Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Corona sorgt beim DRK für eine angespannte Finanzlage
(eka) Die Gästeliste für den Tag der offenen Tür beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Wesel war lang. Der Vorsitzende Reinhard Hoffacker begrüßte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sowie Vertreter von Politik, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk ( THW), Notfallseelsorge und Deutsche Lebens-rettungsGesellschaft (DLRG). Die Aktivitäten des DRK, sagte Hofacker, seien nur durch eigene Leistungen finanziert. Er verwies auf die sozialen Dienste, die Wasserwacht, die Rettungshundestaffel und den Sanitätsdienst, ohne den Veranstaltungen wie die PPP-TAGE oder der Eselrock nicht stattfinden könnten.
Aber die Finanzlage des DRK sei durch die Corona-krise angespannt. Viele Aktivitäten hätten zurückgestellt werden müssen. Hoffackers Fazit war: „Wir brauchen eine andere Form der Finanzierung.“Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit und dem Geräte- und Fahrzeugpark, der auf dem Gelände und der anliegenden Handwerkerstraße aufgereiht ist. Sie lobte das DRK als verlässlichen Partner beim Katastrophenschutz und beim Blutspendedienst und verwies auf die aktive Unterstützung bei der vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine in der Rundsporthalle. „Danke, dass Sie den Tag ausgerichtet haben“, bilanzierte Westkamp.
Besonderes Interesse erweckten bei den Besuchern zwei weiße Schäferhunde. Sie gehören Gregor und Claudia Müller, die wie ihre eigenen Hunde als Rettungshundeanwärter gerade eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Evelin Kramer leitet die Staffel seit sieben Jahren. Sie berichtete von ihrem letzten Einsatz vor wenigen Tagen, als sie nachts nach Düsseldorf gerufen worden war, um eine vermisste Person zu suchen. Nicht nur Menschen mit Demenz, sondern auch Kinder und Suizidgefährdete müssten schnell gefunden werden. Ein ausgebildeter Hund sollte eine Fläche von dreißig- bis fünfzigtausend Quadratmeter qualifiziert „erschnüffeln“können.
Hoffacker und Westkamp betonten in ihren Reden darüber hinaus die besondere Bedeutung der Nachwuchsarbeit. Das Jugendrotkreuz war auch an diesem Tag vertreten und managte den Getränkestand. Der 15-jährige Jona arbeitet gern beim DRK, denn „es ist gut, anderen Menschen zu helfen“. Auch im späteren Berufsleben will er als Rettungssanitäter beim DRK bleiben. Das meinte auch Lennard, ebenfalls 15 Jahre. Er interessiert sich besonders für die technischen Aufgaben beim DRK, dem er ebenfalls später treu bleiben will.