Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Mehr als der Eiffelturm
Die Firmengruppe Max Bögl verbaut an ihrem Standort in Hamminkeln jährlich bis zu 80.000 Kubikmeter Beton und 10.000 Tonnen Stahl – somit mehr als das Pariser Wahrzeichen. Der Global Player will nun in der Stadt weiter wachsen.
(CS) Der Filder-bahntunnel in Stuttgart und das stylische Studentenwohnheim im dänischen Lyngby haben etwas gemeinsam: Sie sind von der Firmengruppe Max Bögl gebaut worden. Das gleiche gilt für die Modulbrücke bei Emmerich über die A3. Nicht zu vergessen ist das neue Tesla-werk in Brandenburg; auch dort finden sich Beton-bauteile der Firmengruppe. Irgendwo und irgendwann wird jeder mal einem Bau oder einer Fassade des internationalen Bauunternehmens begegnen, das auch in Hamminkeln tätig ist. Als die Firma Hochtief Anfang 2005 das Gelände an der Industriestraße verließ, griff die Firmengruppe mit Hauptsitz im oberpfälzischen Neumarkt zu.
„Es war auch strategisch gesehen eine sehr gute Entscheidung, damals fehlte uns noch ein Standort im Westen, in der Region Niederrhein“, erinnert sich Oliver Santroch, Kaufmännischer Leiter NRW. Und der Standort Hamminkeln, einer von inzwischen schon 31 bundesweit und 17 im Ausland, liegt infrastrukturell gesehen perfekt – mit der unmittelbaren Anbindung an die A3 und dem eigenen Gleisanschluss auf dem Firmengelände, zu dem die tonnenschweren Betonteile über ein Kransystem transportiert werden können.
Derzeit rund 175 Mitarbeiter zählt der Produktionsstandort Hamminkeln, wo Betonfertigteile – beispielsweise Wandplatten für Fassaden, Stützen und Betonbinder für Hallen – angefertigt werden. Ein Spezialgebiet in Hamminkeln ist die Fertigung des so genanten Tübbings. Das ist ein vorgefertigtes Betonsegment der Außenschale eines Tunnels. Mehrere Tübbing-elemente bilden einen Ring, der Tunnel setzt sich aus mehreren Ringen zusammen. Die Tübbinge werden im Tunnelbau von einer Vortriebsmaschine eingebaut. „Es ist ein kleineres Geschäftsfeld, da arbeiten wir projektbezogen“, berichtet David Heinze, Leiter des Fertigteilwerks. Zuletzt hat das Familienunternehmen größere Aufträge vor allem in den Beneluxstaaten, England und auch Hamburg umgesetzt. Dann sind die Max-bögl-fertigteilwerke in Sengenthal, Linthe und Hamminkeln für die Herstellung der Tunnel-tübbinge im Geschäft.
Den Großteil der Arbeit in den vier Produktionshallen an der Industriestraße umfasst die Produktion von Fertigteilen aus Beton. „Das längste Segment, das wir bislang hier gebaut haben, hatte eine Spannweite von 45,5 Metern“, verrät Werkleiter David Heinze. In Hamminkeln werden bis zu 80.000 Kubikmeter Beton pro Jahr verbaut, hinzu kommen 8000 bis 10.000 Tonnen Stahl für