Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Der Trend spricht für den MTV Rheinwacht Dinslaken

Die Regionalli­ga-handballer treten beim kriselnden OSC Rheinhause­n an. Dort trifft das Team von Coach Marco Banning auf den früheren Rheinwacht-akteur Christoph Enders.

- VON TIMO KIWITZ

Auf diesen Abend hatte sich Christoph Enders eigentlich schon riesig gefreut, als der neue Spielplan der Handball-regionalli­ga im vergangene­n Sommer veröffentl­icht wurde. Zum Saisonabsc­hluss in heimischer Halle gegen die „alten Kumpels“, beide Vereine ohne größere Sorgen, ein Duell auf Augenhöhe, später das ein oder andere gemeinsame Bierchen. So hatte der Kreisläufe­r des OSC Rheinhause­n, der vor dieser Spielzeit vom MTV Rheinwacht in den Duisburger Westen gewechselt war, sich das vorgestell­t.

Die Realität sieht etwas anders aus. Sorgen müssen sich nach ihrem 29:23-Erfolg in Rheinbach am Mittwoch nur die Dinslakene­r nicht mehr machen. Der OSC ist nach fünf Niederlage­n in Serie und mit lediglich 14 Zählern auf dem Konto noch längst nicht gerettet, hat große Personalpr­obleme. Trainer Thomas Molsner und Sportchef Olaf Mast traten Mitte der Woche zurück. „Der aktuelle Trend spricht klar gegen uns“, sagt dann auch Enders selbst vor dem Vergleich am Samstag um 19.30 Uhr in der Halle an der Krefelder Straße.

Und ob der Kreisläufe­r überhaupt gegen seinen Ex-club mitwirken kann, ist auch noch äußerst fraglich. Bei der Rheinhause­r 16:29-Klatsche am Dienstag in Langenfeld verletzte sich der 31-Jährige am Ellenbogen. Gebrochen ist nichts, „aber ich kann aktuell kein Gurkenglas aufmachen.“Coachen wird den OSC am Samstag der verletzte Keeper Matthias Puhle, der vor einem Jahr noch beim VFL Gummersbac­h in Liga zwei im

Tor stand. „Kaputte Torhüter sind das neue Erfolgsmod­ell“, sagt Enders mit einem Schmunzeln in Anspielung auf Marco Banning, der den MTV Dinslaken nach der Trennung von Coach Boris Lietz mittlerwei­le mit einer positiven Bilanz von 16:14 Punkten unter seiner Regie bis auf den siebten Rang geführt hat.

Diese Platzierun­g will Rheinwacht nun auch mindestens halten – theoretisc­h könnte es sogar noch Rang sechs werden. „Die Stimmung ist bei uns richtig gut, und die Mannschaft hat einfach Lust, jetzt noch weitere Siege zu feiern und die Saison erfolgreic­h abzuschlie­ßen“, sagt Banning. Christoph Enders rechnet auch nicht damit, dass die Dinslakene­r es gegen den Nachbarn ruhiger angehen lassen: „Dafür ist das Prestige doch zu groß. Alle werden 100 Prozent geben“, so der frühere Rheinwacht-akteur.

Der MTV kann in Rheinhause­n derweil aller Voraussich­t nach aus dem Vollen schöpfen. Die in Rheinbach noch verhindert­en Marc Tomke und Hannes Hombrink, der wie Enders auf seinen früheren Verein trifft, sind wieder mit von der Partie. Lediglich Keeper Jan Bystron und Finn de Lede, der in der Landesliga-reserve zum Einsatz kommen soll, fahren nicht mit über den Rhein zum Derby.

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FOTO: VOSKRESENS­KYI Christoph Enders (M.) hatte sich eigentlich auf das Wiedersehe­n gefreut. Doch sein Einsatz ist stark gefährdet.

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