant.
Einen anderen Termin zu nehmen, das ist dann doch nicht so einfach. „Ein Sommerturnier in der Halle ergibt keinen Sinn. Zum einen sind doch alle froh, wenn sie dann draußen sein können. Zum anderen hätten wir gar nicht die Möglichkeit, so vielen Zuschauern draußen Plätze anzubieten, von denen aus man gut sehen kann, ohne Tribünen aufzubauen“, so Rittmann.
Doch das Problem ist noch ein anderes: Gahlen ist bei Sportlern und Zuschauern auch so beliebt, weil es das erste sportliche Highlight des Jahres ist. „Diese Atmosphäre und die vielen Leute, die zu uns kommen, um nach den Feiertagen endlich auch mal wieder rauszukommen, ist nicht einfach auf einen anderen Termin übertragbar.“Womit das nächste Problem angesprochen wäre: der Termin. „Der Turnierkalender ist voll“, weiß auch Rittmann.
Was also tun? „Wir arbeiten jetzt daran, im Januar und Februar wieder Trainingstage ohne Zuschauer anzubieten“, so die Vorsitzende. So genannte Late-entry-turniere für Berufsreiter seien auch ein Thema. „Wir sind natürlich auch in Gesprächen mit unseren Sponsoren und haben viele Rechenaufgaben zu erledigen“, so Rittmann. Immerhin ist der Verein nicht auf einem Berg seiner berühmten Pommes sitzen geblieben. „Das Catering bestellen wir zum Glück immer kurzfristig.“