Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ein Wahlabend in Veen vor laufender „Heute Show“-kamera
Die Anspannung war ihm kaum anzumerken. Aber in ihm drin brodelte es gewaltig. „Natürlich bin ich nervös. Das ist ein Gefühl wie vor einer mündlichen Prüfung“, erzählt Landtagskandidat Sascha van Beek am frühen Wahlabend im Vorfeld der geplanten großen Party im Biergarten des Spargelhofes Schippers in Veen. Dabei ging der Kandidat zuversichtlich ins Finale.
„Ich habe ein tolles Team hinter mir. Wir haben uns die Hacken abgelaufen beim Haustürwahlkampf. Es wird sehr knapp, aber ich habe ein gutes Gefühl“, erzählt van Beek. Als dann um kurz nach 18 Uhr die erste Prognose über die Bildschirme im Partyzelt auftaucht, brandet Jubel auf. Satte 35 Prozent sehen die Experten für die CDU voraus. Das pusht natürlich den Kandidaten, auch wenn der im Vorfeld artig sagte, dass ihm im Zweifel der Erfolg der Partei wichtiger sei als der eigene: „Wenn so viele die CDU wählen, wählen sie in der Regel auch den Kandidaten. Die Prgnose stimmt mich noch optimistischer.“
Mit Blick auf die sich abzeichnende Koalition wirkt der Rot-kreuzHelfer skeptisch: „Schwarz-grün in NRW? Darauf bin sich sehr gespannt.“Dann begibt sich der Kandidat wieder auf die Suche nach weiteren Indizien und findet prompt ein beruhigendes: „Die Wahlbeteiligung in unseren Hochburgen ist viel höher, das ist ein gutes Zeichen.“
Ohnehin schon mächtig nervös, steht van Beek zudem ständig im Fokus des Tv-teams von der „Heute
Show“(RP berichtete). Die Außenreporter Fabian Köster und Lutz van der Horst lassen nichts unversucht, den Christdemokraten aus der Reserve zu locken. „Das ist schon in Ordnung. Wir haben nichts zu verlieren“, gibt dieser sich locker. Auch auf die Frage, welche Ambitionen er im Falle eines Wahlsieges hat, spielt er mit: „Staatssekretär wäre cool.“
Produzent Thomas Wolfschläger hat sich längst sein Bild von Sascha van Beek gemalt: „Unser Eindruck ist, dass er ein liberal denkender CDU-MANN ist.“Um die Schlagfertigkeit van Beeks auf die Probe zu stellen, hat sich das Team der „Heute Show“zum Schluss noch einen besonderen Gag einfallen lassen.
Wolfschläger: „Wir haben den ,grünen Pit‘ eingeladen. Die beiden sollen dann schon mal mit Koalitionsverhandlungen beginnen.“
Der „grüne Pit“alias Peter Nienhaus von den Alpener Grünen spielt bereitwillig mit: „Auf Dorfebene haben wir uns schon auf einige Punkte verständigt. Vor allem wird es keinen Kiesabbau mehr geben“, sagt Pit. Die beiden werden sich noch häufig austauschen können. Denn das Rennen um den Einzug in den Landtag hat van Beek bekanntlich verloren. Der nimmt die Niederlage sportlich: „Es war für mich eine Bereicherung, überhaupt mitmachen zu dürfen, und ich kann sagen: Wir haben alles gegeben.“