Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Aida verzichtet auf PCR-TEST

- VON ULRIKE MARIA HUND

(tmn) Für Kreuzfahrt­reisende auf Schiffen der Reederei Aida Cruises entfällt der verpflicht­ende PCR-TEST. Für Reisen seit dem 28. April sei kein PCR-TEST für den Check-in mehr nötig, heißt es auf der Website des Unternehme­ns. Der vollständi­ge Impfschutz und ein Antigen-schnelltes­t einen Tag vor Fahrtantri­tt bleiben jedoch Voraussetz­ung für eine Urlaubsrei­se. Vollständi­ger Impfschutz ist für alle Gäste ab zwölf Jahren Pflicht, Kinder ab drei Jahren brauchen zumindest den Schnelltes­t-nachweis.

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Weite Dünen, weiße Strände, endloses Meer: Kaum jemand zwischen Rhein und Ruhr hat nicht schon einen Sommertag in Zeeland verbracht. Zeeland kennen wir wie unsere Westentasc­he, so meinen wir. Aber wer kennt schon das Polderland zwischen Western- und Ostenschel­de? Verträumte Ringdörfer mit mittelalte­rlichen Kirchen. Liebevoll restaurier­te Bauernhöfe mit weiß bemalten Hoftoren. Alte Saumpfade durch Salzwiesen und Moore, reich an Schmetterl­ingen und Entengesch­natter, blühende Apfelplant­agen und plötzlich wieder ein Ausblick auf die blau glänzende Schelde mit ihren Containers­chiffen und weiten Stränden.

Einst bestand Zeeland, die westlichst­e Provinz der Niederland­e, aus unzähligen Inseln, viele von ihnen nur sandige Erhebungen im weiten Mündungsde­lta der Schelde. Das Land gehörte den Grafen von Flandern und Holland. Handelssch­iffe verkehrten zwischen England und den aufstreben­den Städte Antwerpen und Gent. Die Inselbewoh­ner schützten ihr Land mit Dämmen aus Grasnarben gegen das Meer. Die ersten Ringdörfer entstanden. In ihrer Mitte eine Backsteink­irche mit hohen gotischen Fenstern und nadelspitz­em Kirchturm. Daneben ein Löschteich, der zugleich als Viehtränke diente, darum herum wuchsen kreisförmi­g Bauern- und Handwerker­häuser aus rotem Ziegelstei­n.

Nisse in Zuid-beveland ist so ein Dorf. Es hat bis heute seine ursprüngli­che Gestalt bewahrt. Dort wartet Marcel van der Borgt auf uns. Der ehemalige Geographie­lehrer hat sich vorgenomme­n, seinen Besuchern ein Stück unbekannte­s

Zeeland zu zeigen. Zu Fuß und per Fiets – das sind keine nostalgisc­hen Hollandräd­er, sondern moderne E-bikes, mit denen wir ihm über Küstenwege und in Dörfer durch Naturschut­zgebiete folgen.

An diesem Vormittag ist der Kirchplatz noch still. Ein paar Enten watscheln neugierig über die Wiese vor dem weißgestri­chenen Musikpavil­lon. Marcel holt unterdesse­n seine Landkarte heraus und zeigt uns unsere Route. Etwa 50 Kilometer wollen wir heute fahren, von der Wester- zur Oostersche­lde, über Deiche, stille Landstraße­n und Feldwege. Die einzigen Hügel, die wir zu überwinden haben, sind die bis zu zwei Meter hohen Deiche, aber kaum haben wird den Kirchplatz verlassen, schlägt uns ein heftiger Wind entgegen, und wir sind froh über die E-bikes, mit denen wir mühelos dem Gegenwind trotzen. Vom Deich aus schweift der Blick frei über eine schachbret­tartige Landschaft mit Äckern und Obstplanta­gen, sumpfigen Wiesen und Mooren voller Möwen, Reiher und schnattern­der

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