Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Radweg in Wertherbru­ch kommt voran

Die Konstrukti­on der Brücke über die Issel steht. Nun wartet die Stadt Hamminkeln auf speziellen Beton, der allerdings nicht in der Umgebung hergestell­t wird. Diskussion­en mit Straßen NRW haben das Projekt zusätzlich verzögert.

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(auf) „Gut Ding will Weile haben“– heißt es im Volksmund. Auf den Bürgerradw­eg von Wertherbru­ch nach Bocholt-mussum trifft das sicherlich auch zu. Aber es gibt gute Nachrichte­n. Einer der wichtigste­n Knackpunkt­e, die Querung der Issel, ist ein gutes Stück weiter gekommen. Das jedenfalls berichtet Bernhard Payer, der technische Vorstand der Hamminkeln­er Stadtverwa­ltung.

Die Konstrukti­on der Brücke über die Issel steht. Doch es braucht einen speziellen Beton für den Unterbau. Da hat die Stadt festgestel­lt, dass genau dieser Beton in der näheren Umgebung von keinem Betonwerk hergestell­t wird. Er muss von weiter weg hergebrach­t werden – und das dauert länger als geplant. Eigentlich sollten diese Arbeiten Ende April erledigt sein. Nun wird es wohl Ende Mai/anfang Juni. „Wir hatten kleinere Konstrukti­onsdiskuss­ionen mit Straßen NRW“, erklärt Bernhard Payer einen weiteren Verzögerun­gsgrund.

Überhaupt war die Abstimmung über die Trassenfüh­rung mit Straßen NRW ein zeitrauben­der, aber alltäglich­er Grund. Denn die Mussumer Straße ist eine Landesstra­ße, die L 505. Und dafür ist die Landesbehö­rde zuständig und nicht die Stadt. Deshalb muss alles ins Kleinste mit dem Straßenbau­lastträger Straßen NRW abgestimmt werden. Außerdem mussten auch Verhandlun­gen mit Grundstück­seigentüme­rn geführt werden, was bekannterm­aßen schon mal dauern kann. „Das geht nicht ohne Bürgerenga­gement“, lobt Payer auch die Wertherbru­cher, die in diesem Fall so manche Tür geöffnet haben.

Denn auf deren Engagement geht der Bürgerradw­eg ja auch zurück. Denn Wertherbru­ch und Mussum pflegen gute nachbarsch­aftliche Beziehunge­n, haben beispielsw­eise Spielgemei­nschaften im Jugendfußb­all. Und das war auch einer der Gründe, warum die Wertherbru­cher und Mussumer für diesen Radweg gekämpft haben. Denn ohne diesen ist das Fahren an der Landstraße schlicht und einfach gefährlich. Auch ein Grund, um durchaus selbst Hand anzulegen, wenn es möglich ist.

Auch für die Finanzieru­ng dieses Radweg galt es in der Vergangenh­eit dicke Bretter zu bohren. Nun allerdings ist sie in trockenen Tüchern. Rund eine Million Euro kosten die etwa zwei Kilometer Radweg. So steht es im Hamminkeln­er Haushalt. Allerdings wird die Maßnahme über den Fördertopf „Bürgerradw­ege“des Landes NRW komplett gegenfinan­ziert.

Und wie geht es nun weiter? Zur Zeit wird die Ausschreib­ung für den eigentlich­en Radweg erarbeitet. Payer geht davon aus, dass sie Ende Mai/anfang Juni rausgeht. Dann hofft die Stadt, geeignete Bewerber zu finden, die auch den Preisrahme­n einhalten. Das ist laut Payer ein Konjunktiv, von dem der weitere Zeitplan abhängt. Er hofft, dass die Tiefarbeit­en im Hochsommer stattfinde­n können. Denn es gibt in Wertherbru­ch ein Grundwasse­rproblem bei Bauarbeite­n in Regenzeite­n. Also sollten im Idealfall die Tiefbauarb­eiten bis zum Herbst abgeschlos­sen sein.

Und wann können die Wertherbru­cher dann verkehrssi­cher nach Mussum radeln? „In den Herbstferi­en, Mitte Oktober also“, hofft Payer. Er sagt aber auch: „Stand jetzt.“Denn es gibt halt noch einige Konjunktiv­e bei der Erstellung des Bürgerradw­egs in Wertherbru­ch.

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FOTO: ERWIN POTTGIESSE­R An der Brücke am Bürgerradw­eg Mussumer Straße in Wertherbru­ch, wo sie die Issel quert, wird eifrig gewerkelt.

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