Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ein liebenswür­diger Chaot

1932 hatte Goofy im Trickfilm „Mickeys Revue“seinen ersten Auftritt. Schnell wurde er zum Stammgast in der Welt der Entenhause­ner. Ein Glückwunsc­h zum runden Geburtstag des Comichelde­n.

- VON ANDREAS REHNOLT

(epd) Entenhause­n kann sich auf ein großes Fest freuen: Der liebenswer­te Chaot Goofy wird am 25. Mai 90 Jahre alt. Bei seinem ersten Auftritt im Zeichentri­ckfilm „Mickeys Revue“1932 hat er noch keinen Namen und kann noch nicht sprechen. Glucksend lacht er über den Hund Pluto, der auf einer Bühne einer Katze hinterherj­agt. Das ansteckend­e Lachen wird eines seiner Markenzeic­hen. Nur sieben Jahre später erhält Goofy für seinen Auftritt im Film „How to play football“bereits eine Oscarnomin­ierung.

Der Streifen gehört zu einer 24-teiligen Serie, in der Goofy mit langen Schlappohr­en und Überbiss unterschie­dliche Sportarten präsentier­t. Die Experiment­e verlaufen ebenso komisch wie desaströs und sind am Ende das beste Beispiel dafür, wie man Sport besser nicht betreiben sollte.

Im frühen Film „Die Viehdiebe“heißt er noch „Dippy Dawg“, was auf Deutsch ungefähr „verrückter Hund“bedeutet. Und das kennzeichn­ete auch seine Rolle: Er war ein tollpatsch­iger, verrückter Streichesp­ieler, der jedoch nicht nur andere verulkte, sondern immer die Größe hatte, auch über sich selbst lachen zu können.

Schnell gewinnt Goofy – wie er seit 1936 heißt – die Freundscha­ft von Micky Maus und Donald Duck. In etlichen Comicfilme­n treten sie als Trio auf, etwa in „Mickey‘s Service Station“von 1935. Wenig später trägt er bereits seine typische Kleidung: eine hohe, blaue Mütze und einen roten Pullover mit schwarzer Weste, dazu braune Riesenschu­he mit einem Loch in der Sohle.

Zwischen 1979 und 1988 erschien in Deutschlan­d sogar ein eigenes „Goofy Magazin“. Verantwort­et wurde es von der Übersetzer­in und Chefredakt­eurin des „Micky-maus Magazins“, Erika Fuchs (1906–2005).

Während seine Freunde Micky Maus und Donald Duck sich jeweils um ihre Neffen kümmern, verfügt der in den Tag hinein lebende Goofy über ein Alleinstel­lungsmerkm­al unter den männlichen Bewohnern von Entenhause­n: Er ist alleinerzi­ehender Vater eines Sohnes, Max.

In der von 2001 bis 2003 produziert­en Serie „Mickys Clubhaus“ist Goofy der Oberkellne­r des Clubs, in „Micky, Donald, Goofy: Die drei Musketiere“(2004) spielt er einen der drei tapferen Kämpfer des Trios und schlägt sich dabei wacker. Einige Jahrzehnte zuvor – im Jahr 1965– war es bereits zur Geburt von Supergoof gekommen: Goofy erlangt durch den Verzehr von Super-erdnüssen ähnliche Kräfte wie Superman und macht fortan als Retter die Straßen in Entenhause­n sicher. Auch als James-bond-verschnitt „James Goof“kämpft der Held mit dem großen Herzen mit technische­n Hilfsmitte­ln gegen das organisier­te Verbrechen in der Comicmetro­pole.

„Wo wären Micky und Donald ohne ihren treuen Freund und die Einwohner Entenhause­ns ohne ihren Beschützer Supergoof?“, fragte anlässlich des runden Geburtstag­s die Egmont Ehapa Media. Der Verlag würdigte den meist ohne Stress und Ehrgeiz agierenden Goofy mit der Neuerschei­nung „Goofy – 90 ahre Chaos“sowie mit einer ganzen Reihe von Taschenbüc­hern.

Goofy denkt fast immer positiv und versucht, in den meisten Situatione­n das Gute zu sehen – eine Eigenschaf­t, die ihn bis heute weltweit beliebt macht.

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D EP / EY SN DI : TO FO

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