Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Es bleibt bei den Schul-umzugsplän­en

Stadt Dinslaken schlägt vor, dass der Schulaussc­huss ihrem Vorschlag zustimmt.

-

(RP) Der Austausch zwischen den schulpolit­ischen Sprecherin­nen und Sprechern, den Vertreteri­nnen und Vertretern von GGS Hühnerheid­e, Friedrich-althoffSek­undarschul­e (FAS) und Gustav-heinemann-realschule sowie Verwaltung und Prozent hat keine neuen Erkenntnis­se gebracht. Deshalb bleibt die Stadt bei ihrem Umzugsvors­chlag: Die GGS Hühnerheid­e soll bis zum Abschluss der Sanierungs­maßnahme, längstens jedoch bis zum Schuljahre­sende 2022/23 im Gebäude der früheren Fröbelschu­le verbleiben; die FAS (mit den Jahrgängen 9 und 10) im Schuljahr 2022/23 noch am Standort Stadtbad verbleiben und das Gebäude weiterhin gemeinscha­ftlich mit der Realschule (dann Jahrgänge 5 bis 8) nutzen. Die Schule soll im Schuljahr 2023/24 mit dem dann verbleiben­den 10. Jahrgang in das Gebäude der früheren Fröbelschu­le umziehen.

Die Realschule hingegen soll mit den künftigen Jahrgängen 9 und 10 weiterhin am Standort in Hiesfeld verbleiben. Die Bildung des Teilstando­rtes (für die Jahrgänge 5 bis 8) im Gebäude Am Stadtbad gilt für das Schuljahr 2022/23 fort. Im Schuljahr 2023/24 soll dann auch der verbleiben­de 10. Jahrgang an den Standort am Stadtbad verlagert werden. Die

Mitglieder des Schulaussc­husses sollen die Vorlage bei ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch, 18. Mai, beschließe­n.

Die Mitglieder des Rates hatten bei ihrer Sitzung am 21. März bekanntlic­h mehrheitli­ch entschiede­n, die Entscheidu­ng über die Umzugsszen­arien zu vertagen. Sie erklärten, dass zuvor in einem Gespräch nochmals erörtert werden solle, ob und unter welchen Rahmenbedi­ngungen ein Umzug der Friedrich-althoff-schule in das Gebäude der Realschule in Hiesfeld bis zum Sommer 2024 ermöglicht werden kann. Dieser Termin fand schließlic­h am 6. Mai im Gebäude der Realschule statt.

Wie schon im Schulaussc­huss am 18. März wurde dabei seitens der Verwaltung sowie den Vertretend­en der Prozent ausführlic­h erläutert, dass der Zeitplan für die geplante Baumaßnahm­e auf dem Gelände der heutigen Realschule (Campus Süd) einen Baubeginn im Sommer 2023 vorsieht.

Voraussetz­ung für den angestrebt­en Baubeginn sei die vollständi­ge Baufreihei­t der Gebäude dort. Eine über den Sommer 2023 hinausgehe­nde – gegebenenf­alls auch nur teilweise – Nutzung der Gebäude bis zum Sommer 2024, würde die gesamte Maßnahme um mindestens ein Jahr verzögern. Dies würde in mehrerlei Hinsicht zu weiteren erhebliche­n Mehrkosten führen, so die Verwaltung.

(bes) Wer am Freitagabe­nd die Menschenma­ssen an den eng an eng stehenden Biertische­n auf dem Neutorplat­z und in den anliegende­n Restaurant­s gesehen hat, ahnte schon, es gab nicht mehr genug ausgehfreu­diges Volk in Dinslaken, um auch noch die Kathrin-türks-halle zu füllen. René Steinberg musste sich mit dem halben Saal begnügen. Und gab gar

„Ich möchte keine rosa Brille. Der Blick dadurch lässt eine grüne Wiese braun aussehen“

„Die Welt wird von außerirdis­chen Echsen in Machtposit­itonen gesteuert“

René Steinberg Kabarettis­t

nichts darum. Erstens konnten die knapp 100, die da waren, nichts dazu. Und zweitens lachten die, die da waren, für zwei. Mindestens. Also alles paletti, als sich die Diskokugel drehte und Glitzerlic­hter an die Wände des sanierten Saals warf, während René Steinberg Gloria Gaynors „I will survive“mit dem Text „Endlich live!“singt.

Live im Sinne von Auge in Auge mit dem Publikum. Im ersten Pandemieja­hr trat Steinberg im Lichtburg-autokino auf, kommunizie­rte mit dem Publikum live per Whatsapp. Davon ist hauptsächl­ich die Kabarett-nummer über die ChatGruppe der Konfirmant­en-eltern und über die Kraftausdr­ücke bereinigen­de Autokorrek­tur geblieben. Zu viel ist inzwischen passiert.

Kann es einem nicht wirklich angst und bange werden, wenn René

Steinberg aufzählt, was seit 2019 in der Welt passiert ist? Vom temporären Gassi-geh-verbot für Paare mit Hund am Abend über den Sieg der SPD bei einer Bundestags­wahl, vom Sturm auf das Kapitol bis zum Angriff der Russen und dem Anstieg der Benzinprei­se bis zum Spitzenwer­t von 2,30 Euro.

Sorgen, Ängste, Wut, Frust und dann noch das Gerede der Verschwöru­ngstheoret­iker, die allem noch eins draufsetze­n möchten. Aber: „Meckern ist was für Ziegen und Ziegen haben mit ihrem Gemeckere noch nie einen Nobelpreis gewonnen“, weiß Steinberg. Warum etwas Schlechtem mit schlechter Laune begegnen, wenn dies nachgewies­ener Weise für das eigene Wohlbefind­en noch viel schädliche­r ist.

Steinberg empfiehlt Humor, fordert in seinem aktuellen Programm „Freuwillig­e vor“. Er möchte keine rosa Brille – „der Blick dadurch lässt eine grüne Wiese braun aussehen“. Sondern einen anderen, entspannte­ren Umgang mit den Widrigkeit­en des Lebens. Das fängt bei den pubertiere­nden Kindern zu Hause an.

„Sei peinlich“lautet da sein Rezept.

Denn Teenager trifft nichts mehr als peinliche Eltern. Eine solche Bloßstellu­ng vor ihren Gleichaltr­igen wollen sie um jeden Preis vermeiden. Und dafür tun sie alles. Aus scheinbar freien Stücken. Selbst das, was die Eltern verlangen.

Streiche spielen, und wenn es nur gedanklich­e Szenarien sind. Den Miesepeter als den gesellscha­ftlichen Köter akzeptiere­n, den er meint spielen zu müssen und dann, wenn er sich doch beugt, ihn mit einem „ja fein gemacht“loben. Hoffnungsl­ose Fälle als solche benennen: „Die Welt wird von Bill Gates und außerirdis­chen Echsen in Machtposit­ionen gesteuert und wer hat das für uns alle herausgefu­nden? Ein veganer Koch, Xavier Naidoo und der Wendler!“

René Steinberg Kabarettis­t

Wenn aber selbst das nichts mehr hilft, nützt es, den eigenen Erfahrungs- und Erinnerung­sschatz abzurufen. Ein „Njäää-ää-ää“zum Beispiel, Steinbergs unvergessl­iche Pofalla-parodie aus „Schloss Koalitions­stein“, versüßt jede Tätigkeit, die man gezwungene­rmaßen für jemand anderen, sei es im Job oder in der Beziehung, erledigen muss.

Und noch viel besser ist Singen. Zum Schluss stimmt Steinberg alte Kinderreim­e an und das gesamte Publikum singt mit – gelernt ist gelernt.

Denn egal, ob man derzeit einfach nur mit Freunden an einer Biertischg­arnitur sitzen möchte oder sich ein paar schöne Stunden im Kabarett macht. Das rechte Maß halten bedeutet auch, emotional Belastende­s mit Heiterem auszugleic­hen. Das ist auch Steinbergs Botschaft.

 ?? FOTO: MARKUS WEIS- ?? Die Realschule wird wohl ein weiteres Jahr aufgeteilt bleiben müssen.
FOTO: MARKUS WEIS- Die Realschule wird wohl ein weiteres Jahr aufgeteilt bleiben müssen.
 ?? FOTO: MARKUS JOOSTEN ?? Kabarettis­t René Steinberg gastierte mit seinem Programm „Freuwillig­e vor – wer lacht, macht den Mund auf!“in der Kathrin-türks-halle.
FOTO: MARKUS JOOSTEN Kabarettis­t René Steinberg gastierte mit seinem Programm „Freuwillig­e vor – wer lacht, macht den Mund auf!“in der Kathrin-türks-halle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany