Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ein liebenswürdiger Chaot
1932 hatte Goofy im Trickfilm „Mickeys Revue“seinen ersten Auftritt. Schnell wurde er zum Stammgast in der Welt der Entenhausener. Ein Glückwunsch zum runden Geburtstag des Comichelden.
(epd) Entenhausen kann sich auf ein großes Fest freuen: Der liebenswerte Chaot Goofy wird am 25. Mai 90 Jahre alt. Bei seinem ersten Auftritt im Zeichentrickfilm „Mickeys Revue“1932 hat er noch keinen Namen und kann noch nicht sprechen. Glucksend lacht er über den Hund Pluto, der auf einer Bühne einer Katze hinterherjagt. Das ansteckende Lachen wird eines seiner Markenzeichen. Nur sieben Jahre später erhält Goofy für seinen Auftritt im Film „How to play football“bereits eine Oscarnominierung.
Der Streifen gehört zu einer 24-teiligen Serie, in der Goofy mit langen Schlappohren und Überbiss unterschiedliche Sportarten präsentiert. Die Experimente verlaufen ebenso komisch wie desaströs und sind am Ende das beste Beispiel dafür, wie man Sport besser nicht betreiben sollte.
Im frühen Film „Die Viehdiebe“heißt er noch „Dippy Dawg“, was auf Deutsch ungefähr „verrückter Hund“bedeutet. Und das kennzeichnete auch seine Rolle: Er war ein tollpatschiger, verrückter Streichespieler, der jedoch nicht nur andere verulkte, sondern immer die Größe hatte, auch über sich selbst lachen zu können.
Schnell gewinnt Goofy – wie er seit 1936 heißt – die Freundschaft von Micky Maus und Donald Duck. In etlichen Comicfilmen treten sie als Trio auf, etwa in „Mickey‘s Service Station“von 1935. Wenig später trägt er bereits seine typische Kleidung: eine hohe, blaue Mütze und einen roten Pullover mit schwarzer Weste, dazu braune Riesenschuhe mit einem Loch in der Sohle.
Zwischen 1979 und 1988 erschien in Deutschland sogar ein eigenes „Goofy Magazin“. Verantwortet wurde es von der Übersetzerin und Chefredakteurin des „Micky-maus Magazins“, Erika Fuchs (1906–2005).
Während seine Freunde Micky Maus und Donald Duck sich jeweils um ihre Neffen kümmern, verfügt der in den Tag hinein lebende Goofy über ein Alleinstellungsmerkmal unter den männlichen Bewohnern von Entenhausen: Er ist alleinerziehender Vater eines Sohnes, Max.
In der von 2001 bis 2003 produzierten Serie „Mickys Clubhaus“ist Goofy der Oberkellner des Clubs, in „Micky, Donald, Goofy: Die drei Musketiere“(2004) spielt er einen der drei tapferen Kämpfer des Trios und schlägt sich dabei wacker. Einige Jahrzehnte zuvor – im Jahr 1965– war es bereits zur Geburt von Supergoof gekommen: Goofy erlangt durch den Verzehr von Super-erdnüssen ähnliche Kräfte wie Superman und macht fortan als Retter die Straßen in Entenhausen sicher. Auch als James-bond-verschnitt „James Goof“kämpft der Held mit dem großen Herzen mit technischen Hilfsmitteln gegen das organisierte Verbrechen in der Comicmetropole.
„Wo wären Micky und Donald ohne ihren treuen Freund und die Einwohner Entenhausens ohne ihren Beschützer Supergoof?“, fragte anlässlich des runden Geburtstags die Egmont Ehapa Media. Der Verlag würdigte den meist ohne Stress und Ehrgeiz agierenden Goofy mit der Neuerscheinung „Goofy – 90 ahre Chaos“sowie mit einer ganzen Reihe von Taschenbüchern.
Goofy denkt fast immer positiv und versucht, in den meisten Situationen das Gute zu sehen – eine Eigenschaft, die ihn bis heute weltweit beliebt macht.