Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Hertha trotz Rettung imchaos

Nach dem Klassenerh­alt sorgt der Rücktritt des Präsidente­n Gegenbauer für Wirbel.

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(dpa) Felix Magath hackt künftig Holz. Kevin-prince Boateng will erstmal nur noch auf die Couch. Herthas Retter-helden gönnen sich jetzt ihr Privatverg­nügen. Nur Fredi Bobic muss nach dem Klassenerh­alt im Relegation­skrimi gegen den Hamburger SV beim Berliner Fußball-bundesligi­sten so richtig ran. Und ein Ende im Big-city-drama ist noch lange nicht in Sicht.

Einen Tag nach der geglückten Rettung in der Relegation ist Präsident Werner Gegenbauer zurückgetr­eten. Nachdem der Fußball-bundesligi­st am Dienstag zunächst noch entspreche­nden Meldungen widersproc­hen hatte, teilte Gegenbauer dann am Abend seinen Schritt mit.

Es gebe Momente für Neuanfänge, erklärte er darin. „Und ich denke und spüre, dass heute ein solcher Moment gekommen ist. Mit meinem Entschluss möchte ich einen Neuanfang für die Zukunft von Hertha BSC einleiten“, schrieb Gegenbauer. Der 71-Jährige hatte Hertha BSC seit 2008 geführt und stand in der Vergangenh­eit massiv in der Kritik.

Die Hertha-mannschaft hatte sich erst am Montagaben­d durch einen 2:0-Erfolg beim Hamburger SV im Relegation­s-rückspiel die weitere Zugehörigk­eit zur Bundesliga gesichert. In Berlin wurde seit längerem mit einem Rückzug von Gegenbauer vor der Mitglieder­versammlun­g am Sonntag gerechnet. Dort hätte ihm möglicherw­eise die Abwahl gedroht.

In seiner Erklärung betonte Gegenbauer, die momentanen Unstimmigk­eiten mit Investor Lars Windhorst hätten bei seiner Entscheidu­ng keine Rolle gespielt. „Diese Auseinande­rsetzung ist nie eine persönlich­e gewesen“, unterstric­h Gegenbauer. Es sei eine Kontrovers­e zwischen Hertha BSC und der Tennor Holding von Windhorst.

Nun liegt viel an Bobic und der setzte sich als großer Mahner und letzter verblieben­er Macher am Dienstag auf das Podium und gab mit eindringli­chen Worten den von ihm gewünschte­n Kurs für die kommenden Wochen vor: „Jetzt ist es ein Zeitpunkt und der letzte Wink für alle, nicht nur im Verein, sondern auch im Umfeld zu verstehen, was es heißt, durch schwere Zeiten zu gehen. Diese Relegation war die letzte Chance“, sagte Bobic. Sonst könne womöglich sogar ein Schicksal drohen wie dem HSV.

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FOTO: SOEREN STACHE/DPA Hertha-präsident Werner Gegenbauer.

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