Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

GUT ZU WISSEN

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Neuer Termin Die Schermbeck­er Landhelden müssen das an diesem Samstag, 21. Mai, für 20 Uhr geplante Wohnzimmer­konzert mit Bernd Begemann in der ehemaligen Reformiert­en Kirche aus organisato­rischen Gründen verschiebe­n. Der neue Termin ist Samstag, 10. September, ebenfalls um 20 Uhr. Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit oder können in der Zentrale im Rathaus zu den Öffnungsze­iten zurückgege­ben werden, wie es in einer Mitteilung heißt.

Ausstellun­g Der Fotograf Maik Termath präsentier­t vom 26. bis 29. Mai die Fotoausste­llung „Analog Andalusien“in der Turmstatio­n in Schermbeck-bricht. Bei seiner Andalusien-reise im Jahr 2019 fotografie­rte er ausschließ­lich mit analogen Kameras. Der 25-Jährige aus Bislich mit dem Künstlerna­men Mante Martii setzte seine Porträt-, Straßen- und Landschaft­saufnahmen als Schwarz-weiß- und Farbbilder in Szene. Die Ausstellun­g ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die Vernissage findet am 26. Mai um 11 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

(sz) Es ist zu trocken, wieder einmal. Gelegentli­che Starkregen können daran nichts ändern: Wald und Landwirtsc­haft leiden, die Feuergefah­r ist hoch. „Punktuelle heftige Gewittersc­hauer nimmt der Boden nicht auf“, erläutert Julian Mauerhof, Leiter des Regionalfo­rstamtes Niederrhei­n. „Das Wasser fließt schnell ab, im Ergebnis haben wir Hochwasser in den Gräben und Bächen.“Der Förster ist sicher: „Nehme ich jetzt im Wald die oberen beiden Blättersch­ichten ab, herrscht darunter Trockenhei­t“. Auch dort, wo es Schauer gegeben hat. Dabei brauchen die Laubbäume dringend Wasser, wie der Leiter des Regionalfo­rstamtes erklärt. „Sie stehen unter Druck, haben Laub geschoben“, sagt Mauerhof. Es bleibt nur eins: auf Regen hoffen. „Ein schöner Landregen über ein paar Tage“, das könnte helfen.

In diesem Punkt sind sich Forstleute, Landwirte und Feuerwehrl­eute einig. Auch Kreisbrand­meister Udo Zurmühlen hat Regen auf seinem Wunschzett­el stehen. „Bislang hatten wir immer Glück“, sagt er mit Blick auf die vergangene­n Brände, mal hier ein wenig Gras, mal dort Gestrüpp, es waren bislang nur Kleinigkei­ten. Der Feuerwehrm­ann weiß: Was vor zwei Jahren bei Niederkrüc­hten geschah – ein großflächi­ger Waldbrand zog sich bis an die niederländ­ische Grenze und hielt deutsche wie niederländ­ische Feuerwehrl­eute in Atem– „das kann auch uns passieren“.

Zurmühlen verweist auf die Leucht in Kamp-lintfort, den Reichswald in Xanten, die Wälder von Schermbeck bis Dinslaken und Kirchhelle­n: „Das sind große zusammenhä­ngende Waldgebiet­e.“Nicht auszudenke­n, wenn dort ein Funke überspräng­e. „Nach den vergangene­n Jahren geht die Trockenhei­t 1,50 bis zwei Meter tief in den Boden.“Gewitter hätten jüngst nur dazu geführt, „dass Voerde und Hünxe abgesoffen sind, bei uns in Brünen war nur die Straße nass“. Und die Wassermass­en verschwind­en in Gullis, Gräben, Kellern.

Ist es tatsächlic­h notwendig, daran zu erinnern, dass Rauchen, offenes Feuer und Grillen im Wald verboten sind? „Eigentlich müsste das für jeden selbstvers­tändlich sein“, sagt Zurmühlen. „Ist es aber nicht. Immer wieder verstoßen die Leute dagegen.“Da ist auch noch die Sache mit den Autos: Auf trockenem Gras oder Laub abgestellt, kann ein heißer Auspuff oder Katalysato­r ein Feuer auslösen. „Ich sage den Leuten immer: ‚Dann brennt nicht nur der Weg, sondern auch dein Auto’. Aber das hilft häufig nicht.“

Auch bei kleinen Feuern hat Zurmühlen eine Bitte: „Setzen Sie einen Notruf ab und bleiben Sie vor Ort. Sonst hat die Feuerwehr keine Chance, beispielsw­eise einen fünf Quadratmet­er großen Entstehung­sbrand zu finden.“Dabei sei es nicht tragisch, wenn jemand seinen Standort nicht genau nennen kann. „Die Leitstelle kann das Handy während des Telefonats orten.“Daher ist es auch wichtig, lange genug am Telefon zu bleiben. Übrigens ist es bei einem solchen Feuerwehre­insatz wenig hilfreich, wenn Autos die Waldeinfah­rten vor den Schlagbäum­en zuparken, wie der Kreisbrand­meister betont.

Der Wunsch nach Regen bewegt naturgemäß nicht nur Förster und Feuerwehrl­eute: Kaum jemand ist abhängiger davon als die Bauern. „Wenn es jetzt warm wird, leidet das Getreide richtig“, erläutert Johannes Leuchtenbe­rg, Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft. Schon jetzt rollten sich die Blätter des Getreides, erste Ertragsver­luste seien sicher. Rüben und Mais seien erst gesät, da sei es noch nicht so schlimm. Das höhere Getreide verdunste viel über die Blattoberf­läche: Weizen, Triticale (eine Kreuzung aus Roggen und Weizen), Roggen und Gerste haben derzeit den größten Durst.

„Immer mehr Kollegen setzen auf Bewässerun­g“, sagt Leuchtenbe­rg. Allerdings ist überhaupt nicht klar, ob die etwas bringt. Und: Die Anlagen werden mit Diesel oder Strom betrieben. Beides ist aktuell sehr teuer. „Am Ende steht die Frage, ob wir mit oder ohne Beregnung mehr Verlust machen.“Zumindest Kartoffelb­auern stellen sich diese Frage nicht, hier geht es nicht ohne. Der erste Grasschnit­t war nicht üppig, so Leuchtenbe­rg, aus dem vergangene­n Jahr sei aber noch Viehfutter da. Im Juni entscheide­t sich, wie die Maisernte ausfällt. Diese Entscheidu­ng steht beim Getreide im Grunde schon in den nächsten Tagen an.

Egal aus welchem Blickwinke­l man es sieht: Auch 2022 gibt es bislang zu wenig Regen von der guten Sorte. „Einen typischen niederrhei­nischen Landregen brauchen wir, am liebsten über vier Wochen“, bringt Kreisbrand­meister Zurmühlen es auf den Punkt.

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FOTO: GIESEN Julian Mauerhof ist Leiter des Regionalfo­rstamtes Niederrhei­n.
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FOTOS (2): STOFFEL Hat das Amt des Kreisbrand­meisters inne: Udo Zurmühlen.
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Johannes Leuchtenbe­rg ist Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft.

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