Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Trotz seines dritten Sieges vertraut Verstappen seinem Team nicht

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(dpa) Mit einer lärmenden Polizei-eskorte erschien Miamis Premierens­ieger Max Verstappen zur Podiumsfei­er und streckte mit einem Football-helm auf dem Kopf die Faust in den Himmel. Als sich der ausgepumpt­e Formel-1-weltmeiste­r wieder aus einem Netz von Luftschlan­gen befreit hatte, diktierte er seinem Team gleich den nächsten Arbeitsauf­trag. „Wir haben immer noch einige Probleme. Wir müssen sicherstel­len, dass wir verlässlic­her sind“, mahnte der 24-Jährige nach dem schweißtre­ibenden Erfolg in Florida.

Seinen dritten Sieg im fünften Saisonlauf nahm der Niederländ­er eher geschäftsm­äßig zur Kenntnis. „Es ist wirklich schön hier, aber du kannst auch hier nur 25 oder 26 Punkte holen“, entgegnete Verstappen auf die Frage, ob ihm der Sieg beim glamouröse­n Debüt der Rennserie in Miami besonders viel bedeute. Noch immer nagen die beiden Ausfälle in Bahrain und Australien am Champion, der deshalb noch 19 Punkte Rückstand auf Wm-widersache­r Charles Leclerc hat.

„Es wird ein mühsames Aufholen. Wir werden nicht jedes Rennen gewinnen und es wird knapp werden“, sagte Red-bull-motorsport­berater Helmut Marko dem Tv-sender Sky mit Blick auf das Titelrenne­n. Dank seiner Steuerkuns­t hatte Verstappen auf den Schlussrun­den von Miami die Attacken von Leclerc abgewehrt, nachdem ein Safety-car ihm den zuvor komfortabl­en Vorsprung geraubt hatte. Immer mehr spitzt sich in diesem Jahr auf diesen Zweikampf zu, in dem der Titelverte­idiger gerade das Momentum auf seiner Seite hat.

Doch Verstappen traut seinem Glück nicht ganz. Die TechnikPan­nen am Trainingsf­reitag und der Sensordefe­kt im Motor seines

Teamkolleg­en Sergio Perez im Rennen nährten die Sorgen des Champions vor weiteren kostspieli­gen Rückschläg­en. „Das Auto ist schnell, aber wir müssen diese Probleme abstellen“, forderte Verstappen von seinem Team.

Die Probleme selbst machten sich die beiden deutschen Fahrer Mick Schumacher und Sebastian Vettel. Nach ihrem bitteren Crash kurz vor Ende des Rennens haben die beiden ein schnelles klärendes Gespräch versproche­n. „Das ist natürlich doof für beide von uns. Das tut mir leid“, sagte Vettel dem TVSender Sky nach dem Unfall, der die beiden deutschen Piloten mögliche Wm-punkte kostete. „Ich werde mit Sicherheit mit ihm darüber reden“, kündigte Schumacher an. Beim Versuch des Haas-fahrers, sich am Aston Martin seines Landsmanns vorbei zu quetschen, war es am Sonntag zur Kollision gekommen.

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