Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Eröffnung des Bonner Beethoven-hauses
Das Haus, in dem Ludwig van Beethoven 1770 geboren wurde, ist heute eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Bonn. Es beherbergt die größte BeethovenSammlung weltweit, ist Gedächtnisstätte, Museum und Kulturinstitut zugleich. In der Dauerausstellung sehen Besucher unter anderem die Totenmaske Beethovens, die einen Tag nach seinem Tod 1827 in Wien angefertigt wurde. Zu den Ausstellungsstücken gehört auch eine Bratsche, die Beethoven spielte, als er Musiker der Bonner Hofkapelle war. Auch mehrere Hörrohre sind dort ausgestellt, Beethoven nutzte sie, als er schon in jungen Jahren schwerhörig wurde. Sein letzter Flügel, den er 1826 von dem Wiener Klavierbauer Conrad
Graf erhielt, ist ebenfalls Teil der Sammlung. Das Haus mit der Adresse Bonngasse 20 befindet sich in einem Viertel, das im 18. Jahrhundert bei den Bediensteten des kurfürstlichen Hofes beliebt war. Beethovens Vater Johann bewohnte als Hofsänger den Gartenflügel des Gebäudes, Ludwigs gleichnamiger Großvater, der Kapellmeister, lebte in einem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Im 19. Jahrhundert wechselten die Besitzer des Hauses mehrmals, zwischenzeitlich beherbergte es sogar eine Gaststätte mit dem Namen „Beethoven‘s Geburtshaus“. 1888 stand es zum Verkauf. Da die Stadt sich wenig interessiert zeigte, schloss sich eine Gruppe Bürger zum Beethoven-verein zusammen, mit dem Ziel, den Bau zu kaufen und für die Nachwelt zu erhalten. 1889 erwarben sie das Haus, es wurde in den folgenden Jahren umgebaut und modernisiert. Am 10. Mai 1893 wurde das Beethoven-haus im Rahmen des zweiten Kammermusikfestes eröffnet.