Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
„Indian Punjabi“eröffnet in Möllen
Javed und Asif Malik eröffnen morgen an der Dinslakener Straße ein Restaurant für Liebhaber der indischen Küche. Einigen Dinslakenern ist das Restaurant bereits aus Hiesfeld bekannt.
(aha) In Karohemd und Blaumann stehen Javed und Asif Malik in ihrem künftigen Restaurant. Ihre Kochschürzen haben sie gegen Arbeitsklamotten getauscht: Bis Donnerstag, 26. Mai, muss die Küche aufgebaut, der Gastraum eingerichtet, die Kasse programmiert werden. Dann feiern die Brüder in den ehemaligen Räumen des Schwanencafés in Möllen gleich eine doppelte Neueröffnung: Das Restaurant „Indian Punjabi“serviert und liefert dort abends indische Spezialitäten, nachmittags gibt es kühle Erfrischungen und Kuchen im Eiscafé Amore.
Javed – Spitzname David – Malik ist vielen Menschen in Dinslaken schon bekannt. Bis vor fünf Jahren war das Indian Punjabi in Hiesfeld beheimatet – und damals das wohl kleinste Restaurant Dinslakens. Es hatte zwei Tische und die Anmutung einer Imbissbude – aber entwickelte sich schnell vom Geheimtipp zum Lieblingsrestaurant für viele Dinslakener – die die indischen Spezialitäten vorwiegend zum Mitnehmen bestellten.
Vor seiner Dinslakener Zeit führte Javed Malik ein Restaurant für 120 Personen in exponierter Lage – auf dem Dach eines Hochhauses in Bochum. Das „Indraprasta“, so berichtet er stolz, hatte damals drei Sterne. Irgendwann sei der Pachtvertrag in Bochum nicht mehr verlängert worden. Was ihn danach nach Hiesfeld verschlagen hat? „Die Liebe“, sagt Javed Malik und lächelt. Aber 2017 bremste ihn die Gesundheit aus. Nach einem Sturz hatte er Probleme mit den Bandscheiben: „Ich konnte nicht mehr lange stehen.“Er gab das winzige Restaurant ab, danach hielt es sich nicht mehr lange.
Aber „nichts tun und auf dem Sofa sitzen“, das sei nichts für ihn. „Man muss irgendetwas machen, so bleibt man jung“, findet Javed Malik. Sein Rücken ist besser – und vor allem wird er nun von seinem Bruder Asif unterstützt. Auch er ist vom Fach, hatte mehrere Jahre ein Restaurant in Essen.
Dem Schwanencafé haben die Brüder außen einen neuen Anstrich gegeben – das leuchtende Pink ist einer hellen, freundlichen Fassade gewichen – und nun sind sie mit dem Innenausbau beschäftigt. Im linken Teil der Räumlichkeiten ist das Herzstück, die Küche, zu finden, im rechten Teil der Gastraum, in dem tagsüber Süßes und abends Indisches serviert wird.
Ein großes Wandbild mit zehn Gewürzen macht schon jetzt Appetit – tatsächlich gehören etwa 50 Gewürze zur indischen Küche, erklärt Asif Malik. Die Speisekarte steht schon – und ist überraschend lang. Knapp 100 Gerichte sind darauf zu finden – von verschiedenen Sorten Naan (Fladenbrot) über vegetarische Spezialitäten wie Dhal (Linsen) und Paneer-gerichte (indischer Rahmkäse) über Reisgerichte sowie Hähnchen, Lamm oder Fisch, zubereitet als Curry nach Vindaloo- oder Jhalfrezi-art. Und dazwischen: Schnitzel. Wie bitte, Herr Malik: Schnitzel? Damit etwa bei Familienessen auch Familienmitglieder etwas auf der Speisekarte finden, „die indisches Essen nicht mögen oder nicht kennen“, erklärt der Chef. Für Kinder gibt es Standards wie Nudeln – aber auch Hähnchenfilet mit Mango.
Er lege großen Wert auf frische, wertige Zutaten, betont Javed Malik. Ernährung sei enorm wichtig für die Gesundheit – er selbst und sein Bruder Asif nähmen etwa keine Medikamente. Stattdessen tränken sie täglich Ingwertee. Javed ist 69, sein Bruder 60 Jahre alt – hätten Sie es gedacht?
„Das Essen, das ich koche, koche ich auch, um die Menschen damit zu heilen“, sagt Javed Malik. Jedes Gericht werde von Hand zubereitet – für eventuelle Wartezeiten bittet er daher schon jetzt um Verständnis. Auch das kennen die Stammkunden aus Hiesfeld bereits.