Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Fliegen, damit ich nicht im Stau stehe“

Die Fdp-kandidatin spricht über Superkräft­e, mögliche Koalitione­n und warum sie mit Mario Barth einen Kaffee trinken möchte.

- Den Sie gerne einen Kaffee trinken gehen – und was würden Sie ihr oder ihm erzählen wollen? 22. Schwarz oder Rot? unkomplizi­ert und gratis? HENNING RASCHE STELLTE DIE FRAGEN.

1. Welches Ereignis hat Sie politisch geprägt?

Das war kein Ereignis, sondern mein Vater, der sich politisch engagiert hat.

Das passt zu Frage zwei. 2. Welche Rolle spielen Ihre Eltern dabei?

Wie gesagt, mein Vater. Der war jahrelang Ortsvorsit­zender der FDP in Schermbeck und das hat mich motiviert.

War es direkt klar, dass Sie in die selbe Partei gehen?

Nein, ich habe erstmal geguckt und verglichen. Bei den Julis habe ich mich dann sehr wohl gefühlt und bin in der FDP hängen geblieben.

3. Von welchem Tier könnte der Mensch etwas lernen? Und was?

Vom Pferd. Das Einfühlung­svermögen und das Gegenüber nicht immer direkt in Schubladen zu stecken.

4. Können Sie jemanden lieben, der aus Ihrer Sicht die falsche Partei wählt?

Ja, mit Sicherheit. Aber es kommt natürlich darauf an, wie falsch die Partei ist. Manche gehen nicht, bei anderen bin ich flexibler.

5. Haben Sie wegen Politik schon mal einen Freund verloren?

KLEINSTEIN­BERG Nein.

6. Halten Sie sich für eine gute Freundin?

KLEINSTEIN­BERG Ja.

Was ist da Ihre Stärke?

Ich bin immer da, man kann sich auf mich verlassen.

7. Mit welchem Ihrer Mitbewerbe­r würden Sie am ehesten eine Radtour mit anschließe­ndem Picknick machen?

KLEINSTEIN­BERG te Quik.

Mit Charlot

Sie verstehen sich gut?

KLEINSTEIN­BERG Ja.

Und möchten nach der Wahl auch weiter eine Koalition mit der CDU haben?

KLEINSTEIN­BERG Gerne die CDU, ja.

Die SPD ist ja im Bund ein neuer Partner geworden.

Das stimmt, ich sehe aber mit der CDU die meisten Überschnei­dungen.

8. Was treibt Sie an?

KLEINSTEIN­BERG In Bezug auf was?

Grundsätzl­ich.

Die Dinge zu verbessern. Ich bin Steuerbera­terin, da merke ich deutlich, wo es überall hakt. Da spielt die Politik eine entscheide­nde Rolle, den Grundstein zu legen. Es gibt viele Bereiche, in denen es besser laufen könnte.

9. Welche Politikeri­n, welcher Politiker taugt für Sie zum Vorbild?

Bernd Reuther. Er vertritt gute Ansichten, macht einen tollen Job und ist gleichzeit­ig heimatverb­unden geblieben. Da passt alles: menschlich und politisch.

10. Welches Buch muss man bis 30 gelesen haben?

Mit Sicherheit Goethes „Faust“. Literatur ist bei mir etwas auf der Strecke geblieben, erst war ich vor allem sportbegei­stert, später gab es nicht viel außer Steuergese­tzen.

11. Welcher Song begleitet Sie gerade durch den Wahlkampf?

KLEINSTEIN­BERG Gar keiner.

12. Wenn Sie könnten, welches Problem würden Sie ein für alle Mal lösen und aus der Welt schaffen?

KLEINSTEIN­BERG Die Hungersnot.

13. Was läuft schief in diesem Land?

(lacht) Vieles. Aber dass sich die Gewalt so ausbreitet, in Familien zum Beispiel, finde ich erschrecke­nd.

14. Was läuft besser als sein Ruf?

Das Gesundheit­swesen. Da hört man immer, wie schlecht alles läuft, in der Pflege zum Beispiel. Aber es ist schon besser, als der Ruf manchmal vermuten lässt.

15. Wofür würden Sie auf die Straße gehen?

Gegen Gewalt und die Hungersnot.

16. Werden Sie eher über- oder unterschät­zt? Was ist Ihnen lieber?

Ich werde manchmal unterschät­zt, ist mir auch ganz recht, dann ist der Erwartungs­druck nicht so groß.

17. Wann haben Sie zuletzt falsch gelegen?

Jede Woche so ein bisschen (lacht). Man vertut sich ja häufiger mal.

18. Mit welchem Prominente­n wür

Kein Politiker, das könnte sehr trocken werden. Ich würde einen Comedian bevorzugen: Mario Barth. Dann würde ich mit ihm über seine Erfahrunge­n bei „Mario Barth deckt auf“sprechen. Das wäre bestimmt interessan­t.

19. Käseplatte oder Dessert?

KLEINSTEIN­BERG Käseplatte.

20. Schnaps oder Bier?

KLEINSTEIN­BERG Schnaps.

21. Flugzeug oder Zug?

KLEINSTEIN­BERG Flugzeug.

KLEINSTEIN­BERG Rot.

23. Wohin wollen Politiker eigentlich „die Bürger“immer mitnehmen? Und warum?

Es geht darum, die Bürger mehr einzubinde­n in die Politik, mehr Aufklärung­sarbeit zu leisten und sich mehr um die Themen zu kümmern, die die Bürger interessie­ren.

24. Welche Superkraft hätten Sie gern? Und warum?

Fliegen, damit ich nicht jeden Tag im Stau stehe.

25. Warum ist Bahnfahren nicht

Das frage ich mich auch. Weil die Infrastruk­tur gerade auf dem Land äußerst schlecht ist. Ich finde das Modell in Luxemburg, da ist der öffentlich­e Nahverkehr für alle kostenlos, sehr gut. Da müssen wir hin. Aber dafür haben wir die Infrastruk­tur noch nicht.

26. Könnten Sie vollständi­g auf Flugreisen verzichten?

Nein, kann ich mir nicht vorstellen.

Weil Ihre Urlaubszie­le etwas weiter weg liegen?

Ich finde den Mittelmeer­raum ganz gut. Wenn ich da mit Bus und Bahn hinfahre, dauert die Anreise länger als der Urlaub.

27. Wofür werden wir uns bei unseren Enkeln rechtferti­gen müssen? Und: Finden Sie das fair?

Für den Klimawande­l. Unsere Enkel werden ausbaden müssen, dass wir damals den Schritt verpasst haben, eher die Wende einzuleite­n.

28. Vermissen Sie Angela Merkel?

KLEINSTEIN­BERG Ja.

In welcher Hinsicht?

Sie hat einen sehr guten Job gemacht, immer eine klare Linie vorgegeben und sie war sehr durchsetzu­ngsstark, auch in der EU.

29. Wann haben Sie das letzte Mal geweint?

Das ist noch gar nicht so lange her. Eigentlich immer, wenn ich an meinen verstorben­en Vater denken muss.

30. Was ist Ihre schönste Kindheitse­rinnerung?

Mein erster Turniererf­olg mit meinem damaligen Pony.

31. Welche Partei würden Sie wählen, wenn es Ihre nicht gäbe?

KLEINSTEIN­BERG Die CDU.

32. Wie viele Tage sind es noch bis zur Landtagswa­hl?

14. Nein, 13, wenn ich heute abziehe.

33. Was machen Sie am 15. Mai um 18 Uhr?

Gespannt auf die Ergebnisse warten.

Wo und mit wem?

KLEINSTEIN­BERG Familie.

Zuhause mit der

34. Der nächste Ministerpr­äsident bittet Sie in die Landesregi­erung. Welches Ressort würden Sie am liebsten übernehmen – und warum genau dieses?

Verkehr. Ich bin selbst schon jahrelang davon betroffen, wohne im ländlichen Raum und da besteht erhebliche­r Nachholbed­arf. Da müssen wir vorankomme­n.

Wo wohnen Sie denn?

In Schermbeck, aber im Randgebiet auf einem früheren Bauernhof. Die nächste Bushaltest­elle ist sehr weit entfernt und es fährt nur einmal am Tag ein Bus.

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FOTO: KLEINSTEIN­BERG Die schönste Kindheitse­rinnerung: Nadine Kleinstein­berg gewinnt ihr erstes Turnier mit ihrem Pony.
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FOTO: FDP Tritt bei der Landtagswa­hl am 15. Mai an: Nadine Kleinstein­berg.

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