Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Heute fällt Startschuss für den Klaviersommer
Die japanische Pianistin Yuna Tamogami spielt heute ab 18 Uhr in der Aula der Musik- und Kunstschule.
(CS) Von Wesel aus in die weite Welt, genauer gesagt in die Klavier-welt: Das war in der Vergangenheit schon oft das Motto des Weseler Klaviersommers. Denn wer unter der Ägide des Städtischen Musikvereins in der Aula der Musik- und Kunstschule auftrat, war oftmals wenig später schon international auf den ganz großen Bühnen unterwegs. Ein guter Grund also für Klassik- und Klavierfreunde aus der Region, die insgesamt vier Konzerte des 22. Klaviersommers zu besuchen.
Los geht’s es am heutigen Samstag um 18 Uhr mit der japanischen Pianistin Yuna Tamogami. Wegen der Landtagswahl musste das Konzert um einen Tag vorgezogen werden. Die weiteren drei Konzerte des Klaviersommers mit Slava Guerchovitch (26. Juni), Shion Ota (24. Juli) und JJ Jun Li Bui (21. August) finden dann jeweils sonntags um 18 Uhr in der Musik- und Kunstschule statt.
Heute erklingen zunächst einmal Werke unter anderem von Scriabin, Beethoven, Chopin und Rachmaninow. Die 1994 in der Präfektur Chiba geborene Pianistin Yuna Tamogami begann ihre Ausbildung zur
Konzertpianistin am Tokyo College of Music. Nach ihrem Abschluss ging die junge Frau nach Italien, wo sie seitdem an der Liszt-akademie und der Accademia Perosi studiert und von den Professoren Konstantin Bogino und Gábor Eckhardt unterrichtet wird.
Yuna Tamogami gewann unter anderem 2010 in Südkorea den Goldpreis bei der Asia International Piano Academy & Festival with Competition, 2015 in Japan die Bronzemedaille beim 39. PTNA-KLAvierwettbewerb und 2017 in Italien den ersten Preis beim 2. Piano Festival in Bozen.
Hätte die Pandemie auch die Musik nicht zwei Jahre auf Eis gelegt, wäre es in diesem Jahr schon der 24. Klaviersommer. Unabhängig davon hat sich das Produkt des Städtische Musikvereins längst etabliert. Und doch ist es irgendwie auch ein Neuanfang. „Wir wollen die Menschen wachrütteln und ihnen zeigen, dass wieder was geht“, sagt Karl Schmitz, Vorsitzender des Musikvereins. „Für uns sind die Konzerte schon Routine, aber das Publikum ist noch verschreckt“, glaubt sein Stellvertreter Max Brandt.
200 Zuhörer finden in der Aula der Musikschule Platz. Mit etwa der Hälfte rechnet der Musikverein, auch weil parallel noch ein Domkonzert läuft. „Wir haben aber wieder junge, aufstrebende Künstler im Angebot“, betont Max Brandt, „die unsere Bühne nutzen, um für Wettbewerbe zu proben.“Eben unheimlich virtuose, begnadete Talente mit großer Perspektive. „Schon mancher hat es da in die Weltelite geschafft“, sagt er.
Der Eintritt für die Konzerte kostet jeweils zehn Euro, es gibt nur eine Abendkasse.