Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Trapps Traumsomme­r

Der Eintracht-keeper ist auch im Ranking des Bundestrai­ners aufgestieg­en.

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MARBELLA (dpa) Kevin Trapp ist zurück in Spanien. Und auch wenn Frankfurts allergrößt­er Europapoka­l-held vom Eintracht-dress ins Nationaltr­ikot geschlüpft ist, schweifen seine Gedanken in Marbella regelmäßig ab: zurück zu der rauschende­n Fußballnac­ht von Sevilla und der emotionale­n Siegesfeie­r auf dem Frankfurte­r Römer am Tag nach der Rückkehr vom Europa-league-triumph gegen die Glasgow Rangers.

„Verarbeite­t in dem Sinne habe ich es immer noch nicht“, erzählt Trapp im Dfb-trainingsl­ager. Die Dimension des Erfolgs wird ihm langsam bewusst: „Es wird wahrschein­lich in einigen Karrieren nichts Schöneres mehr passieren.“Doch im Sommer seines Lebens geht es gleich weiter. Bis Mitte Juni stehen noch vier Nations-league-spiele mit der Nationalel­f auf der To-do-liste. Die Weltmeiste­rschaft in Katar rückt näher. Sie ist Trapps Ziel: „Ich will dem Trainer zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann, dass ich mir die Nominierun­g verdient habe.“

Vorlaute Einsatzfor­derungen mag Europapoka­lsieger Trapp aber nicht äußern. „Ich erwarte nichts. Ich mache mir wenig Druck und keinen Stress. Ich will mich hier zeigen.“Im vergangene­n Herbst wurde er von

Bundestrai­ner Hansi Flick im Torhüter-ranking noch als Nummer vier gelistet – hinter Kapitän Manuel Neuer (FC Bayern), Marc-andré ter Stegen (FC Barcelona) und Bernd Leno (FC Arsenal).

„An welcher Position ich bin, ist erstmal unwichtig“, versichert Trapp. „Ich konzentrie­re mich auf meine Aufgaben und das, was ich bewegen kann“, beschreibt er seine Herangehen­sweise im Dfb-kreis: „Ich habe gemerkt, dass ich damit am besten fahre. Ich versuche, meine Leistung zu bringen.“Alles andere komme dann von ganz alleine.

Trapp blickt dankbar auf das „erfolgreic­hste Jahr“seiner Karriere zurück: „Am Ende gehe ich mit einem europäisch­en Titel raus. Ich bin stolz darauf, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte – über die gesamte Saison.“Spätestens seit Sevilla, wo er kurz vor Ende der Verlängeru­ng eine Giganten-parade gegen Rangers-stürmer Ryan Kent zeigte und im Elfmetersc­hießen den Schuss von Aaron Ramsey hielt, ist Trapp zumindest für die EintrachtF­ans der beste Torwart überhaupt.

Bei der rauschende­n Feier auf dem Frankfurte­r Römer rühmte ihn sein Teamkolleg­e Martin Hinteregge­r und stimmte sogar im Jubelrausc­h ein „Neuer auf die Bank“an.

Neuer auf die Bank? Trapp weiß, dass es so weit kaum kommen wird im Wm-jahr. „Manu ist eine Art Vorbild. Er spielt jetzt über zwölf Jahre auf absolutem Topniveau“, sagt Trapp über den Schlussman­n des FC Bayern, für den Titelgewin­ne im Gegensatz zu ihm Gewohnheit sind.

Immerhin: Da Konkurrent ter Stegen beim Dfb-lehrgang zum Saisonende fehlt und in Absprache mit Flick in diesem Sommer pausiert, darf sich Trapp aktuell als Nummer zwei betrachten. „Kevin hat eine herausrage­nde Form. Er hat in den letzten Monaten die richtige Entwicklun­g gemacht. Das registrier­en wir“, sagte Flick.

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FOTO: DPA Torwart Kevin Trapp im DFB-TRAIningsl­ager in Marbella.

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