Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Flüchtlingsarbeit ist Teil ihres Lebens
Die Dinslakenerin Rosi Hannemann wurde mit der Jubiläums-ehrenamtskarte NRW ausgezeichnet.
Sich ehrenamtlich zu engagieren, das ist für Rosi Hannemann eine Selbstverständlichkeit. Seit mittlerweile über 30 Jahren setzt die Hiesfelderin sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit ein. Dafür wurde die 76-Jährige mit der Jubiläums-ehrenamtskarte NRW ausgezeichnet. Diese wird nur an Menschen überreicht, die sich mindestens 25 Jahre lang ehrenamtlich engagiert haben, und ist Ausdruck des Dankes der Gesellschaft für vorbildliches Handeln für das Miteinander und Zusammenleben. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel überreichte Rosi Hannemann die Jubiläums-ehrenamtskarte in einer Feierstunde, die in der Aula der Ernst-barlach-gesamtschule stattfand, und in deren Rahmen auch weitere Ehrenamtler geehrt wurden.
Der Name von Rosi Hannemann ist eng verbunden mit der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Dinslaken. Im Mittelpunkt der Arbeit stand und steht die Flüchtlingsunterkunft an der Fliehburg. Mitglieder der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden gründeten 1990 den Flüchtlingsrat. Rosi Hannmann gehörte damals zu den Mitbegründern. „Flüchtlingsarbeit war von Anfang an Ökumene“, sagt die Seniorin, die der katholischen Kirchengemeinde angehört. Die Mitglieder des Flüchtlingsrates richteten eine Kleiderstube in der Fliehburg ein und gaben dort gespendete Sachen an die Bewohner der Übergangsunterkunft aus. Auch wurde ein Treff für geflüchtete Frauen eingerichtet, damit diese Kontakte knüpfen und sich untereinander austauschen konnten.
Der Brandanschlag auf das Asylbewerberheim in der Nachbarkommune Hünxe im Jahr 1991 bestärkte den Flüchtlingsrat, in seinem Einsatz nicht nachzulassen. „Auch in unserer Stadt gab es vermehrt Anzeigen gegen Menschen, die rechte Parolen verbreiteten“, wie Rosi Hannemann berichtet. Sie selbst und ihre Familie seien bedroht worden. Es habe anonyme Telefonanrufe gebenen. Doch dabei blieb es nicht. „Als schlimme Briefe in unserem Briefkasten landeten, wurde es schwieriger, die Ruhe zu bewahren.“Es gab sogar die Drohung, „wenn ich nicht mit dieser Arbeit aufhören würde, würde mein Haus brennen“. Auch ihre beiden Kinder seien damals von Schülern, die rechte Parolen im Kopf gehabt hätten, be