Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Giro-held muss nach Sektkorken-unfall aufgeben
Der Eritreer Biniam Girmay schreibt als Etappensieger Geschichte, dann passiert dem Radprofi ein folgenreiches Malheur.
(dpa) Ein Sektflaschen-malheur hat Radprofi Biniam Girmay die weitere Teilnahme am Giro d‘italia gekostet. Der Eritreer hatte am Dienstag die 10. Etappe der Rundfahrt gewonnen, sich danach auf dem Podium aber aus Versehen den Korken des Siegersektes ins linke Auge geschossen. Der 22-Jährige wurde in ein Krankenhaus zu Untersuchungen gebracht. Obwohl diese keine grobe Verletzung ergaben, trat Girmay am Mittwoch aus Vorsicht nicht zur 11. Etappe an. „Ich muss mein
Auge schonen“, sagte er in einer Videobotschaft am Morgen.
Girmay hatte am Dienstag in Jesi Radsport-geschichte geschrieben als erster Eritreer, der eine Etappe einer großen Landesrundfahrt für sich entschied. „Wir haben das Rennen kontrolliert, und ich muss mich bei meiner Mannschaft bedanken. Ich bin so glücklich“, hatte der für das belgische Team Intermarché-wanty-gobert fahrende Profi überglücklich im Anschluss an seinen zweiten Coup im Radsportjahr 2022 gesagt.
Auf dem Podest ließ er sich dann feiern. Als er die große Schampusflasche öffnen wollte, schoss ihm der Korken ins linke Auge. Er verspritzte zwar kurz mit zugekniffenem Auge den Sekt, wurde danach aber umgehend untersucht, zuerst in einem Krankenwagen und dann in einer Klinik. Am Abend kehrte er ins Teamhotel zurück und stieß mit den Kollegen der Mannschaft Intermarché-wanty-gobert an. „Ich freue mich schon auf mehr in der nächsten Saison“, sagte der RadProfi und auch auf dem offiziellen Giro-twitterkanal hieß es: „Bini, wir hoffen, dass du bald auf unsere Straßen zurückkommst.“Girmay hatte in diesem Jahr schon zuvor für Furore gesorgt, als er als erster Afrikaner den schweren Klassiker GentWevelgem gewann.
Alberto Dainese sorgte derweil am Mittwoch für den ersten Etappensieg eines Italieners. Der 24 Jahre alte Radprofi setzte sich nach 203 Kilometern in Reggio Emilia im Massensprint durch.