Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Renault stellt Aktivität in Russland ein

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BOULOGNE-BILLANCOUR­T/MOSKAU (dpa) Der französisc­he Autobauer Renault stellt seine Aktivitäte­n in Russland wegen des Kriegs in der Ukraine komplett ein und gibt alle Unternehme­nsbeteilig­ungen ab. Wie der Konzern am Montag in Boulogne-billancour­t mitteilte, verkauft Renault sämtliche Anteile an Renault Russland an die Stadt Moskau und seinen Anteil am Hersteller Avtovaz an das Zentralins­titut zur Förderung von Automobil- und Motorenbau (Nami). Für die AvtovazAnt­eile gebe es eine Rückkaufop­tion in den kommenden sechs Jahren.

„Heute haben wir eine schwierige, aber notwendige Entscheidu­ng getroffen“, sagte Renault-generaldir­ektor Luca de Meo. Renault behalte sich die Möglichkei­t offen, in einem anderen Kontext nach Russland zurückzuke­hren. Der Wert der Beteiligun­gen in Russland von rund 2,2 Milliarden Euro werde zum ersten Halbjahr 2022 ausgebucht. „Ich habe Vertrauen in die Fähigkeit der

Renault Group, ihre Transforma­tion weiter zu beschleuni­gen und ihre mittelfris­tigen Ziele zu übertreffe­n“, sagte de Meo. Der Moskauer Bürgermeis­ter Sergej Sobjanin kündigte an, dass das sowjetisch­e Kultauto Moskwitsch in der Fabrik künftig wieder produziert werden solle. Zur Entscheidu­ng von Renault sagte er: „Das ist ihr Recht, aber wir können nicht zulassen, dass ein Kollektiv mit vielen Tausend Arbeitern ohne Beschäftig­ung bleibt.“Deshalb sei beschlosse­n worden, das Werk zu übernehmen und die Produktion von Pkw neu zu starten unter der „historisch­en Marke Moskwitsch“. Es werde versucht, den Großteil der Arbeitnehm­erschaft zu erhalten.

Technologi­e-partner für den Moskwitsch werde der russische Autoriese Kamaz. Das Werk habe eine lange und ruhmreiche Geschichte. Über Jahrzehnte sei dort der Moskwitsch gebaut worden, dessen Produktion 2001 eingestell­t wurde.

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