Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
„Fliegen, damit ich nicht im Stau stehe“
Die Fdp-kandidatin spricht über Superkräfte, mögliche Koalitionen und warum sie mit Mario Barth einen Kaffee trinken möchte.
1. Welches Ereignis hat Sie politisch geprägt?
Das war kein Ereignis, sondern mein Vater, der sich politisch engagiert hat.
Das passt zu Frage zwei. 2. Welche Rolle spielen Ihre Eltern dabei?
Wie gesagt, mein Vater. Der war jahrelang Ortsvorsitzender der FDP in Schermbeck und das hat mich motiviert.
War es direkt klar, dass Sie in die selbe Partei gehen?
Nein, ich habe erstmal geguckt und verglichen. Bei den Julis habe ich mich dann sehr wohl gefühlt und bin in der FDP hängen geblieben.
3. Von welchem Tier könnte der Mensch etwas lernen? Und was?
Vom Pferd. Das Einfühlungsvermögen und das Gegenüber nicht immer direkt in Schubladen zu stecken.
4. Können Sie jemanden lieben, der aus Ihrer Sicht die falsche Partei wählt?
Ja, mit Sicherheit. Aber es kommt natürlich darauf an, wie falsch die Partei ist. Manche gehen nicht, bei anderen bin ich flexibler.
5. Haben Sie wegen Politik schon mal einen Freund verloren?
KLEINSTEINBERG Nein.
6. Halten Sie sich für eine gute Freundin?
KLEINSTEINBERG Ja.
Was ist da Ihre Stärke?
Ich bin immer da, man kann sich auf mich verlassen.
7. Mit welchem Ihrer Mitbewerber würden Sie am ehesten eine Radtour mit anschließendem Picknick machen?
KLEINSTEINBERG te Quik.
Mit Charlot
Sie verstehen sich gut?
KLEINSTEINBERG Ja.
Und möchten nach der Wahl auch weiter eine Koalition mit der CDU haben?
KLEINSTEINBERG Gerne die CDU, ja.
Die SPD ist ja im Bund ein neuer Partner geworden.
Das stimmt, ich sehe aber mit der CDU die meisten Überschneidungen.
8. Was treibt Sie an?
KLEINSTEINBERG In Bezug auf was?
Grundsätzlich.
Die Dinge zu verbessern. Ich bin Steuerberaterin, da merke ich deutlich, wo es überall hakt. Da spielt die Politik eine entscheidende Rolle, den Grundstein zu legen. Es gibt viele Bereiche, in denen es besser laufen könnte.
9. Welche Politikerin, welcher Politiker taugt für Sie zum Vorbild?
Bernd Reuther. Er vertritt gute Ansichten, macht einen tollen Job und ist gleichzeitig heimatverbunden geblieben. Da passt alles: menschlich und politisch.
10. Welches Buch muss man bis 30 gelesen haben?
Mit Sicherheit Goethes „Faust“. Literatur ist bei mir etwas auf der Strecke geblieben, erst war ich vor allem sportbegeistert, später gab es nicht viel außer Steuergesetzen.
11. Welcher Song begleitet Sie gerade durch den Wahlkampf?
KLEINSTEINBERG Gar keiner.
12. Wenn Sie könnten, welches Problem würden Sie ein für alle Mal lösen und aus der Welt schaffen?
KLEINSTEINBERG Die Hungersnot.
13. Was läuft schief in diesem Land?
(lacht) Vieles. Aber dass sich die Gewalt so ausbreitet, in Familien zum Beispiel, finde ich erschreckend.
14. Was läuft besser als sein Ruf?
Das Gesundheitswesen. Da hört man immer, wie schlecht alles läuft, in der Pflege zum Beispiel. Aber es ist schon besser, als der Ruf manchmal vermuten lässt.
15. Wofür würden Sie auf die Straße gehen?
Gegen Gewalt und die Hungersnot.
16. Werden Sie eher über- oder unterschätzt? Was ist Ihnen lieber?
Ich werde manchmal unterschätzt, ist mir auch ganz recht, dann ist der Erwartungsdruck nicht so groß.
17. Wann haben Sie zuletzt falsch gelegen?
Jede Woche so ein bisschen (lacht). Man vertut sich ja häufiger mal.
18. Mit welchem Prominenten wür
Kein Politiker, das könnte sehr trocken werden. Ich würde einen Comedian bevorzugen: Mario Barth. Dann würde ich mit ihm über seine Erfahrungen bei „Mario Barth deckt auf“sprechen. Das wäre bestimmt interessant.
19. Käseplatte oder Dessert?
KLEINSTEINBERG Käseplatte.
20. Schnaps oder Bier?
KLEINSTEINBERG Schnaps.
21. Flugzeug oder Zug?
KLEINSTEINBERG Flugzeug.
KLEINSTEINBERG Rot.
23. Wohin wollen Politiker eigentlich „die Bürger“immer mitnehmen? Und warum?
Es geht darum, die Bürger mehr einzubinden in die Politik, mehr Aufklärungsarbeit zu leisten und sich mehr um die Themen zu kümmern, die die Bürger interessieren.
24. Welche Superkraft hätten Sie gern? Und warum?
Fliegen, damit ich nicht jeden Tag im Stau stehe.
25. Warum ist Bahnfahren nicht
Das frage ich mich auch. Weil die Infrastruktur gerade auf dem Land äußerst schlecht ist. Ich finde das Modell in Luxemburg, da ist der öffentliche Nahverkehr für alle kostenlos, sehr gut. Da müssen wir hin. Aber dafür haben wir die Infrastruktur noch nicht.
26. Könnten Sie vollständig auf Flugreisen verzichten?
Nein, kann ich mir nicht vorstellen.
Weil Ihre Urlaubsziele etwas weiter weg liegen?
Ich finde den Mittelmeerraum ganz gut. Wenn ich da mit Bus und Bahn hinfahre, dauert die Anreise länger als der Urlaub.
27. Wofür werden wir uns bei unseren Enkeln rechtfertigen müssen? Und: Finden Sie das fair?
Für den Klimawandel. Unsere Enkel werden ausbaden müssen, dass wir damals den Schritt verpasst haben, eher die Wende einzuleiten.
28. Vermissen Sie Angela Merkel?
KLEINSTEINBERG Ja.
In welcher Hinsicht?
Sie hat einen sehr guten Job gemacht, immer eine klare Linie vorgegeben und sie war sehr durchsetzungsstark, auch in der EU.
29. Wann haben Sie das letzte Mal geweint?
Das ist noch gar nicht so lange her. Eigentlich immer, wenn ich an meinen verstorbenen Vater denken muss.
30. Was ist Ihre schönste Kindheitserinnerung?
Mein erster Turniererfolg mit meinem damaligen Pony.
31. Welche Partei würden Sie wählen, wenn es Ihre nicht gäbe?
KLEINSTEINBERG Die CDU.
32. Wie viele Tage sind es noch bis zur Landtagswahl?
14. Nein, 13, wenn ich heute abziehe.
33. Was machen Sie am 15. Mai um 18 Uhr?
Gespannt auf die Ergebnisse warten.
Wo und mit wem?
KLEINSTEINBERG Familie.
Zuhause mit der
34. Der nächste Ministerpräsident bittet Sie in die Landesregierung. Welches Ressort würden Sie am liebsten übernehmen – und warum genau dieses?
Verkehr. Ich bin selbst schon jahrelang davon betroffen, wohne im ländlichen Raum und da besteht erheblicher Nachholbedarf. Da müssen wir vorankommen.
Wo wohnen Sie denn?
In Schermbeck, aber im Randgebiet auf einem früheren Bauernhof. Die nächste Bushaltestelle ist sehr weit entfernt und es fährt nur einmal am Tag ein Bus.