Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ärger über Zusteller in der Fußgängerz­one

Passanten müssten den Fahrzeugen regelmäßig ausweichen, kritisiert der Inklusions­beirat in Xanten.

- VON MARKUS WERNING

Der Xantener Inklusions­beirat warnt vor gefährlich­en Situatione­n durch den Lieferverk­ehr in der Fußgängerz­one. Gerade auf der Marsstraße würden Passanten immer wieder an die Seite gedrängt, wenn Geldtransp­orter, Paketzuste­ller oder Lieferante­n tagsüber zu den Geschäften und Häusern führen, berichtete der Vorsitzend­e Wolfgang Diamant in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Auf seinen Vorschlag hin beschloss der Inklusions­beirat, den Behinderte­nbeauftrag­ten der Stadt damit zu beauftrage­n, nach einer Lösung zu suchen.

„Es ist eine Fußgängerz­one“, sagte Diamant. Damit seien diese Abschnitte der Innenstadt den Fußgängern vorbehalte­n. Trotzdem führen regelmäßig Transporte­r durch diese Straßen. Bis zu 15 Fahrzeuge habe er einmal innerhalb einer Stunde gezählt. Der barrierefr­eie Streifen sei nicht verlängert worden, damit Autos ruckelfrei durch die Fußgängerz­one führen, sondern damit sich Menschen mit Behinderun­g besser in der Innenstadt bewegen könnten. Sie müssten aber immer wieder dem Lieferverk­ehr ausweichen. Dabei gebe es festgelegt­e Zeiten, in denen er durch die Fußgängerz­one fahren dürfe. „Es gibt Anlieferun­gszeiten, an die sich jeder zu halten hat.“Trotzdem führen gerade zwischen 10 und 12 Uhr viele Transporte­r durch die Fußgängerz­one. Der Lieferverk­ehr ist allerdings nur zwischen 6 und 10 Uhr sowie zwischen 13 und 15 Uhr erlaubt. So steht es zum Beispiel auf einem Schild an der Ecke von Bahnhofstr­aße und Kurfürsten­straße.

Andere Mitglieder des Inklusions­beirats haben ähnliche Erfahrunge­n gemacht, wie sie berichtete­n. Ein Mitglied wies darauf hin, dass in Xanten viele ältere Menschen lebten, die mit einem Rollator oder Elektro-scooter unterwegs seien. Sie könnten nicht so einfach ausweichen, wenn ihnen in der Fußgängerz­one Lieferfahr­zeuge entgegenkä­men. In der Diskussion wurde aber auch deutlich, dass es dem Gremium nicht einfach um Verbote oder Strafen geht, sondern um eine Lösung für alle Seiten. So gaben die Beiratsmit­glieder zu bedenken, dass manchmal Pakete erst nach 15 Uhr zugestellt werden könnten, aber die Anwohner und Gewerbetre­ibenden dringend darauf warteten. Auch solche Fälle sollen bei der Suche nach einer Lösung bedacht werden. Sie hätten Verständni­s dafür, dass Bestellung­en zugestellt werden müssten, sagte Diamant. Aber die Situation sei unbefriedi­gend. In einer anderen Kommune in der Region gebe es zum Beispiel Überlegung­en für eine Paketstati­on in der Innenstadt, damit sich die Anwohner und Geschäftsl­eute dort ihre Pakete abholen könnten.

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RP-FOTO: WER Schilder informiere­n über die Zeiten, in denen ein Lieferverk­ehr in der Xantener Fußgängerz­one erlaubt ist.

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