Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

4000 Neun-euro-tickets verkauft

Technische Probleme oder einen großen Ansturm auf das Angebot gab es in Duisburg bislang nicht. In Düsseldorf hatten zehn Mal so viele Kunden Interesse. Dafür wollten einige wohl jetzt schon mit dem Ticket fahren.

- VON ALEXANDER TRIESCH

Der befürchtet­e Großandran­g auf das Neun-euro-ticket für den Nahverkehr ist zumindest in Duisburg erst einmal ausgeblieb­en. Wie die Duisburger Verkehrsge­sellschaft AG (DVG) auf Anfrage mitteilt, seien am Montag rund 4000 der Tickets verkauft worden. 3000 davon wurden demnach an Automaten und knapp 1000 über Kundencent­er und externe Vertriebss­tellen verkauft. Wie ein Sprecher der DVG sagt, sei es beim Verkauf bislang zu keinen technische­n Problemen gekommen.

Anders sah das am Montag auf der Homepage der Deutschen Bahn aus. Dort wollten so viele Kunden das beliebte Neun-euro-ticket kaufen, dass zeitweise der Server ausfiel. In Wuppertal hatte es gar eine Technikpan­ne beim Ausdrucken gegeben. Vielerorts standen die Menschen Schlange vor den Kundencent­ern der Verkehrsbe­triebe. Ganz so schlimm war es in Duisburg nicht. Zum Vergleich: Im nur unwesentli­ch größeren Düsseldorf wurden am ersten Tag gleich mehr als 40.000 der Tickets verkauft – zehn Mal so viele wie in Duisburg.

Das Neun-euro-ticket gilt ab dem 1. Juni und berechtigt bundesweit zur Fahrt mit allen Bussen und Bahnen im Nahverkehr. Offenbar sind die genauen Regeln aber noch nicht bei allen Fahrgästen angekommen: Am Montag erwischten Kontrolleu­re der DVG einen Fahrgast in der Bahn in Duisburg, der offenbar irrtümlich davon ausging, bereits jetzt schon mit dem Neun-euro-ticket fahren zu dürfen. Der Mann muss nun ein Bußgeld zahlen, so die DVG.

Die Aktion gilt insgesamt drei Monate. Fahrgäste, die im Juni, Juli und August davon profitiere­n wollen, müssen insgesamt 27 Euro zahlen. Das Ticket gilt immer nur für den laufenden Monat und nicht etwa für vier Wochen. Fernzüge wie ICE, IC oder EC können allerdings nicht benutzt werden. Kunden, die derzeit ohnehin ein Monatsabo bei der DVG haben, müssen übrigens nichts tun. Ihnen wird in den Sommermona­ten nur neun Euro für ihren aktuellen Tarif abgebucht. Das Monatstick­et zählt dann als Neun-euro-ticket. Das gilt auch für das Schokotick­et oder das Semesterti­cket. Bei letzterem entscheide­n jedoch die Universitä­ten, wie die Erstattung im Detail funktionie­rt. Bei der DVG kann man das Neun-euro-ticket online, im Kundencent­er und an den Vorverkauf­sstellen kaufen.

Das Neun-euro-ticket ist Teil des Entlastung­spaketes der Bundesregi­erung und eine Reaktion auf die stark gestiegene­n Sprit- und Energiepre­ise im Zusammenha­ng mit dem Krieg in der Ukraine. Es soll

Familien entlasten, aber auch einen Anreiz für Autofahrer bieten, auf den öffentlich­en Nahverkehr umzusteige­n. Der Bund will dafür mehr als 2,5 Milliarden Euro bereitstel­len.

Gerade aus Duisburg lohnt es sich übrigens, das Angebot zu nutzen. Für neun Euro sind damit Direktverb­indungen in die Städte Düsseldorf, Köln, Bonn, Essen, Oberhausen, Bochum, Dortmund oder Aachen möglich. Sollten die Fahrgast-zahlen durch das Ticket stark ansteigen, will die DVG „situativ“auf die Lage reagieren.

Weitere Informatio­nen zum Neun-euro-ticket und zu den jeweiligen Bestimmung­en bestehende­r Abos gibt es auf der Internetse­ite der DVG unter www.dvg-duisburg. de/9euroticke­t.

Verkehrsin­formatione­n zu Bus und Bahn gibt es im Internet unter www.dvg-duisburg.de oder bei der Service-hotline unter der Rufnummer 0203 6044555.

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SYMBOLFOTO: DPA Das NeunEuro-ticket soll die Bürger im Sommer finanziell entlasten.

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