Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ein britischer Coup namens Mincemeat
Colin Firth glänzt im Kriegsdrama „Die Täuschung“.
(dpa) Während des Zweiten Weltkriegs führte Großbritannien ein riskantes, aber erfolgreiches Täuschungsmanöver durch, das als „Operation Mincemeat“in die Geschichte einging. Jetzt wurde die Aktion fürs Kino verfilmt. Regisseur John Madden („Shakespeare In Love“) inszenierte die Mischung aus Spionagethriller und Kriegsdrama mit Oscar-gewinner Colin Firth („The King‘s Speech“) in der Hauptrolle.
Im Jahr 1943 planen die Briten einen außergewöhnlichen Coup, um die Nazis zu täuschen. Damit die Deutschen glauben, dass sie in den Besitz geheimer Dokumente gekommen sind, lassen die Briten eine Leiche an einen Strand in Spanien spülen. An den Toten ist eine Aktentasche gekettet, die Dokumente mit falschen Kriegsplänen enthält. So gelingt es, die Besatzer davon zu überzeugen, dass die Alliierten eine Invasion auf dem Peloponnes in Griechenland und auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien planen, obwohl ihr eigentliches Ziel ein Großangriff auf Sizilien ist.
Der Geheimdienstmitarbeiter Ewen Montagu, einer der beiden Köpfe hinter der Operation Mincemeat, veröffentlichte die spannende Geschichte bereits 1954 in seinem Tatsachenroman „Der Mann, den es nie gab“, der zwei Jahre später unter demselben Titel verfilmt wurde.
In dieser Neuauflage, die wiederum auf der Buchvorlage des Spionage-experten Ben Macintyre beruht– „Operation Mincemeat“(so auch der Originaltitel des Films) – spielt Colin Firth den Drahtzieher Montagu. Matthew Macfadyen („Succession“) ist sein Partner Charles Cholmondeley. In weiteren Rollen sind die vielseitige Kelly Macdonald („No Country For Old Men“) und „Harry Potter“-bösewicht Jason Isaacs zu sehen.
Die Täuschung, Großbritannien 2021 – Regie: John Madden; mit Colin Firth, Matthew Macfadyen, Kelly Macdonald, Jason Isaacs; 128 Minuten